Forever A Dream

Stell dir vor, du betrittst einen riesigen Saal. Überall stehen Bücher in meterhohen Regalen. In der Mitte von diesem Saal steht ganz klein und verloren ein Schreibtisch. Daran sitzt jemand - ich.
Du öffnest eins der Bücher, nachdem ich dich dazu aufgefodert habe. Überrascht stellst du fest, dass es leer ist. "Stell dir eine Geschichte vor, lass deine Fantasie leben!" Und das tust du...Was du erlebst, weiß ich nicht. Egal...Du bist fertig. "Was war das?", fragst du. "Das sind die Geschichten, die ich mir ausdenke. Deine kann ich nicht aufschreiben, die kenne ich nicht. Die Bücher weiter oben, die sind schon erlebt worden. Schau nochmal in das Buch", antworte ich. Du schaust hinein - überall Sätze, Buchstaben, Kommas - ein ganzes Buch vollgeschrieben! Du liest darin und merkst, dass es genau das ist, was du erlebt hast. "Ich kann mir auch die Dinge wünschen, wie sie sein sollen. Aber nicht immer", murmele ich, dann löst sich alles auf.
Du starrst in eine Pfütze. Verwirrt schüttelst du den Kopf. Was war das? Einbildung? Wirklichkeit? Egal, denn dieser Ort muss einfach Traumhaft sein.

Langsam trat ich an das Regal heran und zog ein Buch hervor. Ich schlug es auf. Es roch...nach nichts. Keine frischgedruckte Tinte. Schade. Das liebte ich am meisten an Büchern. Ich würde das wohl ändern müssen. Ich hasste es, diese Bücher so "misshandeln" zu müssen, aber ander ging es nicht. Langsam hob ich einen Fuß und trat mit voller Wucht auf das Buch. Unter mir verschwand der Boden. Ich schluckte, als um mich herum Bäume waren. Ich hoffte, dass das nicht wieder eine von diesen Einhorn-Storys wurde. Seitdem plötzlich alle anfingen, von rosa Einhrönern und so zu labern, konnte ich "Einhorn" und "Unicorn" nicht mehr hören..."Hey! Fremde!", rief eine Jungenstimme. Ich wirbelte herum. Verdammt!, dachte ich, als ich das Einhorn sah. Und dann wurde mir schwindelig. WER - verdammt nochmal - war das denn? Ein Junge mit blauen Augen und schwarzen Haaren saß auf dem weißen Hörnertier. Ein Traum. Einfach nur ein Traum. Aber ich hatte zu viel erlebt, um zu wissen, wie sehr gutes Aussehen blenden, täuschen und manchmal sogar gefährlich sein konnte. Einmal hatte ich...Stopp! Andere Geschichte ich. "Ich bin...Abby" Ich musste meinen Namen ständig ändern. Meinen Ursprünglichen Namen kannte ich nicht mehr. "Abby? Welch seltsamer und unpassender Name für solch bezauberndes Fräulein", sagte der Junge charmant. Ich wurde rot. Allerdings eher vor Wut. Vor Wut auf das immergleiche Schema dieser Geschichten. Aber ich tat, als wäre ich verlegen. "Von nun an werde ich dich 'Goldauge' rufen.", sagte er würdevoll. Ein Prinz. Wie immer. Konnte das alles mal aufhören? Sollte ich irgendwann mal aus einen Buch raussteigen und dann in meiner eigenen Kotze landen?! "Wow. Goldauge. Kreativ", sagte ich missmutig. "Was sagte dies wundervolle Mädchen?", fragte der Junge wieder in diesem Schleimerton. "Wie heißt du? Wer oder was bist du? Goldauge - Kreativ, echt", sagte ich und konnte nicht verhindern, dass in dem Goldauge-Satz etwas Sarkasmus hineinrutschte. "Oh, Goldauge, mein schönes Mägdelein. Man ruft mich Kenen, der Prinz von Glordanien, dem Reich der Elfen", sagte er wieder in diesem gehobenen Ton. "Kannst du mal normal reden?", fuhr ich ihn an. Er starrte mich verwirrt an, ehe er sagte: "Klar, Abby" Ich grinste. "Geht doch" Wunderbar. Wie ich doch immer wieder meine Macht ausnutzen konnte. "Und das da?", fragte ich und zeigte auf das Einhorn. "Lanze? Hat Angst vor Mädchen" - "Haha!" Ich trat auf Lanze zu. Der starrte mich an und rannte dann panisch davon. Wow. Echt mal was neues. "Lass uns gehen, Abby", murmelte Kenen. Und si gingen wir. In den Wald. Bald würden die Wölfe heulen, Kenen würde meine Hand nehmen und mir nach zwei Stunden ungefähr sagen, dass er sich von anfang an in mich verliebt hatte. Toll. Ich freute mich schon drauf.