Just be Friends?
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Just be Friends?
Ich dachte ich versuche mich mal an einer Romance/ Drama Geschichte. Die Geschichte enthält keine Fantasy-elemente, es werden also weder glitzerne Vampire noch flauschige Werwölfe auftauchen, ich hoffe ihr könnte damit leben ^^
Es gibt keinen Prolog, also fangen wir mal mit Kapitel 1 an. Bin momentan am schreiben von Kapitel 5, das zweite Kapitel kann ich also hochladen, sobald ich ein Kommentar von euch bekommen habe ^^
Hoffe es sagt euch bisher zu ^^
Es gibt keinen Prolog, also fangen wir mal mit Kapitel 1 an. Bin momentan am schreiben von Kapitel 5, das zweite Kapitel kann ich also hochladen, sobald ich ein Kommentar von euch bekommen habe ^^
- Kapitel 1:
Die Luft war geschwängert von zahlreichen Düften und es war so laut, dass es einem vorkam wie in einem Bienenstock. Aufgeregt schaute ich umher. Überall waren so viele Menschen. Das war ich nicht gewöhnt, deswegen machte es mich ein wenig nervös. In der Schule und bei meiner Familie war ich als ziemlich schüchtern bekannt. Aber nun gut, ich hatte mich zu diesem Schritt entschieden, und zurück konnte ich jetzt sowieso nicht mehr. Aber wie sollte ich das halbe Jahr nur überleben? Nur nicht panisch werden, tief durchatmen.
Ich schaute mich noch einmal um. Wo musste ich lang? Am besten erst einmal der Masse folgen. Leichter gesagt als getan mit meinen beiden schweren Koffern. Brauchte ich wirklich so viele Dinge? Nein wahrscheinlich nicht. Das brauchte man wohl nie.
In der Vorhalle des Flughafens war zum Glück mehr Platz, als beim Gepäckband. Viele der Leute, mit denen ich zusammen geflogen war schlossen andere Menschen in die Arme oder eilten auf Leiter der einzelnen Reiseunternehmen zu. Nur ich stand hier verloren herum. Ich wusste nicht wie meine Gastfamilie aussah.
Bisher hatte ich nur wenige Emails mit meiner Gastmutter geschrieben, aus der ersten wusste ich, dass sie 3 Söhne hatte, einen der etwas älter war als ich und vierjährige Zwillinge. Das war aber auch schon fast alles, was ich über meine neue Familie wusste. Sie schienen viel Geld zu haben, wenn man dem Anblick ihres Hauses bedachte. Kaum hatte mir meine Gastmutter ihre Adresse geschrieben, habe ich mir das Haus bei Google angeschaut. Zumindest die Luftaufnahme war atemberaubend.
Es wäre übertrieben die Halle nun als leer zu beschreiben, aber sie hatte sich doch geleert, inzwischen tauchten schon wieder neue Menschen auf, aus anderen Flügen. Ich schaute auf mein Handy. Bereits eine halbe Stunde war die Landung her und der Flug hatte Verspätung gehabt.
Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe. Was wenn ich meinte Gastfamilie verpasst hätte? Oder wenn sie mich vergessen hatten? Wenigstens kannte ich die Adresse. Sollte ich vielleicht ein Taxi rufen?
Lieber warte ich noch ein wenig.
Mit unsichereren Schritten trete ich aus der Halle. Inzwischen ist es mir darin wieder zu voll geworden, dass tut meinen Nerven nun wirklich nicht gut. Draußen nieselt es leicht. Der Himmel ist schon recht dunkel, aber auf Grund der vielen Wolken sieht man weder einen Mond noch die Sterne. Angenehm kühl laufen einzelne Regentropfen meine sicher geröteten Wangen herunter.
Als es stärker zu regnen beginnt, stelle ich mich unter das Dach des Flughafengebäudes. Menschen eilen an mir vorbei, manche mit Regenschirmen, manche ohne. Irgendwie amüsiert mich der Regen. Immerhin bin ich jetzt in Großbritannien. Es war ja klar, dass es regnen würde. Ich liebte den Regen. Schon zuhause war ich kein Freund von Sonnenschein gewesen. Bei Regen versuchen sich die Leute nicht so häufig mit einem zu verabreden. Es war nicht so, dass ich keine Freunde in der Schule gehabt hätte. Ich hatte 3 wunderbare Freundinnen, doch selbst ihnen gegenüber konnte ich mich nie ganz öffnen, keine Ahnung warum. So war ich halt.
„Miss?“ sprach mich eine Stimme an. Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch.
„Sind sie Miss Emma Karz?“ fragte mich die Stimme auf englisch.
Ich nickte, dann schaute ich auf. Vor mir stand ein großer Mann. Ein sehr großer Man, bestimmt fast 2 Meter groß. Er sah sehr kräftig aus, als ob er täglich viel Sport machen würde, allerdings trug er auch einen Anzug und eine Krawatte. War er mein Gastvater? Einerseits wirkte er so, als ob er sehr vertrauenswürdig war, auf der anderen Seite schüchterte er mich aber auch sehr ein. Also mehr als es Menschen sowieso taten.
„Kommen sie mit.“ Er schien nicht zur gesprächigen Sorte zu gehören, dass war mir eigentlich ganz Recht.
Er hielt geradewegs auf ein schwarzes Auto zu. Die hinteren Fenster waren dunkel getönt und das Auto glänzte trotz des Regens wie frisch geputzt. Für eine unkundige wie mich, sah es sehr teuer aus. Der Man öffnete mir die hintere Wagentür und bedeutete mit einer Geste, dass ich einsteigen solle. Er selbst nahm meine beiden Koffer und hievte sie so leicht in den Kofferraum, als ob sie leer wären. Meinen bewundernden Blick bemerkend grinste er kurz und sagte dann, während er nach vorne zur Fahrerseite ging: „Tägliches Krafttraining Miss. Ich bin der Butler der Familie.“
Ich war sprachlos. Zum einen: Meine Gastfamilie hatte einen Butler! Zum anderen hätte ich ihm eher den Job eines Türsteher zugeordnet.
Die Fahrt mit dem Auto verlief sehr still. So blieb mir wenigstens Zeit zum Nachdenken, oder sollte ich besser sagen grübeln?
Zudem bestaunte ich auch immer wieder die atemberaubende Landschaft. Zwar war es dunkel und regnerisch, aber ein wenig konnte man dennoch sehen. Ich konnte es kaum erwarten, dass ganze im Tageslicht zu bewundern.
Als wir endlich ankamen war es schon stockfinster , der Regen hatte aber noch nicht aufgehört. Das störte mich jedoch nicht daran, das Haus anzustarren. Es war auf dem Luftbild wirklich atemberaubend gewesen, ohne Frage, aber es hatte mich in keiner Weise darauf vorbereitet, was ich nun hier zu sehen bekam. Das Haus war riesig, ich würde es am liebsten als Villa beschreiben. Der Wagen hatte zuerst ein schmiedeeisernes Tor durchquert, dessen Farbe ich aufgrund mangelnder Beleuchtung nicht zuordnen konnte, vor dem Haus war ein Kiesweg der sich vom Weg zur Villa schlängelte und einige Abzweigungen hatte, die sich im dunklen verliefen. Neben dem Weg wuchs Rasen, ordentlich getrimmt und lückenlos ohne Unkraut, auf dem letzten Stück bis zur Haustür standen alte, knorrige Bäume, die Äste über dem Weg waren ein willkommener Regenschutz.
Es kostete mich wirklich einiges an Anstrengung meinen Mund geschlossen zu halten.
Die Eingangstür konnte mich schon gar nicht mehr schocken. Eine Art kindlicher Freude entlockten mir die Türklopfer in einem matten Gold, die ich am liebsten benutzt hätte. Doch in Anwesenheit des Butlers traute ich mich noch nicht einmal sie zu berühren.
Die Eingangshalle, anders konnte man es beim besten Willen einfach nicht beschreiben, war wunderbar warm und von einem goldenen Licht erstrahlt, ausgehend von einem prachtvollen Leuchter der von der hohen Decke hing. Es führten einige Türen ab, die alle verschlossen waren, zudem führten zwei leicht geschwungene Treppen nach oben.
Auf einem großen, teuer aussehenden Läufer stand eine Frau. Sie war groß und schlank, ihr Haar hatte die Farbe von Nussbaumholz und ihre Augen blickten freundlich. Sie lächelte mich an während sie auf mich zukam.
„Herzlich Willkommen Emma“ sie reichte mir die Hand. Während ihr Gesicht fast frei von Falten war, fühlte sich ihre Hand an, wie die einer schon deutlich älteren Frau, wie die Hand meiner Oma.
„Ich bin deine Gastmutter Cecille Portcher; du kannst mich gerne Cecille nennen.“ bot sie mir an, wofür ich mich bedankte.
„Butler wird dich auf dein Zimmer bringen, dort kannst du dich frischmachen. In einer halben Stunde essen wir , dann hast du die Gelegenheit meine Söhne kennen zu lernen und wir können auch alles weitere besprechen.“ . Sie schenkte mir noch ein Lächeln, dann drehte sie sich um und ging durch eine der hinteren Türen in ein Zimmer, dass auf den ersten Blick wie ein Wohnzimmer aussah.
Der Butler führte mich die Treppe hinauf, durch einen Flur, dann noch eine kleinere Treppe hinauf über einen weiteren Flur zu meinen Zimmer. Dieses Haus war wirklich groß und verwinkelt.
Vor der Tür musste ich ihn dann aber doch noch etwas fragen.
„Heißen sie wirklich Butler?“
„Nein.“ sagte er kurz angebunden, wie ich es bisher nicht anders gewöhnt war, dann ging er davon.
Nicht einmal im Traum hätte ich damit gerechnet wie groß mein Zimmer war. Eigentlich hätte es mir bei diesem Haus klar sein können. Wie angewurzelt blieb ich in der offenen Tür stehen und war ziemlich froh, dass niemand mein Gesicht sehen konnte. Die Wände waren in einem pastelligen rosa mit türkisen breiten Streifen – also rosa ist echt nicht meine Lieblingsfarbe, aber es sah wirklich toll aus mit den weißen Möbeln. Zum einen war da ein großes Bett, es war größer als das Ehebett meiner Ma, mit weißen Metallstäben am Kopfende, die ineinander verschlungen waren. Gegenüber des Bettes stand eine weiße Kommode mit großen Schubfächern mit einem zum Bett passenden ovalen Spiegel darüber. Eine Wandseite war mit einem Bücherregal bedeckt, in dem jedoch nur eine Handvoll Bücher standen, die ich mir später unbedingt genauer ansehen musste. Dem Bücherregal gegenüberliegen war eine Fensterfront, und wie es schien war an der Außenseite ein kleiner Balkon angebracht. Zudem waren die Fenster in eine Art Bogen nach außen angebracht, unter dem Fenster war eine halbkreisförmige Sitzbank.
Endlich konnte ich mich von dem Anblick lösen und ging ein paar Schritte in das Zimmer. Einer plötzlichen Trägheit folgend setzte ich mich aufs Bett und ließ meinen Kopf nach hinten auf die zahlreichen Kissen fallen. Sie waren so weich und sie dufteten so himmlisch. Es war so warm. Zufrieden schloss ich meine Augen.
„Sie schläft.“ hörte ich eine Stimme sagen. Es schien sie zu amüsieren. Dann spürte ich wie etwas weiches, warmes über mich gelegt wurde. Eine Decke. Dann fiel ich wieder in die Tiefen meiner Traumwelt.
Ein dumpfes Schlagen einer Uhr weckte mich auf. Als ich erschrocken den Kopf hob strahlte gräuliches Licht in das Zimmer. Zuerst wusste ich nicht wo ich war, aber dann erinnerte ich mich wieder an den gestrigen Tag.
Oh Gott, ich war vor dem Abendessen eingeschlafen, was würde meine Gastfamilie nur von mir denken?
Als ich auf mein Handy, dass noch immer in meiner Hosentasche steckte, schaute, sah ich, dass es noch früher Morgen war. Sicher war noch niemand wach, oder? Zumindest hörte ich nichts, seit dem die Uhr aufgehört hatte zu schlagen. Allerdings war es auch ein großes Haus.
Wie dem auch sei, zuerst einmal musste ich mich frisch machen und etwas ordentliches Anziehen. Meine Sachen waren von der Nacht ganz zerknittert.
Wieder blickte ich mich in dem Zimmer um und wie gestern Abend schon, konnte ich mich kaum von dem Anblick lösen. Und erst jetzt viel mir eine Tür auf, die anscheinend in ein anderes Zimmer führte. Ich öffnete sie. Aber dahinter kam kein Zimmer zum Vorschein. Es war ein winzig kleiner Flur von dem zwei Zimmer abgingen. Das eine war ein grau-marmoriertes Badezimmer, dass andere schien eine Art Ankleidezimmer zu sein, da an den Wänden Stangen mit leeren Kleiderbügel hingen, sowie Schuhregal angebracht waren. Niemals würde ich soviel Kleidung haben, dass sie auch nur den halben Raum ausfüllen könnte.
Doch zurück zu den wichtigen Dingen. Nachdem ich geduscht und mich neu angezogen hatte schaute ich mir das Bücherregal an. Ich fand ein monolinguales englisches Wörterbuch, eine Art Reiseführer zu der umliegenden Umgebung und was mich besonders interessierte ein Buch über die Geschichte der Familie Portcher. Ich blätterte sie durch. Ganz hinten sah ich ein Foto von Cecille, auf dem sie jünger aussah, zusammen mit einem streng drein blickenden Mann und einem kleinen Jungen. Laut der Bildunterschrift hieß der Junge Collin. Das musste mein ältester Gastbruder sein.
Mit einem weiteren Blick auf mein Handy vergewisserte ich mich, dass es inzwischen spät genug war, mein Zimmer zu verlassen. Vor der Zimmertür war ich mir dann jedoch nicht ganz sicher. War ich gestern Abend von rechts oder von links gekommen? Und wie würde ich in die Küche oder wahrscheinlicher , ins Esszimmer gelangen?
Spontan entschied ich mich nach links zu gehen. Ich kam an 2 Türen vorbei bis der Flur einen knick machte. Und am Ende sah ich tatsächlich eine Treppe nach unten führen. Vorbei an weiteren Türen ging ich auf die Treppe zu. Alle Türen waren verschlossen, sie machten mich aber wirklich neugierig. Am liebsten würde ich eine der Türen öffnen. Waren dahinter Zimmer , ähnlich wie meines? Oder etwas ganz anderes. Aber ich traute mich nicht? Was wenn ich ausversehen das Zimmer meiner Gasteltern oder meiner Gastbrüder erwischte? Nicht auszudenken wie peinlich das wäre.
Die Treppe führte nach unten. Hatte die Treppe gestern nicht auch noch nach oben geführt? Oder hatte ich mir das nur eingebildet.
Unten sah es anders aus, als im oberen Stockwerk und auch anders , als in der Eingangshalle. Die Wände waren hier nur in einem einfachen Taubenblau gestrichen, während das obere Stockwerk eine fein gemusterte Tapete als Wandschmuck hatte. Es gab auch weniger Türen. Genaugenommen nur eine. Sie war nur angelehnt, ein streifen Licht drang hervor und ein herrlicher Duft, der mich an Waffeln erinnerte. Ich ging auf die Tür zu, nicht mit der Absicht sofort reinzugehen. Erst einmal schauen. Aber daraus wurde nichts, denn die Tür wurde aufgestoßen. Ein Dienstmädchen kam heraus. Sie hatte kurzes, abstehendes blondes Haar, ein Häubchen auf dem Kopf und sie trug eine gestärkte weiße Schürze. Ich schüttelte den Kopf. Das war ja fast schon wie in einem billigen Film.
„Guten Morgen. Seid ihr das Austauschmädchen?“ fragte sie. Ihr Englisch hatte einen merkwürdigen Akzent, den ich jedoch nicht zuordnen konnte. Total eingeschüchtert nickte ich. Nun streckte noch jemand seinen Kopf aus der Küchentür.
„Komm nur in die Küche.“ sagte die Frau. Ein bisschen verschreckt trat ich ein.
Die Küche war groß, voller Geräte, es gab zwei Backöfen, mehrere Herdplatten und zwei große Kühlschränke. Die Köchin war, genaue wie das Dienstmädchen ein wandelndes Klischee. Sie war klein, kräftig mit lockigem Haar und tiefen Grübchen im Gesicht.
„Du brauchst keine Angst zu haben.“ ihre Stimme klang sehr freundlich. Ich beschloss ihr zu vertrauen und entspannte mich etwas.
„Wenn du kurz wartest, dann zeige ich dir das Esszimmer.“
Hoffe es sagt euch bisher zu ^^
Re: Just be Friends?
Hallo Erdbeer!
Ich weiß, ich war schon ewig nicht mehr hier, aber heute hatte ich endlich wieder Zeit und bin beim Durchschauen auf deine Geschichte gestoßen. Hoffe es passt, wenn ich gleich mal meinen Senf dazu gebe^^
Also...
Alles in allem finde ich die Geschichte recht nett. Ich kann auch damit leben, dass es kein Fantasy ist ;D
Allerdings ist mir das Kapitel für den Anfang einer Geschichte ehrlichgesagt ein wenig zu langweilig. Die ersten beiden Absätze sind noch halbwegs spannend, aber dann verlierst du dich ein bisschen in Umgebungsbeschreibungen. Diese sind zwar ganz gut gelungen, aber es sind so viele, dass ich nach der Hälfte kaum noch mitgekommen bin. Ich hätte es besser gefunden, wenn du die Einzelheiten des Hauses erst im Laufe der Geschichte beschrieben hättest statt alles ins erste Kapitel zu stopfen. Damit will ich dich jetzt nicht runtermachen und es tut mir Leid, wenn du das als beleidigend empfindest... Ich mag die Geschichte und ich werde weiterlesen, aber ich hoffe eben auf ein bisschen mehr Spannung und Gefühle. Auch wenn du schreibst, dass Emma eher schüchtern ist und nicht so gerne viele Menschen um sich hat, reicht mir das nicht ganz. Vielleicht würde sich einfach durch ein bisschen weniger Umgebung und dafür mehr Gefühle auch mehr Spannung ergeben.
Mal nicht zum Inhalt, sondern zum Rest:
Du wechselst oft zwischen Gegenwart und Mitvergangenheit. Das verwirrt. Wahrscheinlich ist es keine Absicht, mir passiert das auch manchmal, aber das solltest du bei Gelegenheit ändern.
Über ein paar kleine Tipp- und Rechtschreibfehler seh ich jetzt hinweg c;
Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel Kritik. Falls doch (oder wenn du bei etwas nicht verstehst, was ich meine) kannst du dich gerne bei mir beschweren! ;D
Und stell bitte bald das nächste Kapitel rein!
Lg Honey
Ich weiß, ich war schon ewig nicht mehr hier, aber heute hatte ich endlich wieder Zeit und bin beim Durchschauen auf deine Geschichte gestoßen. Hoffe es passt, wenn ich gleich mal meinen Senf dazu gebe^^
Also...
Alles in allem finde ich die Geschichte recht nett. Ich kann auch damit leben, dass es kein Fantasy ist ;D
Allerdings ist mir das Kapitel für den Anfang einer Geschichte ehrlichgesagt ein wenig zu langweilig. Die ersten beiden Absätze sind noch halbwegs spannend, aber dann verlierst du dich ein bisschen in Umgebungsbeschreibungen. Diese sind zwar ganz gut gelungen, aber es sind so viele, dass ich nach der Hälfte kaum noch mitgekommen bin. Ich hätte es besser gefunden, wenn du die Einzelheiten des Hauses erst im Laufe der Geschichte beschrieben hättest statt alles ins erste Kapitel zu stopfen. Damit will ich dich jetzt nicht runtermachen und es tut mir Leid, wenn du das als beleidigend empfindest... Ich mag die Geschichte und ich werde weiterlesen, aber ich hoffe eben auf ein bisschen mehr Spannung und Gefühle. Auch wenn du schreibst, dass Emma eher schüchtern ist und nicht so gerne viele Menschen um sich hat, reicht mir das nicht ganz. Vielleicht würde sich einfach durch ein bisschen weniger Umgebung und dafür mehr Gefühle auch mehr Spannung ergeben.
Mal nicht zum Inhalt, sondern zum Rest:
Du wechselst oft zwischen Gegenwart und Mitvergangenheit. Das verwirrt. Wahrscheinlich ist es keine Absicht, mir passiert das auch manchmal, aber das solltest du bei Gelegenheit ändern.
Über ein paar kleine Tipp- und Rechtschreibfehler seh ich jetzt hinweg c;
Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel Kritik. Falls doch (oder wenn du bei etwas nicht verstehst, was ich meine) kannst du dich gerne bei mir beschweren! ;D
Und stell bitte bald das nächste Kapitel rein!
Lg Honey
Honigblüte- Mentor
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Re: Just be Friends?
Das war auf keinen Fall zu viel Kritik, über Kritik bin ich immer dankbar :3 Ja ich gebe zu, dass erste Kapitel ist ein wenig langatmig mit den ganzen beschreibungen ist. Ich kann dich aber hoffentlich beruhigen, wenn ich dir sage, dass in späteren Kapiteln mehr Gefühle vorkommen , es öfters auch mal heftigsten Streit gibt
Ja das mit dem wechseln der Zeitformen, passiert mir öfters mal, auch wenn ich nochmal über das Kapitel drüberlese, entgeht mir immer das ein oder andere ^^"
Auf jedenfall hab ich hier dann mal Kapitel 2 für dich :3 hoffe das ist ein bisschen besser:
Ja das mit dem wechseln der Zeitformen, passiert mir öfters mal, auch wenn ich nochmal über das Kapitel drüberlese, entgeht mir immer das ein oder andere ^^"
Auf jedenfall hab ich hier dann mal Kapitel 2 für dich :3 hoffe das ist ein bisschen besser:
- Kapitel 2:
- Das Frühstück war bombastisch. Ich konnte mich nicht erinnern, schon mal solch eine Auswahl gehabt zu haben. Der lange, hölzerne Esstisch war überladen gewesen mit einer Auswahl an Brötchen und Croissants, Käse, Marmelade und auch allerlei Dinge, die ich normalerweise nicht zu einer solchen Mahlzeit zu mir nehmen würde. Pfannkuchen und Würstchen waren noch das unspektakulärste gewesen. Doch zu meinem Bedauern hatte ich nur zwei meiner Gastbrüder kennen lernen können und auch mein Gastvater war schon sehr früh aufgebrochen. Zumindest war mir niemand böse, dass ich das Abendessen verschlafen hatte.
Nun zeigten mir Finn (Finnlay) und Ben (Bennet) mit ihrer niedlichen Art das Haus. An jeder Hand einen der blonden Knirpse tippelte ich in kleinen Schritten eine der Treppen hinaus.
„Da geht es zu Collin.“ sagte einer der beiden. Ich glaube es war Finn.
„Euer Bruder. Schläft er immer lange?“ fragte ich die beiden. Cecille hatte mir beim Frühstück verraten, dass Collin meistens nur am Abendessen teilnahm und sonstige Zusammenkünfte mit seiner Familie mied. War er auch eher zurückgezogen wie ich oder war er einfach faul und verschlief den ganzen Tag?
„Nein, er ist immer früh wach, aber wir dürfen ihn nie stören.“ meinte der andere der beiden Kleinen, also wahrscheinlich Ben.
Ich wusste nicht recht was ich von Collin halten sollte. Aber ich hatte auch keine Zeit mir groß darüber Gedanken zu machen, denn die beiden zogen mich weiter in die andere Richtung, um mir ihr Spielzimmer zu zeigen.
Für das Zimmer zweier Jungs war es überraschend ordentlich. Nirgends lag etwas auf dem Boden herum, alles war sauber und ordentlich in Schränken und Kisten verstaut.
„Letta macht immer sauber.“ Die Stimme der beiden klang stolz. Letta hieß eigentlich Loretta, es war das Mädchen, dass ich heute morgen vor der Küche getroffen hatte.
Zur Mittagszeit saß ich mit Finn und Ben wieder im Esszimmer. Diesmal war meine Gastmutter nicht da und auch Collin ließ sich nicht blicken. Dafür leisteten uns Loretta und die Köchin Gesellschaft. Die Zwillinge himmelten Loretta an und versuchten sie mit Nachtisch, einem unheimlich cremigen Schokoladenpudding, zu füttern. Mit einem grinsen auf den Lippen sah ich ihnen zu.
„Möchtest du mir nachher helfen?“ fragte die Köchin, nachdem ich ihr geholfen hatte, das Geschirr in die Küche zu tragen. Loretta kümmerte sich grade darum, dass die Jungen sich zum schlafen hinlegten, ein schwieriges Unterfangen, wie ich mir vorstellen konnte.
„Natürlich. Was kann ich tun?“ fragte ich.
„Du könntest dem jungen Herrn seinen 2-Uhr Tee hochbringen.“
„Collin?“ fragte ich nach.
Sie nickte. „Du hast ihn sicher noch nicht kennengelernt. Es würde ihm gar nicht schlecht bekommen, auch mal mit gleichaltrigen zu reden.“ Ich konnte die Stimmlage der Köchin nicht genau deuten. Sie klang so besorgt. Es schien, als würde sie Collin sehr gern haben.
„Geht er den nicht in die Schule?“ fragte ich verwundert.
„Nein, nicht mehr.“
Ein Schulabbrecher? Oder wurde er von der Schule geschmissen? Dass konnte ich mir nicht vorstellen. Wie lange gab es hier die Schulpflicht? Auch 10 Jahre wie in Deutschland? War er vielleicht einfach zu faul? Das Bild eines dicken Jungen, der die ganze Zeit bei zugezogenen Vorhängen vor dem Computer sitzt kam mir in den Sinn.
Die Köchin schien meinen grübelnden Gesichtsausdruck bemerkt zu haben.
„Er ist bereits fertig mit der Schule. Ein sehr intelligenter Junge. Aber nichts als dummes Zeug fängt er damit an. Eines Tages bekommt er noch mächtig ärger. Oder auch nicht. Er kann seinen Kopf sicher aus jeder Schlinge ziehen.“ Die letzten Sätze waren nur noch gemurmelt, ich war mir nicht sicher ob ich sie richtig verstanden hatte.
Um kurz vor zwei Uhr machte ich mich auf den Weg zu Collins Zimmer. Auch hier sahen die Wände wieder etwas anders aus. Sie waren leerer. Es fehlten Bilder. Während im ganzen Haus an den Wänden immer irgendwelche Gemälde oder Fotografien hingen, waren die Wände im Flur zu Collins Zimmer leer. Sagte das wieder etwas über seinen Charakter aus? Wahrscheinlich sollte ich mir darüber keine Gedanken machen, ich würde ihn ja gleich kennenlernen.
Von dem Flur, der übrigens nicht gerade kurz war, gingen zwei Türen ab. Beide waren verschlossen. Irgendwie fühlte ich mich langsam, als ob ich einen Raum in einem Hotel suchen würde, die hatten auch immer so lange Flure und waren verwinkelt.
Da ich nicht wusste, welche Tür die richtige war, wählte ich willkürlich eine aus. In der einen Hand das Tablett mit der Teetasse, der vollen Kanne und einem Teller mit Gebäck stand ich vor dem Zimmer, die andere Hand zum klopfen erhoben. Irgendwie traute ich mich nicht. Ich hatte wirklich Angst vor Collin. Meine eigene Dummheit ließ mich schmunzeln. Wie sollte ich den hier neue Leute kennenlernen und offener werden, wenn ich mich nicht einmal traute mich meinem Gastbruder vorzustellen? Tief Luft holen und anklopfen, befahl ich mir in Gedanken.
Ich klopfte und fast augenblicklich erklang ein „Herein.“
Ich war von der Stimme überrascht. Sie klang für einen Jungen der den Stimmbruch schon hinter sich haben musste noch relativ hoch. Nicht quietschend hoch, sondern angenehm hoch, eher wie eine Mädchenstimme. Gleichzeitig war sie aber auch fest und irgendwie streng.
Und ich hatte die richtige Tür erwischt, wie ich mit einem erleichterten seufzen feststellte.
Zunächst konnte ich in dem dunklen Zimmer kaum etwas von Collin erkennen. Nur dick war er auf keinen Fall, aber auch nicht sportlich, so viel konnte ich seiner Silhouette ablesen.
„Nun komm schon näher, oder willst du in der Tür genau so lange stehen bleiben, wie vor der Tür?“ fragte er, ohne seinen Blick von einem der zahlreichen Computerbildschirme zu nehmen. Ich wurde rot. Woher wusste er das? Als hätte er erraten, was ich gedacht hatte, sagte er:
„Überall im Haus habe ich Kameras installiert.“ er sagte dies ohne jegliche Betonung, als ob es etwas ganz normales wäre.
Endlich drehte er sich zu mir um. Viel konnte ich von ihm dennoch nicht erkennen.
„Keine Sorge, in deinem Zimmer ist keine. Und willst du nicht endlich das Tablett abstellen?“ fragte er in einem leicht genervten Tonfall.
Schnell stellte ich das Tablett neben ihm ab.
„Du bist also Collin?“ fragte ich ihn schüchtern.
„Ach du kannst reden?“ fragte abfällig. „ Aber ja ich bin Collin. Und du bist Emma und ich weiß eine Menge über dich.“ Es wäre übertrieben es grinsen zu nennen, aber er hob die Mundwinkel, wie zu einem überheblichen Grinsen.
„Was?“ fragte ich überrascht. Woher sollte er den so viel über mich wissen? Cecille hatte ich kaum etwas über mich in den Mails erzählt und Facebook hatte ich nicht.
„Zum Beispiel kenne ich deine Noten. Es ist nicht besonders schwierig sich in eure Schuldatenbank einzuloggen.“
„Aber das darf man doch nicht!“ platze ich heraus. Im selben Moment merkte ich, wie dumm und naiv das ganze formuliert war.
„Ach wirklich? Das darf man also nicht.“ Seine Ironie war nicht zu überhören.
„Jaja, ich bin nicht so intelligent, wie du es anscheinend bist.“ Wütend drehte ich mich um. Da kam mir eine Idee. Ich gebe zu sie war kindlich, aber meine Güte.
„Man sagt nicht jaja.“ verbesserte er mich.
Er hatte seinen Blick schon wieder auf den Bildschirm gerichtet und achtete nicht auf mich.
Mit einem Schwung riss ich die langen, dunklen Vorhänge auf, sodass das Zimmer plötzlich von Licht durchflutet wurde.
Ärgerlich blinzelte Collin mich an. Und endlich konnte ich auch sehen, wie er aussah.
Sein dunkles Haar war ordentlich, keine Strähne stand ab und seine Klamotten sahen teuer aus.
„Warum trägst du eigentlich einen Anzug, wenn du nur im dunklen am Computer sitzt?“ fragte ich ihn.
„Ich trage immer Anzüge.“
„Immer? Warum?“ fragte ich ihn, während ich wieder auf ihn zuging.
„Es ist nun mal das, was Geschäftsleute für gewöhnlich tragen.“
„Du bist also ein Geschäftsmann?“ Ich muss zugeben, dass klang etwas ironisch. Aber ich konnte mir bei seinem Anblick nicht vorstellen, dass er wirklich arbeitete.
„Nun, zumindest verdiene ich Geld. Und wahrscheinlich in einer Woche mehr, als deine Mutter in einem Monat.“ Er klang ein wenig beleidigt. Fehlte nur noch der Schmollmund. Bei dem Gedanken hätte ich fast laut losgelacht, nur mit Mühe und Not konnte ich mich zurückhalten.
Collin schien es aufgegeben zu haben, eine Unterhaltung mit mir zu führen, stattdessen hatte er sich seiner Teetasse zugewandt.
„Aber besonders viel Wert auf Gesellschaft legst du auch nicht, oder?“ fragte ich ihn.
„Wozu brauche ich Gesellschaft? Das interagieren mit Menschen wird für gewöhnlich überschätzt. Vor allem wenn diese Menschen nicht einem gewissen Niveau entsprechen.“
Ah ja verstehe, ich war unter seinem Niveau.
„Ich glaube nicht, dass du wirklich so denkst.“ meinte ich. Fragend sah er mich an, deswegen erklärte ich:
„Wenn ich ehrlich sein soll, glaube ich, dass du trotz hoher Intelligenz einfach nicht dazu in der Lage bist, lange mit Menschen auszukommen. Entweder vergraulst du sie oder sie wollten dich am liebsten schlagen.“ Ich grinste. „Und da das dein Ego nicht erträgst, ziehst du dich zurück.“
„Du hast auslachen und verprügeln vergessen“ fügte er grinsend hinzu. „Ja , ich gebe zu, ich bin nicht grade ein umgänglicher Mensch. Aber bist du besser. DU hast ja anscheinend Angst davor, mit Menschen zu reden, weil sie dich beißen könnten.“
„Ja, du hast mich durchschaut.“ ich grinste ihn an. Für einen Wimpernschlag sah es aus, als ob er zurück grinsen wollte, aber er schien sich eines besseren zu entsinnen.
„Jedenfalls, da du anscheinend wenigstens ein Teetablett heil eine Treppe hoch tragen kannst, würde ich vorschlagen, dass du das ab sofort jeden Tag machst, zumindest an den Tagen, an denen du um 14 Uhr schon zu Hause bist. Zudem wirst du dich auch anders nützlich machen können. Du kannst die Angestellten fragen, wo du ihnen helfen kannst. Was weiß ich; abwaschen, putzen, mach dich einfach nützlich.“ herausfordernd sah er mich an. Er wollte mich herumkommandieren! Aber blieb mir etwas anderes übrig, als es mir gefallen zu lassen?
„Keine Wiederworte? Sehr gute Einstellung, wenn du die Aufgaben nicht gut erledigst, werde ich mir Konsequenzen ausdenken.“ Irgendwie lief mir bei diesen Worten ein Schauer über den Rücken.
„Du kannst jetzt gehen, aber denke daran, die Vorhänge zu schließen.“ Jetzt komplementierte er mich auch noch aus seinem Zimmer. Mit gesenktem Kopf ging ich aus dem Zimmer, höchst konzentriert, um nicht wie eine 5 jährige wütend auf dem Boden aufzustampfen. Die Vorhänge schloss ich nicht. Er konnte sich selbst bewegen, würde ihm gut tun.
„Übrigens, ich weiß nicht, ob meine Mutter es dir bereits gesagt hat, aber meine Eltern sind oft Wochenweise nicht im Haus, und dann musst du sowieso tun, was ich sage, also gewöhne dich lieber jetzt schon mal daran.“ rief er mir noch hinterher, bevor ich die Tür zu dem Raum etwas zu laut schloss.
Mit eiligen Schritten entfernte ich mich von dem Raum. Über meine vor Wut erhitzten Wangen liefen Tränen. Das fing ja sehr gut an, ich ließ mich gleich von meinem Gastbruder unterbuttern. Warum konnte ich ihm nicht die Stirn bieten, so wie es wahrscheinlich alle anderen Mädchen getan hätten?
Das Abendessen ließ ich heute mit Absicht ausfallen, stattdessen lag ich auf dem großen Bett, den Kopf in den Kissen vergraben. Auch heute schlief ich sehr schnell ein. Ich träumte etwas merkwürdiges. Irgendetwas, oder irgendwer, ich war mir nicht sicher, streichelte mir den Kopf, unbeholfen und als wäre ich ein Hund.
Mit einem seufzen wachte ich auf. Es war mitten in der Nacht. War da nicht eine Bewegung gewesen? Und tatsächlich, ich hörte, wie sich meine Zimmertür schloss. Irgendwer war in meinem Zimmer gewesen. Mit laut pochendem Herzen saß ich in meinem Bett. Es waren keine Geräusche zu hören. Ich kuschelte mich in meine vielen Kissen und schlief ein.
Re: Just be Friends?
Heyy!
Ich hab beschlossen die Story auch mal durchzulesen
Beim ersten Kapitel stimme ich Honig völlig zu, da gibt es nicht viel zu sagen.
Allerdings sind Beschreibungen, solange sie nicht allzu ausführlich sind, sehr hilfreich denn dadurch macht sich der Leser ein gutes Bild der Umgebung
Auch die Wortwiederholungen die ich zum Beispiel nicht ausstehen kann kommen nur sehr selten vor
Das zweite Kapitel ist schon besser (das erste war auch interessant, keine Frage) die Beschreibungen sind zwar detailliert jedoch nicht mehr zu ausführlich
Die Zeit scheint auch besser gelungen zu sein obwohl ich bei diesen Sachen keine große Hilfe bin, mein Kopf macht aus Präsens automatisch Präteritum ^^
Was ich noch anmerken wollte: (nur eine Bemerkung, es heißt nicht unbedingt dass es schlecht ist) mir ist aufgefallen dass du manchmal aus eher kürzeren... sozusagen wortkargen Sätzen in lange detaillierte überspringst - wobei die Länge eher nebensächlich ist - manchmal verwirrt mich das etwas aber es ist nicht weiter schlimm ;D
kann sein dass mir das auch nur vorkommt...
Das war genug der Kritik und so, ich persönlich finde die Geschichte ist sehr gelungen und ich freue mich auf weitere Kappis!
GLG
Ich hab beschlossen die Story auch mal durchzulesen
Beim ersten Kapitel stimme ich Honig völlig zu, da gibt es nicht viel zu sagen.
Allerdings sind Beschreibungen, solange sie nicht allzu ausführlich sind, sehr hilfreich denn dadurch macht sich der Leser ein gutes Bild der Umgebung
Auch die Wortwiederholungen die ich zum Beispiel nicht ausstehen kann kommen nur sehr selten vor
Das zweite Kapitel ist schon besser (das erste war auch interessant, keine Frage) die Beschreibungen sind zwar detailliert jedoch nicht mehr zu ausführlich
Die Zeit scheint auch besser gelungen zu sein obwohl ich bei diesen Sachen keine große Hilfe bin, mein Kopf macht aus Präsens automatisch Präteritum ^^
Was ich noch anmerken wollte: (nur eine Bemerkung, es heißt nicht unbedingt dass es schlecht ist) mir ist aufgefallen dass du manchmal aus eher kürzeren... sozusagen wortkargen Sätzen in lange detaillierte überspringst - wobei die Länge eher nebensächlich ist - manchmal verwirrt mich das etwas aber es ist nicht weiter schlimm ;D
kann sein dass mir das auch nur vorkommt...
Das war genug der Kritik und so, ich persönlich finde die Geschichte ist sehr gelungen und ich freue mich auf weitere Kappis!
GLG
Re: Just be Friends?
Hällö
Also das zweite Kapitel hat mir schon deutlich besser gefallen.
Jetzt wird es langsam spannend.
Dieser Collin ist echt ein... naja... nennen wir's "ein nicht allzu freundlicher Mensch"^^ Und das ist noch weit untertrieben. Ich würde mich wahrscheinlich genauso wie Emma fühlen wenn mich jemand so herumkommandieren würde.
Ich finde es sehr gut gelungen. Von den Zeiten her war es auch schon viel besser.
Ich will unbedingt das 3. Kapi lesen!
Also das zweite Kapitel hat mir schon deutlich besser gefallen.
Jetzt wird es langsam spannend.
Dieser Collin ist echt ein... naja... nennen wir's "ein nicht allzu freundlicher Mensch"^^ Und das ist noch weit untertrieben. Ich würde mich wahrscheinlich genauso wie Emma fühlen wenn mich jemand so herumkommandieren würde.
Ich finde es sehr gut gelungen. Von den Zeiten her war es auch schon viel besser.
Ich will unbedingt das 3. Kapi lesen!
Honigblüte- Mentor
- Anzahl der Beiträge : 362
Anmeldedatum : 02.10.11
Alter : 25
Ort : Bei meinen Freunden im warmen, kuscheligen Bau.
Re: Just be Friends?
Okay vielen dank euch beiden, freut mich, dass das 2. kapitel besser angekommen ist
@Stern: ich verstehe nicht genau was du damit meinst, meinst du das die sätze unterschiedlich lang sind?
@Honig: ach ja Collin, ich sag mal nichts dazu, wirst du auch in Kapitel 3 sehen, er ist nicht gerade umgänglich C:
Gut dann kommt jetzt hier Kapitel 3 (ich sollte nicht zu oft hochladen, ich bin doch erst beim 7. kapitel xD)
@Stern: ich verstehe nicht genau was du damit meinst, meinst du das die sätze unterschiedlich lang sind?
@Honig: ach ja Collin, ich sag mal nichts dazu, wirst du auch in Kapitel 3 sehen, er ist nicht gerade umgänglich C:
Gut dann kommt jetzt hier Kapitel 3 (ich sollte nicht zu oft hochladen, ich bin doch erst beim 7. kapitel xD)
- Kapitel 3:
- Den Sonntag über hatte ich Collin gemieden, er war nicht zum Frühstück und zum Mittagessen erschienen, den Tee hatte ihm wahrscheinlich Loretta gebracht und das Abendessen hatte ich wieder ausfallen lassen.
Durch das Fenster drang nur wenig Licht in mein Zimmer, es war noch sehr früh und es wurde jetzt, Anfang September schon wieder später hell.
Im Licht meiner Deckenlampe stand ich vor dem Spiegel und betrachtete mich. Meine neue Schule hatte eine unglaublich tolle Uniform. Sie war blau und bestand aus einem Faltenrock und einem dunkelblauen Pullover mit V-Ausschnitt. Unter dem Pulli trug ich ein weißes T-Shirt, weil mir der Ausschnitt etwas zu tief war und außerdem trug ich dunkle Overkneestrümpfe. Normalerweise bin ich mit meinem Aussehen nicht so zufrieden, aber heute gefiel ich mir echt gut. Meine braunen Haare lies ich offen , sie fielen mir bis knapp unter die Brust. Mir war gar nicht aufgefallen, dass meine Haare in den letzten Wochen so lang geworden waren. Noch ein letzter Blick in den Spiegel, dann schnappte ich mir meinen Rucksack und verließ mein Zimmer.
Im Esszimmer wartete schon ein Frühstück auf mich, nicht so ausladend wie in den letzten Tagen, aber immer noch sehr üppig. Cecille leistete mir Gesellschaft. Sie wollte mich heute zur Schule fahren, normalerweise müsste ich den Bus nehmen, aber weil heute mein erster Tag war, machte sie eine Ausnahme. Dann klingelte ihr Telefon.
Ich verstand nicht worum es ging, aber sie sprach hektisch in den Hörer und wirkte etwas gereizt.
„Es tut mir Leid, ich muss sofort zur Arbeit und kann dich nicht fahren, soll ich Collin bitten dich zu fahren?“ fragte sie mich, als sie aufgelegt hatte.
Collin? Mich zur Schule fahren? Niemals!
„Nein, nein nicht nötig, ich kann auch heute schon den Bus nehmen.“ winkte ich ab.
„Aber du kennst doch den Weg gar nicht. Du wirst dich noch verlaufen.“ sie wirkte besorgt.
„Ach das ist wirklich kein Problem, so schwer wird der Weg schon nicht sein. Und Collin schläft doch bestimmt noch.“ Verstand sie den nicht, dass ich wirklich nicht von ihrem Sohn zur Schule gebracht werden wollte.
„Collin schläft nicht mehr, er schläft nur sehr wenig, Schlafprobleme glaube ich. Und du würdest mir wirklich ein ruhiges Gewissen verschaffen, wenn du dich fahren lassen würdest. Ich würde ja auch Butler Bescheid geben, aber den habe ich vorhin schon weggeschickt, er musste los etwas besorgen.“ Sie stand auf und verließ den Raum.
Als ich fünf Minuten später fertig mit dem essen war und in die Eingangshalle trat stand dort Collin.
„Mutter hat gesagt du brauchst eine Fahrt zur Schule.“ sagte er. Er hielt einen Autoschlüssel in der Hand.
„Ich habe ihr eigentlich gesagt, dass ich auch laufen kann. Es sind ja nur 10 Minuten.“ Ich schaute ihn nicht an, sondern starrte auf meine Füße.
„Ja , 10 Minuten auf einem Waldweg mit einigen Abzweigungen. Jetzt stell dich nicht so an. Zieh deine Schuhe an und komm, ich muss heute auch noch arbeiten.“ er klang genervt. Super, genau deswegen war ich ihm doch gestern aus dem Weg gegangen. Weil mich seine Launen nervten.
Aber weil ich ihm nicht noch weiter nerven wollte zog ich meine Chucks an und folgte ihm dann nach draußen zur Garage.
Sein Auto, und ich war mir sicher, dass es ihm gehörte, war anthrazitfarben, die hinteren Scheiben waren getönt, ebenso wie bei dem, mit dem ich vom Flughafen abgeholt worden war.
Neben diesem standen hier noch zwei weitere Wagen, ein dunkelblauer Sportwagen und ein senfgelber.
Im Auto schwiegen wir zunächst. Dann erklärte mir Collin den Weg, den ich in der nächsten Zeit zum Bus würde nehmen müssen.
„Und hier ist die Bushaltestelle.“ Er deutete mit dem Kopf auf ein weißes Schild mit einem roten Kreis, der noch einen roten Balken in der Mitte hatte.
„Du kannst mich auch hier raus lassen, der Bus kommt ja gleich“ versuchte ich noch mal mein Glück.
Er schaute mich an.
„So langsam bekomme ich das Gefühl, als könntest du mich nicht leiden. Vergraule ich dich?“
Ich wurde rot, er erinnerte sich also noch an meinen genauen Wortlaut unserer Unterhaltung.
„Weil du mir nicht zutraust, dass ich dich schlagen würde?“ Warum musste ich nur immer so schüchtern klingen?
„Ja, dass würde ich dir im Moment wirklich nicht zutrauen. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.“ erinnerte er mich.
„Was würdest du den tun, wenn ich dir sagen würde, dass ich dich nicht leiden kann?“ fragte ich herausfordernd. Inzwischen achtete ich nicht mehr auf die Umgebung, sondern schaffte es endlich Collin anzusehen. Er hatte Schatten unter den Augen, anscheinend schlief er wirklich nicht besonders gut.
„Was sollte ich dann schon tun. Dich im Wald aussetzen? Wahrscheinlich würde ich mir eine nette Aufgabe für dich ausdenken, zum Beispiel könntest du den Keller putzen und dann dürftest du darüber nachdenken.“
„Weil das meine Meinung ganz sicher ändern würde.“
„Nicht?“ er schmunzelte. Allerdings nur ganz kurz, wie schon beim letzten Mal. Als ob es ihn erschrecken würde, dass er grinsen musste.
„Was starrst du mich eigentlich die ganze Zeit so an?“
Ich wurde wieder rot. Er hatte es bemerkt, wie ich ihn gemustert hatte. Wie peinlich!
„Ähmmm....“ stotterte ich. „Deine Mutter hatte vorhin nur erwähnt, dass du wenig schläfst und dann ist mir aufgefallen, dass du tatsächlich sehr übermüdet aussiehst.“
Er nickte.
„Ja , ich schlafe tatsächlich nicht sonderlich viel. Man kann seine Zeit immerhin auch effektiver nutzen.“
„Mit effektiver meinst du, man kann in der Zeit ein paar hunderte mehr verdienen?“ fragte ich. So langsam verstand ich, wie ich dachte.
„Ja so ungefähr.“
„Aber was nutzen einem so viel Geld, wenn man zusammenbricht, weil man erschöpft ist?“ fragte ich ihn.
„So weit wird es nicht kommen, es ist ja nicht so als ob ich überhaupt nicht schlafen würde. Außerdem ist es mir auch einfach nicht möglich, mehr als 4 Stunden zu schlafen.“ erklärte er mir.
Hmm. Jetzt unterhielt ich mich mit einem Jungen, den ich seid grade mal 3 Tagen kannte über seine Schlafprobleme. Das hätte mir mal jemand vor einer Woche erzählen sollen. Aber irgendwie hatte ich keine Angst mehr vor Collin. Er war anders als alle anderen Menschen die ich kannte. Er war nicht normal. Aber vor normalen Menschen hatte ich Angst, vielleicht war es gut, auch mal unnormale Menschen kennen zu lernen. Aber was war eigentlich unnormal?
Collin schreckte mich aus meinen sehr philosophischen Gedanken.
„Du hast noch 10 Minuten bis es zum Unterrichtsbeginn klingelt. Vielleicht solltest du endlich mal aussteigen?“ fragte er mich. Ich blickte auf, tatsächlich standen wir vor einem eindrucksvollem Gebäude, dass überhaupt nicht an die Schulen erinnerte, die ich bisher kennengelernt habe.
„Wie lange stehen wir den schon hier?“ fragte ich überrascht.
„So etwa 5 Minuten.“ er klang belustigt. „So jetzt aber raus.“
Ich nahm meinen Rucksack vom Rücksitz und machte die Autotür auf.
„Die Bushaltestelle, von der du zurückfährst, ist gleich dort drüben auf der anderen Straßenseite.“ er deutete auf das Haltestellenschild.“
„Danke Collin.“ ich schenkte ihm mein wärmstes Lächeln. Ich glaube, er sah viel zu selten ein Lächeln, wenn ihn sein eigenes immer so verschreckte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es mir einbildete oder nicht, aber die Wangen meines Gastbruders wurden ein wenig rot.
Das Auto fuhr erst weg, nachdem ich das Schulgelände betreten hatte. Das Schulgebäude war schon sehr alt. zumindest sah es so aus. Vor der Eingangstür drängten sich viele Schüler, die alle in das Gebäude wollten. Viele hatten die gleiche blaue Uniform an, wie ich, aber manche hatten auch eine schwarze Uniform. Die Schüler in schwarz waren sahen allesamt älter aus, sicherlich der Abschlussjahrgang.
Auch in der Schule war es voll. An der einen Seite der Fluren standen Schließfächer, an der anderen Wand hingen Plakate, Bilder und Fotos. Dazwischen waren immer wieder Türen.
Im Sekretariat hatte man mir meinen Stundenplan gegeben. In der ersten Stunde hatte ich Englisch.
In der Mittagspause saß ich zusammen mit zwei Mädchen an einem Tisch. Mit der einen hatte ich in der letzten Stunde zusammen Biologie gehabt. Sie hieß Olivia, war klein und ihre kurzen roten Haare standen ihr lustig vom Kopf ab. Ihre Freundin, sie hatte sich als Lucy vorgestellt, hatte braune lockige Haare, deren Spitzen blau gefärbt waren.
Das Angebot der Cafeteria war auch großartig. Es gab eine Auswahl an verschiedenen warmen Speisen, Obst, Salat und Dessert, dass man sich aussuchte und dann an einer Kasse bezahlte. Trotz, dass hier mehr Schüler essen gingen, als in meiner alten Schule, ging es viel schneller mit dem kassieren. Und das Essen schmeckte auch besser.
Kauend hörte ich Olivia und Lucy zu, wie sie sich über den neuesten Tratsch austauschten.
„Sag mal, wie heißt eigentlich deine Gastfamilie?“ fragte mich Lucy.
Ich nannte ihr den Namen, worauf die beiden überrascht die Augen aufschlugen.
„Da hast du ja eine sehr wohlhabende Familie erwischt.“ Olivia klang begeistert. Ich hatte den Vormittag über bereits gelernt, dass auf diese Schule fast nur Wohlhabende gingen, dass es aber auch nicht verachtet wurde, wenn jemand weniger Geld hatte. Und anscheinend kosteten die Schulgebühren eine Menge.
„Dann ist dein Gastbruder Collin Portcher, oder?“ fragten sie mich weiter neugierig.
„Ja warum?“ ich war etwas verwirrt. „Kennt ihr ihn?“
„Ja, ich war mal ein halbes Jahr in seiner Klasse, in der ersten Klasse, aber dann wurde er das erste Mal hochgestuft. Und als ich an dieser Schule im ersten Jahr war, war er im letzten, da bekommt man ja manches mit.“ erklärte Lucy.
„Was meinst du damit?“ Jetzt verstand ich gar nichts mehr.
„Hat er dir das nicht erzählt? Naja er spricht bestimmt eh nicht mit dir. Er hat nie mit jemandem gesprochen. Aber er wurde zumindest von seiner Klasse immer ziemlich fertig gemacht. Sie haben ihn regelmäßig verprügelt und ihm Streiche gespielt und ausgelacht. Seine Hausaufgaben wurden ihm weggenommen. Aber er war auch immer sehr arrogant, hat sich nicht gewährt und die weniger Intelligenten im Unterricht lächerlich gemacht. Niemand konnte ihn leiden. Er wollte aber auch nicht gemocht werden, dass hat man gemerkt.“ erklärte sie mir.
Ich musste wieder an Collin und mein erstes Gespräch denken. „Du hast verprügeln und auslachen vergessen.“ hatte er zu mir gesagt. Er hatte mir die Wahrheit erzählt und er hatte dabei gegrinst, wie verschlossen musste man dafür eigentlich sein?
„ich glaube nicht, dass es ihn kalt gelassen hat, aber was hätte er den machen sollen? Zu mir war er jedenfalls freundlich, er hat mich zur Schule gefahren.“ verteidigte ich meinen Gastbruder. Wobei das ein wenig übertrieben war, er hatte mich auch zum weinen gebracht.
„Wirklich? Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Vielleicht hat deine Gastmutter gesagt, er soll dich fahren?“ mutmaßte Olivia. Haha ertappt. Aber bevor ich etwas sagen konnte, klingelte es.
Im Bus nach Hause saß ich am Fenster, den Rucksack auf dem Platz neben mir. So hatte ich meine Ruhe. Ich schaute aus dem Fenster. Inzwischen schien die Sonne, es war richtig warm geworden.
An meiner Haltestelle stieg ich aus. Die Straße war im Wald. Wenn man ihr in die eine Richtung folgte kam man in die Stadt, in der auch meine Schule war, man konnte von der Haltestelle sogar die ersten kleinen Häuschen sehen, wenn man in die andere Richtung schaute, so sah man nur den Wald, und irgendwo 10 Fußminuten entfernt war das Haus meiner Gastfamilie und auch noch einige andere Häuser, die ebenso eindrucksvoll aussahen.
Zum Glück schien heute die Sonne, sonst hätte mir der Wald womöglich angst gemacht. Munter ging ich los, ich achtete nicht auf die Leute , die mit mir ausgestiegen waren.
Doch das erste Problem ergab sich schon, als die erste Abzweigung kam. Welche musste ich nehmen? Ich stand bestimmte eine geschlagene Minute vor der Abzweigung und Überlegte. Ich schaute nach hinten. Ein Junge lief in meine Richtung. Es würde sicher komisch wirken, wenn ich hier noch weiter rumstand. Also nahm ich spontan die eine Abzweigung und hoffte, dass es die richtige war.
Es kam mir nichts bekannt vor. Das ist in einem Wald natürlich schwierig und außerdem hatte ich nicht wirklich gut aufgepasst, als Collin mir den Weg erklärt hatte. Trotzdem ging ich weiter.
War ich nicht schon länger als 10 Minuten unterwegs? Langsam wurde mir etwas mulmig und vor mir wartete eine weitere Abzweigung. Ich weiß, dass Collin zwei Mal abgebogen war, aber an einigen Abbiegungen war er auch grade aus gefahren. Was sollte ich nur tun? Ich hatte nicht mal Collins oder Cecilles Telefonnummer, geschweige den wusste ich die vom Haus meiner Gastfamilie.
„Alles okay?“ sprach mich eine Stimme an.
Erschrocken drehte ich mich um. Es war der Junge, der vorhin schon hinter mir gewesen war.
Er war die Art Junge, mit der ich noch nie im Leben gesprochen habe. Groß, selbstbewusst und nicht hässlich. Seine blonden Haare leuchteten golden im Sonnenlicht, dass durch die Blätter schien.
Ich konnte doch nicht mit ihm reden, ich kannte ihn doch gar nicht. Ich starrte an ihm vorbei, um ihn auch nicht anschauen zu müssen.
„Du brauchst vor mir keine Angst zu haben.“ sagte er freundlich.
„I-ich bin auf dem Weg nach Hause.“ stammelte ich.
„Aber du kennst den Weg nicht?“ riet er. Ich schaute ihn überrascht an. „Du siehst so verloren aus. Wo wohnst du den?“ fragte er mich. Konnte ich einem wildfremden einfach meine Adresse nennen? Das war doch total verantwortungslos. Ich überlegte kurz, dann nannte ich im den Namen der Straße, aber nicht die Hausnummer.
„Dann musst du hier abbiegen“ er zeigte nach rechts. „Dann gehst du immer grade aus, und dann lichtet sich der Wald und du siehst die ersten Häuser. „ erklärte er.
„Danke“ nuschelte ich. Ich hasste es wirklich mit fremden Menschen zu reden. Vor allem wenn es Jungs waren. Deswegen setzte ich mich schnell in Bewegung, bevor er es sich noch mal überlegen konnte und ein Gespräch mit mir anfing. Aber andererseits, warum sollte so jemand mit mir reden wollen?
Als ich die Häuser erreichte hätte ich vor Erleichterung am liebsten geweint und ich zitterte regelrecht, als ich zuhause ankam. Das war einfach zu viel für mich.
Auch als ich an der Tür zu Collins Zimmer anklopfte zitterte ich noch immer. Aber er hatte mir ja eine Aufgabe übertragen, und besonders nachdem, was ich heute in der Schule erfahren hatte, wollte ich freundlich zu ihm sein. Vielleicht war er dann ja auch immer nett zu mir und hatte nicht solche Stimmungsschwankungen.
Wie schon beim letzten Mal schaute er nicht auf, als ich hereinkam.
„Wie war es in der Schule?“ fragte er.
„Sehr gut.“ antwortete ich wahrheitsgemäß. Meine Stimme zitterte total. Mist. Er schaute auf. Besorgt.
„Alles in Ordnung?“
ich erzählte ihm, dass ich mich nicht an den Weg zurück hatte erinnern können.
Er schien darüber erleichtert.
„Ach so, ich dachte schon, sie wären in der Schule gemein zu dir gewesen.“ Wieder dachte ich daran, was Lucy und Olivia mir heute Mittag erzählt hatten.
„Wo ist eigentlich mein Tee?“ fragte er dann und schaute auf meine leeren Hände.
„Draußen.“ Verwirrt schaute er mich an. „Ich dachte mir frische Luft würde dir gut tun. Deswegen habe ich mir von der Köchin eine Decke geben lassen und den Tee draußen auf einem Tablett angerichtet. Sie fand es eine gute Idee.“
Er seufzte gequält auf. „Ich bin wirklich nicht gerne draußen.“
„Ach komm schon.“ Ich packte ihn an der Schulter, woraufhin er zusammenzuckte. Doch dann stand er auf.
„Na gut, aber maximal eine halbe Stunde, länger habe ich nicht Zeit.“
Nachdem er seinen Tee ausgetrunken hatte, hatte sich Collin auf der Decke hingelegt und nachdenklich in den Himmel geschaut.
Das war vor etwa fünf Minuten gewesen. Als ich jetzt wieder zu ihm schaute, war er eingeschlafen.
Er sah so friedlich und jung aus, zum ersten Mal konnte ich wirklich glauben, dass er nur ein paar Wochen älter sein konnte, als ich.
Um ihn nicht zu stören stand ich leise auf. Da sah ich eine Bewegung im Gras, unweit von mir entfernt. Es war ein Tier, ein Kaninchen.
Ganz langsam und vorsichtig ging ich darauf zu, es hatte mich bemerkt, blieb aber dort wo es war, es schaute nur neugierig. Als ich mich noch weiter näherte, hoppelte es ein paar mal Richtung Zaun. Dann blickte es sich um, stellte sich auf die Hinterläufe und schaute zu mir. Ich bewegte mich nicht. Erst als es wieder auf allen Vieren stand, ging ich zwei Schritte auf es zu. Es schaute noch immer zu mir. Sein Näschen zuckte. Dann hoppelte es zwei weitere Male zum Zaun. Ich folgte ihm weiter, auch als es stehen blieb. Inzwischen war ich so nahe, dass ich es betrachten konnte. Ich ging in die Hocke. Das Tier war wunderschön, es hatte rostrotes Fell mit dunkleren winzigen Flecken, die auf dem dem Rücken verteilt waren. Ich streckte die Hand nach ihm aus. Zögernd kam es einen Schritt näher, es war offensichtlich an Menschen gewöhnt, da es keine Scheu zeigte.
Kurz bevor ich es berühren konnte überlegte es sich es jedoch anders. Mit großen Sprüngen hoppelte es weg, durch die grüne Hecke aufs andere Grundstück.
Von der anderen Seite dieser hörte ich ein überraschenden Ausruf.
„Wer bist du den?“ fragte eine Stimme, die mir bekannt vorkam, die ich jedoch nicht zuordnen konnte. Dann tauchte oben auf der Hecke eine Hand auf, und dann ein ganzer Körper. Ein Junge hockte auf der hohen Hecke. Ein Junge, der mir sehr bekannt vorkam, ich hatte ihn vorhin im Wald „getroffen“ .
„Ist das deiner?“ fragte er von oben herunter und hielt das Kaninchen am Nackenfell gepackt in die Höhe. Wie hatte er mit dem Tier in der Hand die Hecke hochklettern können?
„Nein, der ist hier nur so rumgehoppelt.“ erwiderte ich ohne hochzuschauen. „Aber könntest du ihn oder sie nicht so halten?“
„Hast du Angst das ich es fallen lasse? Schau es zappelt nicht mal.“
Ich schaute wirklich hoch.
„Doch nur aus Angst.“ gab ich zurück.
„Dann nimm.“ er hielt es so, dass ich es ihm abnehmen konnte. „Ich bin übrigens Jonathan, vorhin konnte ich mich ja nicht vorstellen.“
Ich wurde rot. Warum wurde ich eigentlich ständig rot?
„Du bist ja schon wieder stumm.“ er lachte. „Aber wie ich vorhin schon sagte, du brauchst vor mit keine Angst zu haben, bisher habe ich noch niemanden gebissen.“
Noch immer nicht überzeugt, schaute ich nach oben.
„Zumindest deinen Namen kannst du mir doch verraten, oder?“
„E-emma.“
„Ein sehr schöner Name.“ wieder grinste er.
„Danke, aber du musst so etwas nicht sagen.“
„Nein, natürlich muss ich nicht, aber ich meine es ernst. Übrigens, wenn du möchtest können wir morgen zusammen zum Bus gehen, damit du nicht wieder Gefahr läufst dich zu verlaufen. Außerdem würde ich mich gerne in Ruhe mit dir Unterhalten.“
Was? Ich war doch nicht dafür geeignet, mich mit jemanden zu Unterhalten.
„Ein nein lasse ich nicht zu, ich warte morgen früh vor am Waldrand, komme bloß nicht zu spät.“ Mit diesen Worten sprang er von der Hecke runter und war verschwunden.
Kopfschüttelnd ging ich zurück zu Collin, das Kaninchen noch immer auf dem Arm. Es war ganz ruhig und wirkte auch sehr entspannt. Auf der Decke ließ ich es runter Es hoppelte in winzigen Schritten umher, entfernte sich aber nicht von der Hecke, sondern kam immer wieder zu mir und stupste meine Hand an, bis ich es kurz streichelte.
Irgendwann wachte dann auch Collin auf.
„Oh Gott, warum hast du mich nicht geweckt?“ blaffte er mich an. „Ich habe doch gesagt, ich habe keine Zeit.“
Ich schluckte schwer und spürte wie ich wieder anfing zu zittern. Ich durfte jetzt bloß nicht weinen. Aber Collin war abgelenkt von meinem neuen kleinen Freund, der nun auch ihn anstupste.
„Was ist das denn? Oder lass es mich anders formulieren. Wo hast du dieses Vieh aufgetrieben?“
„Das ist kein Vieh!“ rief ich empört aus.“Das ist ein Kaninchen und es ist auf eurem Rasen rumgehopst. Und es ist zutraulich.“
„Zutraulich? Ja das sieht man. Willst du es etwa behalten?“
„Darf ich das den?“ fragte ich überrascht. Das Haus erschien mir nicht als Ort, an dem Tiere geduldet wurden.
„Wenn du dich darum kümmerst, soll es mir egal sein. Meinen Eltern ist es grundsätzlich sowieso egal, was in den Zimmern passiert, solange sie nicht dafür verantwortlich sind. Also nimm das Ding mit in dein Zimmer, aber pass auf das es nichts kaputt macht.“ sein Ton war harsch . Er stand auf. „Und du hättest mich wirklich wecken sollen, dir ist wohl klar, dass ich mich in Zukunft nicht mehr auf Dinge wie diese“ er deutete wütend auf die Decke „ einlassen werde.“
Mit diesen Worten ging er zum Haus zurück.
Der Kloß in meinem Hals wurde noch stärker und meine Augen brannten vor Anstrengung nicht zu weinen.
Als ich schließlich in meinem Zimmer war, konnte ich die Tränen nicht mehr halten. Warum endete meine Zeit mit Collin immer damit, dass ich weinen musste. Aber wenn er es so wollte, dann würde ich ihn eben wieder meiden. Mit verweinten Augen konnte ich jedenfalls nicht beim Abendessen erscheinen. Hunger hatte ich eh keinen.
Re: Just be Friends?
Um Gottes Willen XD nein das meine ich natürlich nicht ich ... ach eigentlich ist es ja egal :3
Das Kapitel ist echt cool, ich finde jetzt auf die Schnelle nichts was ich aussetzen könnte...
Collin ist ja wirklich ein besonders netter Typ :Dimmer hockt er im dunklen Zimmer wie ein Vampir-Geschäftsmann
Was ich noch sagen wollte: anscheinend wird das eine längere Geschichte, und bei solchen schreibt man Zahlen von 1-12 normalerweise aus
Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht
Das Kapitel ist echt cool, ich finde jetzt auf die Schnelle nichts was ich aussetzen könnte...
Collin ist ja wirklich ein besonders netter Typ :Dimmer hockt er im dunklen Zimmer wie ein Vampir-Geschäftsmann
Was ich noch sagen wollte: anscheinend wird das eine längere Geschichte, und bei solchen schreibt man Zahlen von 1-12 normalerweise aus
Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht
Re: Just be Friends?
Ui, das ist toll
Das 3. Kapitel gefällt mir bis jetzt am besten. Ich hab zwar ein paar Wortwiederholungen und Rechtschreibfehler (z.B. "den" statt "denn" oder "das" statt "dass" - wobei ich nicht weiß, ob das nicht eher Grammatik ist...) Aber ansonsten finde ich es sehr toll. Auch weil ein Kaninchen (*-* <333 *-*) drin vorkommt
Und Collin scheint wirklich sehr freundlich und menschenliebend zu sein xD
Freu mich schon auf das nächste Kapitel!
Das 3. Kapitel gefällt mir bis jetzt am besten. Ich hab zwar ein paar Wortwiederholungen und Rechtschreibfehler (z.B. "den" statt "denn" oder "das" statt "dass" - wobei ich nicht weiß, ob das nicht eher Grammatik ist...) Aber ansonsten finde ich es sehr toll. Auch weil ein Kaninchen (*-* <333 *-*) drin vorkommt
Und Collin scheint wirklich sehr freundlich und menschenliebend zu sein xD
Freu mich schon auf das nächste Kapitel!
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Re: Just be Friends?
@Stern: uii danke ^^, also ein Vampir ist er nicht, da kann ich dich beruhigen :3 ; oh das mit den zahlen wusste ich gar nicht, ich werde es versuchen zu verinnerlichen
@Honig: danke ^^, ja, ich werde irgendwann noch mal alles richtig gründlich überlesen müssen, schätze ich xD Ja Kaninchen sind toll, deswegen habe ich eins eingebaut ;3
hier kommt Kapitel 4
@Honig: danke ^^, ja, ich werde irgendwann noch mal alles richtig gründlich überlesen müssen, schätze ich xD Ja Kaninchen sind toll, deswegen habe ich eins eingebaut ;3
hier kommt Kapitel 4
- kapitel 4:
Die Tür zu meine Zimmer öffnet sich und die Zwillinge stürzen herein. Einer von beiden, ich vermute es ist Finn, trägt einen großen Pappkarton auf dem Kopf.
„Wo ist?“ fragt Ben und schaut sich mit großen Augen suchend um.
„Wo ist was?“ frage ich verwirrt.
„Häschen!“ antwortet Finn. Er hat den Karton in der Nähe der Tür fallen gelassen. Ich deute auf ein Handtuch, dass auf meinem Bett ausgebreitet ist. Darauf hatte sich der kleine Mümler es bequem gemacht.
„Streicheln?“ fragt Finn mich. Er schaut mich dabei mit treudoofen Augen an.
„Aber ganz vorsichtig.“ mahne ich und hebe die beiden aufs Bett. „Wozu habt ihr eigentlich den Karton mitgebracht?“
„Häschen. Collin hat gesagt, für die Nacht. Morgen richtiges zuhause kaufen, aber heute schon zu spät.“ klärt mich Benn auf. Collin hatte also doch noch mal über das Tier nachgedacht. Ich wurde wirklich nicht schlau aus ihm.
„Hast du weint?“ Die beiden schauen mich an. „Hast du aua?“
„Nein schon gut.“ wehre ich ab.
„Aber du weint!“ beharrte Ben.
„Ja, aber es ist alles wieder in Ordnung.“ beruhige ich die beiden. Waren kleine Kinder immer so hartnäckig?
Nach einer Weile hatten die beiden die Lust an dem Tier verloren und gingen wieder. Ich stand vom Bett auf, schloss die Zimmertür und schaute mir den Karton an. Er war relativ groß, ich hätte mich bequem rein setzen können und die Wände waren auch hoch genug, sodass das Kaninchen hoffentlich drinnen bleiben würde. Aber dennoch wirkte es etwas ungemütlich, so ganz ohne Heu oder Stroh. Da ich aber nicht wusste, wo ich jetzt noch Heu auftreiben g
hätte können, nahm ich ein Handtuch und legte die Kiste damit aus.
Dem Tierchen schien es anscheinend nicht schlecht zu gefallen, denn es legte sich hin und streckte die Beine von sich, wirklich niedlich.
Ein Blick auf die Uhr sagte mir, dass ich mich auch langsam zum schlagen fertig machen sollte.
Nach dem waschen beschloss ich noch etwas zu lesen. Aber was? Mir fiel das Buch über meine Gastfamilie wieder ein. Auf dem Weg zu meinem Bett zurück knipste ich das Deckenlicht aus und wollte grade meine Nachttischlampe anschalten, als es an meine Tür klopfte.
„Emma, bist du noch wach?“ es war Collin. Der konnte mir wirklich gestohlen bleiben, ich wollte ihn nicht sehen. Aber das konnte ich ihm doch schlecht sagen, oder? Also entschloss ich mich dazu, mich schlafend zu stehlen. Ich kuschelte mich unter die Decke und als die Tür einen Spalt geöffnet wurde, schloss ich meine Augen und versuchte gleichmäßig zu atmen. Was fiel ihm eigentlich ein, einfach ins Zimmer zu kommen?
Ich hörte das er näher kam.
„Du schläfst nicht Emma.“ sagte er streng. Mit einem seufzen öffnete ich meine Augen.
„Was willst du?“ Ich gebe zu ich klang etwas bissig.
„Ich ...“ er sah verlegen aus. „Ich sollte schauen ob du in Ordnung bist. Weil du nicht beim Abendessen warst. Mal wieder.“ stellte er fest.
Ich ging auf seinen letzten Satz nicht ein.
„Du solltest?“
„Ja. Mutter hat mich geschickt. Außerdem, nun die Zwillinge haben gesagt, dass du geweint hast.“ er klang noch verlegener.
„Quatsch, habe ich nicht. Ich hatte meine Kontaktlinsen raus gemacht. Ich bin da nicht so geschickt, sie haben das missverstanden.“ versuchte ich mich raus zureden. Ich trage wirklich Kontaktlinsen und war manchmal etwas ungeschickt beim rein-und raus machen dieser.
„Ja natürlich.“ Er ließ sich auf den Boden vor meinem Bett plumpsen. Wobei plumpsen wohl das falsche Wort war, ordentlich und langsam hinsetzten trifft es wohl eher. Er drehte seinen Kopf so, dass er mich ansehen konnte. Ich hatte allerdings keine Lust auf ein Gespräch mit ihm, noch auf seine Anwesenheit, also drehte ich mich demonstrativ auf die andere Seite.
„Emma, komm schon, sei nicht eingeschnappt.“
„Ich bin nicht eingeschnappt!“ erwiderte ich in einem genervtem Ton.
„Sondern?“
„Du regst mich einfach auf! Verschwinde doch einfach!“ Ups, dass hatte ich ihm so nicht sagen wollen. Von mir selbst erschrocken setzte ich mich auf. „Entschuldige, dass sollte nicht so gemein klingen.“
„Schon okay.“ er sah nicht mehr zu mir, sondern mit starrem Blick zur Wand. „Ich weiß ja, dass es meine eigene Schuld ist.“
„Naja...“
„Willst du das Gegenteil behaupten?“ fragte er verächtlich. Ich antwortete ihm nicht, wobei mein schweigen wohl Antwort genug war.
„Mit meiner Art habe ich es mir in der Schule schon mit allen verdorben.“ er seufzte schwer auf.
„Ja ich weiß. Ich habe heute davon gehört.“ Er schaute wieder zu mir hoch. „Du müsstest einfach nur mehr lächeln.“
„Lächeln?“ er hob fragend eine Augenbraue.
Ich lächele ihn an. Er macht jedoch keine Anstalten es mir nach zu tun, also schaue ich ihn auffordernd an. Endlich versucht auch er sich an einem Lächeln. Es sieht unheimlich verkrampft aus, deswegen muss ich laut lachen. Collin stößt nur ein belustigtes Schnauben aus. Mein Gastbruder hatte es schon wieder geschafft, dass ich ihm mal wieder nicht für sein vergangenes Verhalten böse sein konnte. Er hatte so etwas an sich, dass ich ihn am liebsten vor der bösen Welt beschützen würde. Den ich denke, trotz seiner Intelligenz und seinem Job würde er auf sich gestellt und alleine nicht klar kommen. Er kommt wahrscheinlich von alleine nie aus sich raus. Ich nahm mir für mein halbes Jahr vor, nicht nur mich zu verändern, sondern ich wollte versuchen, dass auch Collin sich etwas änderte. Von sich aus natürlich. Mal schauen wie ich das anstelle.
Die restliche Zeit über saßen – bzw. ich lag – wir still da. Irgendwann muss ich dann eingeschlafen sein. Ich bekam zumindest nicht mehr mit, wie Collin mein Zimmer verließ, geschweige denn, wann.
Am nächsten Morgen regnete es in strömen. Collin bot mir an, mich wieder zur Schule zu fahren, aber ich lehnte ab. Immerhin hatte ich eine Verabredung. Zwar war ich nicht besonders scharf darauf den komischen Jungen wieder zu sehen, aber er hatte mir gestern keine Chance gegeben, abzulehnen. Und ich konnte ihn schlecht im Regen warten lassen.
Mein Gastbruder schien es mir ein wenig übel zu nehmen, dass ich ihn versetzt hatte, allerdings entlockte mir das nur ein Lächeln. Darüber schien er noch verärgerter. Er sollte endlich mal daran arbeiten, nicht immer solche Gefühlsschwankungen zu haben.
Mit einem Regenschirm in der Hand, den mir die Köchin gegeben hatte, machte ich mich auf den Weg zum Waldrand. Wir hatten gestern keine genaue Zeit ausgemacht, ich hoffte, dass ich nicht allzu lange würde warten müssen. Doch, wie ich kurze Zeit später bemerkte, war der Junge schon dort und wartete. Jonathan hieß er, erinnerte ich mich.
„Hallo.“ begrüßte ich ihn schüchtern.
„Morgen. Schönes Wetter, nicht war?“ begrüßte er mich mit einem Lächeln.
„Ach, jetzt reden wir schon übers Wetter, obwohl wir noch nicht mal eine Minute hier stehen?“ fragte ich lachend. Dann spürte ich , wie ich rot wurde, dass hatte ganz schön frech geklungen.
„Haha, stimmt. Lass uns mal los gehen, sonst kommen wir noch zu spät.“
Die erste Zeit gingen wir schweigend, dann fragte Jonathan mich aus. Wo ich herkam, warum ich hierher gekommen bin, er fragte nach meinen Hobbys, nach meiner Familie, er fragte nach so vielem. Meine antworten vielen kurz und karg aus.
„Aus Berlin; um Erfahrungen zu machen; vieles; türkis und dunkelgrau; geschiedene Eltern, einen kleineren Bruder; ...“
Auch im Bus ´unterhielten´ wir uns weiter, leiser als im Wald.
Vor der Schule erzählte er mir dann, dass er in den gleichen Jahrgang ging, wie ich, aber wir hatten keine Fächer zusammen.
In der Mittagspause quetschten mich Lucy und Olivia aus. Sie hatten mitbekommen, dass ich zusammen mit Jonathan zur Schule gekommen bin. Anscheinend war er unter den Mädchen sehr beliebt, hatte aber nie lange eine Freundin.
„Naja wir sind nur Nachbarn und weil ich mich gestern auf dem Heimweg fast verlaufen hatte, hatte er mir angeboten mich zu begleiten.“ versuchte ich zu erklären, wobei ich wieder rot wurde, da mir das ganze schrecklich peinlich war. Die beiden schienen das allerdings anders zu interpretieren.
„Du solltest nur aufpassen, dass du dich nicht in ihn verliebst, er bricht allen Mädchen das Herz.“ warnte Lucy.
„Keine Sorge, ich hatte nicht vor, mich zu verlieben.“ Ich hob abwehrend die Hände.
„Als ob du dir das aussuchen könntest.“ lachte Olivia.
Nach der Schule wartete Collin auf mich. Zusammen fuhren wir zu einem Zoowarengeschäft um für das Kaninchen, ich hatte es Splatter getauft, wegen den kleinen Flecken auf dem Rücken, alles nötige zu kaufen.
Die nächsten Wochen verliefen ähnlich. Morgens lief ich mit Jonathan zur Schule, Nachtmittags zurück, dann brachte ich Collin seinen Nachmittagstee, manchmal versuchte ich mit ihm zu reden, es endete immer seltener in Streit und ich war glücklich.
Inzwischen war es Oktober geworden, ich war schon einen Monat bei meiner Gastfamilie. Es war Sonntagabend und ich saß an meinem Laptop. Ich hatte eine Mail von meiner Mutter bekommen, dass erste mal seid ich weg war, dass sie sich überhaupt gemeldet hatte.
Schätzchen, warum meldest du dich nie bei uns. Kuss Mutti.
Schätzchen? Sie nennt mich nie Schätzchen. Und auch sonst hat es sie nie interessiert, wie es mir ging oder was ich tat. Ich war die Vernünftige, ich wusste schon was sich gehörte.
Meine Antwort viel kurz und knapp aus, ich sagte ihr wie toll alles sei und dass es mir gut ginge.
Dann wendete ich mich einem wichtigeren Problem zu. Morgen war Collins Geburtstag und ich hatte noch immer kein Geschenk für ihn. Was sollte man einem reichen, verwöhnten Jungen schenken?
Bevor ich jedoch weiter darüber grübeln konnte, wurde ich von den Zwillingen unterbrochen.
„Mama, sagt du sollst mal runter kommen.“ sagte Ben. Er packte mich am Handgelenk und zog mich mit sich.
Unten in der Eingangshalle standen Cecille und Mr. Portcher, bei in Mantel und mit Koffern.
„Meine Liebe, ich habe ganz vergessen, dir zu sagen, dass wir für ein paar Tage geschäftlich unterwegs sein werden.“ Sie deutete auf sich und ihren Man. „Du brauchst dir aber keine Sorgen zu machen, Butler und die Köchin sind noch im Haus. Und Loretta, auch wenn sie morgen ihren freien Tag hat. Collin weiß, wann die Zwillinge ins Bett müssen, Butler wird sich darum kümmern.“ Sie schüttelte mir noch mal die Hand, dann verabschiedete sie sich mit einer kurzen Umarmung und ging, bei ihrem Man untergeharkt, zur geöffneten Ausgangstür. Die Zwillinge schiene kurz davor, in Tränen auszubrechen, doch ein strenger Blick von Mr. Portcher schien sie zurückzuhalten. Erst als die Tür verschlossen war, kullerten über Finns Wangen. Ich ging in die Hocke und drückte die beiden an mich. Das ganze kam mir wirklich Herzlos vor.
Dann viel mir ein, was es noch bedeutete, wenn Mr. und Mrs. Portcher die nächsten Tage über weg waren. Sie verpassten Collins Geburtstag und hatten ihn auch mit keinem Wort erwähnt.
Meine Meinung über meine Gasteltern sank grade ziemlich.
Finn und Ben beruhigten sich etwas, nachdem ich sie Loretta überreicht hatte. Anscheinend hatte sie wirklich eine beruhigende Wirkung auf die Kleinen.
„Isch kümmere mich schon um die beiden, seid sie ein halbes Jahr alt sind. Ihre Mütter hat ja so schrecklisch wenig Zeit.“ erklärte sie mir. Ich wusste noch immer nicht, woher ihre Stimme diesen tollen Akzent hatte.
Wieder in meinem Zimmer blinkte mein Computer. Ich hatte noch eine Mail bekommen. Diesmal war sie von Cassy, meiner besten Freundin in Berlin. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie sehr ich sie vermisste. Und ihr ging es anscheinend ähnlich. Sie erzählte mir, was in unserer alten Klasse alles los war, den neuesten Klatsch, und wie sehr sie mich als Banknachbarin vermisste. Sie hatte mir in allen Fächern einen Platz freigehalten, den ich ab Februar wieder besetzten würde. Als Anhang hatte sie mir noch ein Foto geschickt. Es zeigte uns beide bei der letzten Sommerparty im Garten ihrer Eltern. Zusammen trugen wir einen großen Kuchen, eher eine Torte, die wir in stundenlanger Arbeit zusammen gebacken und verziert hatten. Das brachte mir auch die Idee für Collins Geburtstagsgeschenk. Ich würde ihn einen Kuchen backen. Keinen so aufwendigen, aber irgendetwas schönes, denn inzwischen konnte ich mir nicht vorstellen, dass er von seiner Mutter schon mal einen Geburtstagskuchen bekommen hätte.
Sofort eilte ich in die Küche. Die Köchin fand die Idee gut und versprach mir zu helfen. Ich musste dann morgen nach der Schule nur ein paar Dinge besorgen, da der Wocheneinkauf immer erst am Donnerstag gemacht wurde.
Musste ich nur morgen Jonathan fragen, ob er nach der Schule Zeit hätte mit mir einkaufen zu gehen, oder ob er mir zumindest den Weg würde zeigen können.
Re: Just be Friends?
Ich liieeebee die Geschichte! *-*
Das wird immer besser
Du wechselst zwar wieder zwischen den Zeiten und einmal ist dir ein brutaler Tippfehler unterlaufen (statt "zum schlafen" hast du "zum schlagen" geschrieben^^), aber die Spannung macht das alles wieder wett
Freu mich schon aufs nächste Kapi
Das wird immer besser
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Honigblüte- Mentor
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Re: Just be Friends?
Ohh diese Geschichteist einfach genial *-*
Die Gasteltern sind ja besonders nett, was
Loretta ist eine Französin, nicht? ;D
Vielleicht liegts daran dass es noch eher früh ist aber außer den Sachen die Honig erwähnt hat habe ich nichts gefunden....
Bin schon sehr gespannt wies weitergeht
Die Gasteltern sind ja besonders nett, was
Loretta ist eine Französin, nicht? ;D
Vielleicht liegts daran dass es noch eher früh ist aber außer den Sachen die Honig erwähnt hat habe ich nichts gefunden....
Bin schon sehr gespannt wies weitergeht
Re: Just be Friends?
Schreibst du bald weiter?
Ich würde mich wirklich freuen. Bin schon gespannt wie's weiter geht
Ich würde mich wirklich freuen. Bin schon gespannt wie's weiter geht
Honigblüte- Mentor
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Re: Just be Friends?
@Honig: dankeee, ja stelle gleich das nächste Kapitel rein, hatte es ganz vergessen, sorry ^^" oh ist mir gar nicht aufgefallen xD ja dann schlagen wir mal statt zu schlafen
@Stern: naja nett sind sie schon, nur beschäftigt xD
bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, vielleicht ist sie auch Spanierin, irgendwas in die Richtung auf jeden Fall ;D
Bin übrigens auch dabei die ganzen Kapitel noch mal ganz gründlich Probe zu lesen um alle Fehler zu finden xD
Hier kommt erstmal Kapitel 5 (wo ich noch nicht so gründlich Fehlergelesen habe xD )
Und wieder einmal ist zu sehen, dass Collin ein total netter Junge ist
@Stern: naja nett sind sie schon, nur beschäftigt xD
bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher, vielleicht ist sie auch Spanierin, irgendwas in die Richtung auf jeden Fall ;D
Bin übrigens auch dabei die ganzen Kapitel noch mal ganz gründlich Probe zu lesen um alle Fehler zu finden xD
Hier kommt erstmal Kapitel 5 (wo ich noch nicht so gründlich Fehlergelesen habe xD )
- Kapitel 5:
- Jonathan ging mit mir zusammen einkaufen, er fragte sogar, ob er mir beim backen helfen durfte.
„Du kannst backen?“ fragte ich ihn erstaunt.
Grinsend verneinte er. „Aber es wäre das erste Mal, dass wir Nachmittags etwas zusammen tun würden“
„Stimmt.“ murmelte ich. Es war nicht nur das erste Mal, dass ich etwas mit Jonathan unternehmen würde, ich hatte bisher mit gar keinem aus meiner Schule etwas unternommen. Selbst mit Collin unternahm ich nichts, meistens saß ich nur in seiner Nähe herum.
Daher freute ich mich irgendwie sehr darauf.
Nach etwa zwei Stunden waren wir mit dem Kuchen fertig. Collin hatte Mehl in seinen blonden Haaren, das er mit einem schütteln loszuwerden versuchte. Ich brach in schallendes lachen aus.
„Was ist so komisch?“ fragte er mich.
„Du hast mich eben an einen Hund erinnert, der versucht Wasser aus dem Fell zu schütteln. Du bist ein kleiner Retriever.“ japste ich vor lachen.
„Klein?“ fragte er belustigt und stellte sich so vor mich, dass er mein Gesicht in die eine Hand nahm und dann von oben auf mich herunter schaute. „Ich glaube, wenn dann bist du klein.“ er grinste mich an.
„Pff ich bin ein Mädchen, ich MUSS kleiner sein.“ erklärte ich ihm.
„Ja, dass ist natürlich ein Grund“ Er ließ mein Kinn wieder los. „Willst du den Kuchen anschneiden und dann nach oben zu deinem Cousin bringen?“ erinnerte er mich.
„Oh ja stimmt. Kommst du mit nach oben?“ fragte ich ihn.
Er schüttelte den Kopf.
Auf meine Frage, warum er nicht mit zu Collin kommen wollte, versuchte er auszuweichen.
„Naja, wir können uns nicht so besonders gut leiden.“ er lächelte mich entschuldigend an.
„Na gut, dann bring ich dich zur Tür.“ seufzte ich.
An der Tür verabschiedete ich mich von Jonathan.
„Schüß Jona...“ überrascht hielt ich inne, denn er hatte mich umarmt. Vollkommen überrumpelt von dieser Geste, konnte ich ihn nur hinterherschauen wie er die Einfahrt entlanglief und dann schließlich aus meinem Blickfeld entschwand. Als ich die Tür verschlossen hatte, bemerkte ich, dass meine Wangen vor röte ganz heiß waren. Was war nur in ihn gefahren? Mit einem Kopfschütteln ging ich die Treppe hinauf und war noch immer etwas verwirrt, als ich an Collins Tür klopfte. Da ich keine Antwort von ihm bekam, öffnete ich einfach die Tür, musste jedoch feststellen, dass er nicht da war.
Wo konnte er nur sein? Das Haus verließ er nie, er saß immer vor einem der Computer und arbeitete.
„Collin?“ rief ich in den Flur. Wie erwartet, kam von nirgends eine Antwort.
Ich beschloss, die Zwillinge zu fragen, den Kuchen stellte ich erst einmal vor die Tür, damit ich ihn nicht noch fallen ließ.
„Sag mal, wisst ihr wo Collin ist?“ fragte ich die beiden Knirpse. Sie spielten grade in ihrem extra dafür eingerichteten Spielzimmer.
„Zimmer?“ riet Finn.
„Nein, er sitzt vor keinem seiner Computer, ich habe schon nachgeschaut.“ Mein Blick wanderte über die Wand. Es war eine Landschaft darauf abgebildet, mit altmodischen Gebäuden und Wolkenkratzern, einem Fluss mit Booten und Anglern. Ein Hubschrauber flog am blauen Himmel und auf den Grünflächen konnte man zahlreiche Tiere ausmachen. Es war atemberaubend.
„Anderes Zimmer?“ fragte Ben und riss damit meine Gedanken von der Wandbemalung los.
„Welches andere Zimmer?“ fragte ich.
„Gegenüber von Computer.“ klärte mich Ben auf.
„Hmm stimmt, da war ja noch eine Tür, aber warum hat er dann nicht geantwortet, als ich ihn gerufen habe?“ überlegte ich laut.
„Kann nicht hören. Zimmer abdichtet.“ meinte Finn. „Damit niemand stören.“
Ich stand vor der zweiten Tür. Irgendwie kam ich mir ziemlich dumm vor. Es war doch klar, dass Collin ein zweites Zimmer haben musste, immerhin stand in dem anderen Raum weder ein Schrank noch ein Bett. Aber wenn der Raum wirklich abgedichtet war, wie konnte ich Collin dann auf mich aufmerksam machen, vorausgesetzt, er war überhaupt in dem Zimmer.
Ich versuchte es erst einmal mit der Nahe liegensten Methode, ich drückte die Türklinke herunter. Und tatsächlich ließ sich die Tür öffnen, Collin jedoch war auch hier nirgends zu sehen.
Ich stellte den Kuchen auf eine Art Schreibtisch ab und drehte mich langsam im Kreis um den Raum staunend zu betrachten. Collins Zimmer war noch größer als meins, das Bett stand in der Wand, in der auch die Tür war. Daneben stand ein kleiner Nachttisch mit einem altmodischen Wecker und einer schlichten Nachttischlampe. Auf der gegenüberliegenden Seite war die Wand ein einziges Bücherregal. Ein sehr gut gefülltes Bücherregal.
„Was machst du hier?“ ertönte eine Stimme von hinter mir. Erschrocken drehte ich mich um.
Es war Collin. Er schien aus dem Badezimmer gekommen zu sein, den eine Tür die zu diesem führte stand offen. Anhand seiner nassen Haare vermutete ich, dass er gerade geduscht hatte. Sein weißes Hemd war nicht komplett zugeknöpft und ehrlich gesagt, hätte ich ihm keine Bauchmuskeln zugetraut. Bei seinem fast nackten Oberkörper wurde ich rot. Er schien meinen Blick zu bemerken, den er knöpfte sein Hemd schnell zu und auch seine Wangen waren von einer leichten röte überzogen.
„Ich habe dich etwas gefragt Emma.“ erinnerte er mich.
„Ach so ja.“ stammelte ich. „Eigentlich wollte ich dir nur zum Geburtstag gratulieren und dir den Kuchen bringen. Aber du warst nicht in dem anderen Raum und dann haben deine Brüder gesagt, dass du vielleicht hier bist und dass man es von hier drinnen nicht hört, wenn draußen jemand klopft oder spricht und deswegen bin ich einfach reingegangen und du warst aber nicht zu sehen, also habe ich mich umgesehen.“ sprudelte es aus mir heraus, ohne dass ich einmal Luft holte.
„Mir hat seid Jahren keiner mehr zum Geburtstag gratuliert, vielen Dank Emma.“ er klang sehr förmlich, weswegen ich die Augen verdrehte. „Willst du dich kurz setzen?“ bot er mir an und deutete auf einen Sessel.
Ich fletzte mich in den Sessel, was mir einen belustigten Blick von Collin einbrachte.
„Du solltest dich auch mal ein bisschen entspannt hinsetzten und nicht so stocksteif.“ riet ich ihm, mit einem Blick auf seine gerade Haltung. Daraufhin verdrehte nun er die Augen.
„Hast du den alleine gebacken?“ fragte er mit einem Wink zu meinem Geschenk. Es klang, als ob er mir so etwas nicht zutrauen würde.
„Fast, Jonathan hat mir geholfen.“ erzählte ich ihm grinsend. Mir viel wieder unser Abschied ein und ich wurde rot.
„Was!? Was macht der bei uns?“ Collin klang verstimmt.
„Collin, er hat mir doch nur geholfen, weil wir Freunde sind. Ist doch nett.“ verteidigte ich mich.
„Freunde? Du? Seid wann den das?“
„Was soll das den heißen? Darf ich keine Freunde haben?“ nun war ich sauer.
„Doch natürlich darfst du, aber du wirkst auf mich nicht wie der Typ der so schnell Freunde findet und außerdem warum grade er?“
„Wie Bitte? Du bist ja wohl viel schlimmer. Nur weil du keine Freunde hast, muss dass nicht bedeuten, dass andere Leute die gleichen Probleme haben. Und du kannst mir auch nicht vorschreiben, mit wem ich befreundet bin!“ wütend springe ich aus dem Sessel auf.
„Du machst dich lächerlich. Und du bist dir sicher, dass es nicht Mitleid ist, dass die Leute dazu bringt, Zeit mit dir zu verbringen? Und nein, ich kann es dir nicht vorschreiben, wen du deine Freunde nennst , aber ich kann dir sehr wohl vorschreiben, wen du mit ins Haus bringst. Und ich verbiete dir, dass er auch nur einen Fuß über die Türschwelle setzt.“ er klingt sehr ruhig. „Und wenn wir schon einmal dabei sind, dann können wir gleich die Anzahl deiner Aufgaben erhöhen, du bist ja nun schon eine Weile hier.“ er zählt eine Reihe von Dingen auf, die ich erledigen soll.
„Das kannst du so was von vergessen!“ ich drehe mich um und gehe aus dem Zimmer, dabei knalle ich die Tür extra laut zu. Mit schnellen Schritten gehe ich den Flur entlang, jeden Moment drohen mir die Tränen über die Wange zu laufen.
„Knall nicht mit den Türen!“ ruft mir Collin hinterher.
Ich drehe mich um und strecke ihn wütend die Zunge raus, kein sehr erwachsenes Verhalten, aber er hat es verdient.
Dann laufe ich schnell weiter.
„Emma, bleib stehen.“ ertönt wieder Collins Stimme. Doch ich denke gar nicht daran. Dann höre ich, wie er mir hinterher läuft. Selbst wenn er sich entschuldigen wollen würde, ich kann im Moment echt auf ihn verzichten.
Mit eiligen Schritten gehe ich die Treppe hinunter und öffne die Tür.
Ich bleibe erst stehen, als ich weit weg vom Haus bin. Das Grundstück meiner Gastfamilie ist echt ziemlich groß. Ich bin am hinteren Ende, und kann von hier aus, dass Haus nicht mehr erkennen, was allerdings durch die dicht stehenden Bäume bedingt ist. Im Zaun, der hier viel weniger groß und eindrucksvoll ist, gibt es ein kleines Tor , durch dass ich in den dahinter liegenden Wald gehe. Ich weiß, dass es bei meiner Orientierung wahrscheinlich keine allzu gute Idee ist, doch daran verschwende ich keinen weiteren Gedanken.
Eine Zeit lang gehe ich durch den Wald, doch schon nach kurzer Zeit endet dieser. Vor mir breitet sich eine Wiese voller Wildblumen aus. Im Sonnenlicht sähe sie bestimmt schön aus, doch heute ist es so bewölkt, dass alles eine gräuliche Farbe hat. Auch der Wind hat zugenommen, was mir zwischen den Bäumen nicht aufgefallen ist. Da ich nicht daran gedacht habe eine Jacke mitzunehmen ist mir kalt. Fröstelnd reibe ich mir die Arme, durch meinen dünnen Schulpullover dringt der Wind. Dennoch gehe ich noch weiter.
Die Wiese ist, wie auch der Wald nicht besonders groß, auch wenn sie sich weit in beide Richtungen ausbreitet. Direkt vor mir endet sie abrupt, eine Klippe geht steil nach unten. Von unten höre ich, wie Wellen an das Gestein schlagen. Ich hatte nicht gewusst, dass das Meer so dicht war. Fasziniert setzte ich mich an die Klippe und blickte nach unten. Es war noch immer kalt, aber ich spürte es kaum.
Auch den einsetzenden Regen nehme ich zunächst nicht war, so sehr bin ich in Gedanken versunken. Erst als sich die Himmelsschleusen öffnen und ich innerhalb einer Minute total durchnässt bin stehe ich auf. Der Wind ist noch stärker geworden. Er zerzaust mir die Haare und treibt mir auf meinem Weg zum Wald den Regen genau ins Gesicht.
Die Bäume halten einen Großteil des Regens fern, auch wenn mir , vollkommen durchnässt, noch immer kalt ist.
Am Eingang, geschützt durch die Überdachung steht Collin und er scheint erleichtert, als er mich sieht.
„Sag nichts!“ zische ich ihn an, als ich an ihm vorbei gehe. Die Eingangshalle und die Treppe voll tropfend gehe ich in mein Zimmer um mich umzuziehen.
Beim Abendessen fehlt Collin und auch die Zwillinge sind nicht da. Alleine starre ich auf meinen Teller. Eigentlich habe ich gar keinen Hunger, also bringe ich den Teller in die Küche und gehe dann in mein Zimmer.
Ich lasse mich sofort auf mein Bett fallen. Irgendetwas glattes berührt meine Stirn. Ich fasse hin und ziehe einen zerknitterten Zettel hervor. Die obere Kante ist abgerissen und zwei Zeilen sind so durchgestrichen, dass man die Worte nicht erkennen kann. Lediglich ein Wort ist noch gut zu lesen. Sorry.
Ich rate einfach mal, dass der Zettel von Collin ist. Und schon wieder kann ich ihm nicht böse sein, denn es ist bisher das persönlichste, dass ich von Collin bekommen habe. Ich hätte ihm so etwas nicht zugetraut, ja noch nicht einmal einen akkuraten Zettel hätte ich ihm zugetraut. Aber er scheint verstanden zu haben, dass ich ihn nicht sehen will. Das will ich auch jetzt nicht und ich werde ihn auch nicht spüren lassen, dass ihm ihm verziehen habe. Ein bisschen Strafe muss sein.
Ich grinse in mich hinein.
Und wieder einmal ist zu sehen, dass Collin ein total netter Junge ist
Re: Just be Friends?
Jeyy, nächstes Kapi :)Endlich!
Ich musste es natürlich sofort lesen
Alsoo... wie immer... ich liiiieeebeee es!!!!
Du springst zwar wieder zwischen den Zeiten, aber ich habe kaum Rechtschreib oder Grammatikfehler gefunden und die Story ist einfach nur genial. c:
Einmal hast du Collin statt Jonathan geschrieben, ziemlich am Anfang beim Backen, aber man weiß wer gemeint ist^^
Bitte bitte schreib bald weiter! Ich muss wissen wie's weitergeht
Ich musste es natürlich sofort lesen
Alsoo... wie immer... ich liiiieeebeee es!!!!
Du springst zwar wieder zwischen den Zeiten, aber ich habe kaum Rechtschreib oder Grammatikfehler gefunden und die Story ist einfach nur genial. c:
Einmal hast du Collin statt Jonathan geschrieben, ziemlich am Anfang beim Backen, aber man weiß wer gemeint ist^^
Bitte bitte schreib bald weiter! Ich muss wissen wie's weitergeht
Honigblüte- Mentor
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Re: Just be Friends?
Sorry für den Doppelpost, aber schreibst du bald weiter?
Ich schau jedes Mal, weil ich hoffe, dass es weitergeht...
EDIT: Oh sorry, ich hab grad gelesen, dass du derzeit nicht on kommst wegen deiner Wohnung... Dann werd ich wohl noch etwas warten müssen^^
Ich schau jedes Mal, weil ich hoffe, dass es weitergeht...
EDIT: Oh sorry, ich hab grad gelesen, dass du derzeit nicht on kommst wegen deiner Wohnung... Dann werd ich wohl noch etwas warten müssen^^
Honigblüte- Mentor
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Re: Just be Friends?
So Honig (und wer das eventuell noch ließt xD) hier kommt das nächste Kapitel für dich :
- Kapitel 6:
- Kapitel 6
Am nächsten Morgen wird Collin eiskalt von mir ignoriert, als ich ihm auf der Treppe begegne. Seine anfänglich fast fröhliche Miene erstarrt und er blickt erstaunt. Er dachte wirklich, sein Zettel hätte ausgereicht, damit alles wieder war wie zuvor. Es bereitete mir innere Genugtuung ihn so zu sehen und ich beschloss ihn noch etwas länger zappeln zu lassen.
Kaum hatte ich das Haus verlassen, konnte ich mein grinsen nicht zurückhalten. Verwirrt schaute Jonathan mich an, als ich so auf ihn zukam.
„Was ist den mit dir los?“ fragte er mich sofort.
„Dir auch einen guten Morgen Jona.“ meinte ich erst einmal, wobei ich fand, dass Jona einen guten Spitznamen abgab.
„Ach es ist wegen Collin“ antwortete ich dann auch auf seine Frage.
Er zog verwundert eine Augenbraue hoch, da er wusste, dass Collin mir oftmals eher schlechte Laune bereitete, als gute.
„Wir haben uns gestern gestritten, mal wieder über Nichtigkeiten.“ fing ich an.
„Und ihr habt euch wieder vertragen?“ riet Jona.
„Naja nicht so wirklich. Er hat sich per „Brief“ „ ich überbetonte das Wort, „ bei mir entschuldigt und ich bin ihm auch nicht mehr böse, aber ich dachte mir ich lasse ihn zappeln und sein Gesicht eben war zu köstlich.“. Mein Grinsen wurde, falls das möglich war, noch breiter.
Jonathan schüttelte belustigt den Kopf.
„Was hältst du eigentlich davon, wenn du heute Nachmittag mit zu mir kommst? Meine Familie möchte gerne mal das geheimnisvolle Mädchen kennenlernen, mit dem ich immer zur Schule gehe.“ änderte er plötzlich das Thema und schaute mich ernst, aber auch mit einem leicht bittenden Blick an.
„Ich weiß nicht.“ presste ich, errötend, hervor. Mein Blick schweifte nach oben zu den Kronen der Bäume. Die meisten Blätter waren gelb, einige auch schon braun, auch auf dem Boden lagen sie schon vereinzelt, feucht vom gestrigen Regen, es war mir nicht aufgefallen, dass es bereits Herbst war. Die Zeit war bisher wie im Flug vergangen.
„Komm schon, was hindert dich daran? Wenn du Collin sowieso ignorierst, sollte es dir doch gelegen kommen, deinen Nachmittag auswärts zu verbringen. Meine Familie beißt auch nicht, falls du davor Angst haben solltest.“ holte mich Jona aus meinen Gedanken. Dabei grinste er mich so bittend an, dass ich prompt noch röter wurde.
Verlegen wandte ich den Kopf zur Seite.
„Ich überlege es mir bis nachher, okay?“ versprach ich ihm.
Irgendwo war ich ja schon Neugierig auf seine Familie, aber was wenn ich mich komplett blamierte? Aus einem mir unerfindlichen Grund wollte ich, dass sie mich unbedingt leiden konnten. Sonst war mir das doch meistens auch egal. Was war nur los mit mir?
In der Schule konnte ich mich kaum konzentrieren, Jonas Familie spukte mir die ganze Zeit durch den Kopf, ich versuchte sie mir vorzustellen. So darüber nachdenkend fiel mir auf, dass ich mit ihm noch nie über seine Familie gesprochen hatte. Gut über meine hatten wir auch nie gesprochen. Aber ich wusste nicht mal ob er Einzelkind war, ob seine Eltern noch zusammen oder getrennt waren, ich wusste nicht einmal ob er Haustiere hatte. Das zumindest wusste er von mir.
„Du brauchst doch nicht so nervös zu sein.“ Jona nahm meine Hand und zog mich den Weg zu seinem Haus hinauf. Seid wir den Wald verlassen hatten, waren meine Schritte langsamer und langsamer geworden.
Erst als wir vor dem Gartenzaun standen, wurde mir Jonathans Hand so richtig bewusst und mein Herzschlag erhöhte sich. Schnell wand ich meine Hand aus seiner. Erst dann konnte ich den Garten betrachten, der sich vor meinen bot. Während der Garten von Collins Familie vor allem durchgeplant war und überwiegen aus Rasen und Bäumen bestand, bot sich mir hier ein Meer aus Blumen in den unterschiedlichsten Farben – erstaunlich, da es immerhin schon Herbst war.
„Meine Mutter achtet darauf, dass unser Garten immer irgendwie blüht und farbenprächtig aussieht.“ erklärte mir Collin. „Zur Zeit mag sie violette Blüten.“
Er deutete auf mehrere Flecken, an denen das Violett überhand hatte. Aber es gab auch blaue und rosafarbene Blumen, deren Namen ich allesamt nicht kannte.
Als wir uns dem Haus näherten sah ich auch Beete, auf denen die letzten Reste Obst und Gemüse auf eine Ernte wartete.
„Ihr habt ja sogar Kürbisse.“ staunte ich beim Anblick der großen orangen Ungetüme.
„Natürlich, die werden bald zu allem möglichen weiterverarbeitet.“ grinste er.
Auf meinen fragenden Blick fügte er noch hinzu: „Suppen, Aufläufe, Brote und natürlich werden sie auch ausgehöhlt und geschnitzt.“
Dann standen wir an der Tür. Auch hier war es das ganze Gegenteil meiner Gastfamilie. Während die Tür drüben mit ihren goldenen Türklopfern und dem weiß eher imposant und einschüchternd war, war das dunkle, alte Holz mit dem nachträglich eingebauten Fenstern einladend und passte perfekt zu dem weiß und orange-rot der Wände.
„Kommst du?“ Jonathan schaute mich fragend an. Ich war wiedereinmal so in Gedanken versunken gewesen, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie er die Tür aufgeschlossen wurde.
„Ähmm ja.“ mit zu Boden gesenktem Blick betrat ich das Haus. Innen war ein Holzboden, der den warmen, einladenden Eindruck von draußen Fortsetzte.
„Hallo.“ ertönte eine Stimme hinter uns. Ich drehte mich um. Halb über das Treppengeländer gelehnt stand ein kleines Mädchen, etwa 12 Jahre alt. „Ich bin Alice.“ stellte sie sich vor. „Und du bist bestimmt Emma, oder?“ sie grinste breit und entblößte dabei zwei Zahnlücken.
„Ja, ich bin Emma.“ auch ich musste lächeln. Die kleine war so offen.
Jonathan strich ihr über ihre blonden Haare, die sie zu zwei abstehenden Zöpfen gebunden hatte.
„Mama ist einkaufen, Lilli ist oben.“ erklärte die kleine.
„Okay.“ Jonathan wandte sich an mich. „Willst du mit nach oben?“ er deutete die Treppe nach oben. „Dann kannst du meine zweite Schwester kennenlernen und mein Zimmer sehen.“
Ich stimmte zu, also gingen wir die Treppe hoch und Alice folgte uns.
Aus dem Zimmer seiner zweiten Schwester klang laute Musik in einer mir unbekannten Sprache. Jonathan öffnete die Tür zu dem Zimmer. „Ein klopfen würde sie eh nicht hören.“ grinste er.
Lilli schien älter als Alice, eher in Jonathans Alter.
Er bedeutet mir ruhig zu sein, dann schlich er sich von hinten an seine Schwester an. Doch die drehte sie um, bevor er sie erreichen konnte.
„Du wirst es niemals schaffen, mich zu erschrecken, lerne das endlich.“ ihr Tonfall war freundlich, belustigt. Dann schaute sie kurz zu mir. „Hi Emma.“ Und schon drehte sie sich wieder ihrem PC zu, aus dem auch die Musik dröhnte.
Jonathan war inzwischen wieder bei mir und Alice und führte uns aus dem Zimmer, über den Gang zu dem Zimmer gegenüber.
Ich war mir nicht sicher was ich von seinem Zimmer halten sollte. Es war toll, dass war klar, aber es zeigte mir auch, dass ich ihn anscheinend gar nicht kannte. Die Wände waren weiß mit dunkelgrauen Akzenten und überall hingen Bilder, Postkarten, Fotos und auch Tabellen und Listen, deren Inhalt ich bisher noch nicht erkunden konnte.
Ich schaute mir die Fotos interessiert an. Auf vielen davon war Jona selbst zu sehen, manchmal zusammen mit seinen Schwestern, manchmal mit Leuten in seinem Alter und einige zeigten augenscheinlich seine Eltern.
„Uuund was wollt ihr jetzt machen?“ fragte Alice uns.
Ich schaute zu Jona, sollte er antworten, den ich hatte keine Ahnung, doch er fuhr sich nur durch seine blonden Haare.
„Hmm keine Ahnung. Gibt es etwas worauf du Lust hast Emma?“ jetzt schaute er zu mir.
Ich schüttelte den Kopf.
Er nahm meine Hand und zog mich zu sich aufs Bett, das an der Wand mit den Fotos stand. Es war so groß, dass wir darauf liegen konnten ohne uns zu berühren. Unsere Beine hingen über der Bettkante hinaus. Alice ließ sich zwischen uns plumsen.
„Nur zur Sicherheit.“ grinste sie.
Oh Gott, dachte sie etwa wir würden...? Ich drehte meinen hochroten Kopf zur Seite um Jonathan nicht ansehen zu müssen.
„Haha, ihr seid so lustig.“ meinte Alice lachend , worauf ich überrascht zu ihr schaute. Auch Jonathan blickte sie an und ich sah, dass auch seine Wangen gerötet waren.
Sie sprang wieder vom Bett auf, setzte sich nun gegenüber von uns im Schneidersitz auf den Boden und beobachtete uns wie ein Experiment.
„Ganz im Ernst Alice, möchtest du nicht lieber in dein Zimmer gehen?“ fragte Jona, der sich gerade hingesetzt hatte, seine Schwester,
„Neeeeiiiin!“ Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er die Augen verdrehte und dann aufstand.
Schnell ging er auf seine Schwester zu, packte sie und warf sie sich über die Schulter, was sie mit einem quietschen quittierte.
Nachdem er wieder da war, herrschte erst einmal betretenes Schweigen zwischen uns.
„Hast du auch Geschwister?“ brach er die Stille.
Ich erzählte ihm von meinem Bruder, dass wir uns nur recht selten verstanden und dann ein wenig von meiner Mutter, dass wir uns stritten, wie sich mich dann ignorierte und mich mich selbst überließ, weil sie eh nur selten Zuhause war.
Er erzählte mir von seinen Eltern, seine Mutter war fast immer zu Hause, außer sie musste etwas erledigen, sein Vater kam Abends immer nach Hause.
Ein wenig beneidete ich ihn, aber dann dachte ich an Collins Eltern, und wusste dass es Collin auch nicht besser hatte. Vielleicht war er deshalb so?
„Woran denkst du gerade?“
„Mal wieder an Collin. Ich frage mich, ob ihm schon aufgefallen ist, dass ich später nach Hause komme?“
„Hmm. Ich glaube schon. Ich kenne ihn kaum, deswegen kann ich es nicht mit Sicherheit sagen, aber er wird es bemerkt haben. Ob es ihn aber kümmert ist eine andere Frage.“ er grinste mich zaghaft an, worauf sich mein Blick etwas verfinsterte. Das war nicht sonderlich lustig.
„Entschuldige, Emma.“ Er schaute mir direkt ins Gesicht und ich konnte den Blick nicht abwenden, wie das Kaninchen vor der Schlange.
„Darf ich dich mal etwas fragen?“
„Hmhmm.“ nickte ich, immer noch ohne den Blick abzuwenden.
„Bist du in Collin verliebt?“
„Was? Nein! Wie kommst du den darauf?“ ich schaute ihn erstaunt an und spürte wie mir wieder einmal die Röte ins Gesicht schoss.
„Du redest ständig von ihm oder denkst an ihn und es kümmert dich was er denkt.“ versuchte er mir seine Gedankengänge zu erklären.
„Ja schon, aber es kümmert mich ja auch, was du denkst und „ ich verstummte. Wäre es gemein, jetzt zu sagen, dass ich ihn nicht liebte? Nein, eigentlich nicht, wir waren ja nur Freunde. Das waren wir doch, oder? Immerhin war ich bei ihm Zuhause.
„Oh okay.“ er drehte den Kopf weg, auch er war wieder errötet.
Es herrschte ein peinliches Schweigen zwischen uns und ich erinnerte mich wieder an Alice´s Anspielung vorhin. Zwar saßen wir an den entgegengestellt Enden des Bettes, doch trotzdem spürte ich die Wärme seiner Nähe kribbelnd auf meiner Haut.
Alice unterbrach die Ruhe, indem sie draußen im Flur die Treppe herunterpolterte und laut „Maamaa!“ rief.
Dann hörten wir, wie die Haustür aufging und dann Stimmengemurmel.
„Wollen wir auch nach unten gehen? Dann kann ich dich vorstellen.“ Jona war wieder wie immer, die letzten Minuten schienen vergessen.
Der Nachmittag bei Jona und seiner Familie war wundervoll gewesen, seine Mutter, sie war unglaublich schön – groß, die selben blonden Haare, die auch Jona hatte, wellten sich um ihr weiches Gesicht und tolle grüne Augen – war sehr nett gewesen.
Als ich ging, musste ich ihr versprechen, bald wieder vorbei zu kommen. Sie verabschiedete sich mit einer herzlichen Umarmung, etwas was ich vermisste, seid ich hier war, während Jona sich nur im Hintergrund herumdrückte.
„Wo warst du verdammt noch mal?“ herrschte mich Collin lautstark an, als ich die Tür aufschloss.
„Warum?“ fragte ich ihn schnippisch. Ich ließ mir meine Unsicherheit nicht anmerken, mit solch einer heftigen Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Er stand mit verschränkten Armen auf der untersten Treppenstufe in der Eingangshalle, seine Augen blitzen förmlich vor Wut.
„Du solltest nach der Schule eigentlich sofort nach Hause kommen. Es war nie abgemacht, dass du weg bleiben darfst, außerdem hast du deine Aufgaben!“
„Du meinst, dir Tee kochen, weil du trotz deiner Intelligenz, von der du so überzeugt bist, nicht in der Lage bist einen Wasserkocher zu bedienen?“ Ich war von meiner eigenen Schlagfertigkeit überrascht, fühlte mich gleichzeitig aber auch etwas schäbig.
„Ich kann sehr wohl einen Wasserkocher bedienen, aber das ist hier überhaupt nicht der Punkt. ALSO. WO. WARST. DU?“
Seine Stimme klang so wütend, dass ich langsam Angst bekam.
„Ich war bei Jonathan drüben.“ ich versuchte gelassen zu klingen, aber ich glaube nicht, dass mir das sonderlich gut gelang, meine Stimme zitterte leicht.
„Was? Wieso bist du ständig mit diesem „ er schien eine geeignete Beleidigung zu suchen.
Ich starrte ihn finster an.
„Vielleicht weil wir Freunde sind? Nur weil du mangelnde Soziale Kompetenzen hast, muss dass nicht auf mich zutreffen.“ fauchte ich ihn an. Inzwischen war auch ich wütend.
„Freunde? Wie ich dir schon gestern gesagt habe, es ist lediglich Mitleid. Denn deine `Sozialen Kompetenzen`“ er betonte die Worte extra „sind nun wahrlich nicht besser als meine.“
Ich kniff die Lippen zusammen. Natürlich waren sie besser. Ich hatte Freunde, auch in der Schule hatte ich mit Lucy und Olivia Freundinnen.
„Du hast überhaupt gar keine Ahnung! Du kennst mich doch kaum, immerhin verbringst du die meiste Zeit alleine in deinem dunklen Raum.“ Ich drängte mich an ihm vorbei die Treppe hoch, in meinen Augen brannten Tränen der Wut, ich wollte nicht, dass er sie sah.
Collin packte blitzschnell mein Handgelenk, mit einer Kraft, die ich ihm gar nicht zugetraut hätte.
Er drehte mich so um, dass ich ihn ansehen musste.
„Lass mich!“ meine Stimme klang nicht mehr wütend, sie Zitterte einfach nur.
Er sagte gar nichts, hielt mich einfach fest.
Das war zu viel für mich, eine einzelne Träne lief meine Wange hinunter, schnell wischte ich sie mit meinem Ärmel weg.
Collin schien das aus dem Konzept zu bringen. Seine Stimme klang weicher, als er sagte:
„Ich mache mir doch nur Sorgen, verdammt. Immerhin ist er dafür bekannt, Mädchen das Herz zu brechen.“
Hatten Olivia und Lucy nicht das gleiche gesagt? Aber ich war ja nicht in ihn verliebt, wir waren nur Freunde.
„Was geht dich das an? Und außerdem sind wir nur Freunde!“ ich hatte das Zittern etwas unter Kontrolle gebracht, aber das wütend anstarren klappte noch immer nicht.
Er hatte mein Handgelenk losgelassen und ich nutze die Gelegenheit, um mich aus der Situation zu befreien. Als ich oben an der Treppe angelangt war, rief Collin mir noch etwas zu.
„Du hast übrigens die nächste Woche Hausarrest! Und das meine ich ernst!“
Ich ignorierte ihn. Wie wollte er das auch schon durchsetzen?
Re: Just be Friends?
Oha das war ein langes Kapi
Und ich mag lange Kapis!
Diesmal hast du nur den ersten Absatz im Präsens geschrieben, ansonsten gibts keine Zeitenwechsel. Du besserst dich
Und so ne kleine Anmerkung nebenbei....
ICH LIEBE ES!!!
Bitte bitte schreib bald weiter, das ist richtig cool! *-*
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Honigblüte- Mentor
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Re: Just be Friends?
So... bin auch auf dem neusten stand! gefällt mir bis jetzt echt gut Freue mich Wirklich auf mehr. Des weiteren bin ich nicht so pingellig. solange die Charaktere gut ausgearbeitet sind sowie die Story spannend hast du mich an der Angel
Schattenschweif- Mentor
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Re: Just be Friends?
freut mich sehr, dass es euch beiden so gut gefällt, dann kommt mal Kapitel 7 : (das ich vom Inhalt übrigens ziemlich mag xD )
- kapitel 7:
- 4Kapitel 7
Ich hatte seid gestern Nachmittag nicht mehr mit Collin geredet. Beim Abendessen haben wir uns nur schweigend gegenüber gesessen und ich hatte vermieden ihn anzuschauen.
Nachts, als ich nicht schlafen konnte, saß ich zusammen mit dem Hasen, der noch immer keinen Namen hatte und wahrscheinlich auch nie mehr einen bekommen würde, auf meinem Bett und schaute aus dem Fenster.
Besonders viel sah ich nicht, aber der Nachthimmel war wunderschön. Ein fast voller Mond beleuchtete mein Zimmer schemenhaft und tauchte alles in silbriges Licht. Die ganze Stimmung machte mich irgendwie melancholisch und ich dachte kurz an Zuhause. Doch sofort verbat ich mir den Gedanken wieder, ich wollte nun wirklich nicht auch noch deswegen traurig sein.
Am nächsten Morgen begann ich dann echt an Collin zu zweifeln. Als ich das Haus verlassen wollte, um zum Bus zu laufen, stand er wartend an der Tür.
„Was machst du da?“ fragte ich ihn verwirrt.
„Wie du dich vielleicht erinnerst, hast du Hausarrest, deswegen werde ich dich zur Schule hinfahren und wieder abholen, um sicher zu gehen, dass du dich nicht wo anders herumtreibst.“ er klang dabei so sachlich, dass ich wieder wütend wurde.
„Ist das jetzt echt dein Ernst?“ fragte ich ihn. Ich schaute ihn ziemlich verdutzt an. So ein kindisches Verhalten.
„Und ob das mein Ernst ist. Jetzt komm.“ Er nahm mir meine Schultasche ab, was eigentlich ganz nett von ihm war, und ging dann durch die Tür hinaus zum Auto.
Wortlos stieg ich ins Auto und würdigte ihn keines Blickes. Stattdessen suchte ich mein Handy aus der Schultasche und schrieb Jona, dass er nicht auf mich warten müsste, ich würde es ihm später erklären.
„Schreibst du dem komischen Typen, wie schrecklich ich bin?“ Collin schaute mich nicht an, ich war mir nicht sicher, ob seine Stimme leicht bebte. War er etwa immer noch so sauer?
Doch ich antwortete ihm nicht, stur starrte ich aus dem Fenster und beobachtete die mir inzwischen bekannte Landschaft.
„Dir ist schon bewusst, dass dein provozierendes Schweigen einen ziemlich kindischen Eindruck von dir vermittelt?“ fragte Collin.
Ich sah ihn mit zusammengepressten Lippen an. Er hatte dunkle Schatten unter seinen Augen und wirkte sehr blass, ziemlich übernächtigt, als ob er schlecht oder gar nicht geschlafen hatte.
„Lass uns nachher noch mal in Ruhe reden, okay?“ versuchte er mein Schweigen zu brechen. Ich drehte den Kopf wieder weg und sah, dass wir gerade vor der Schule hielten. Wortlos schnappte ich mir meine Schultasche und stieg aus.
Direkt vor dem Eingangstor sah ich Jonathan aus dem Bus steigen, ich wartete auf ihn. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Collin losfuhr und dabei einen ziemlich aggressiven Fahrstil an den Tag legte, anscheinend hatte auch er Jona gesehen.
Dieser beugte sich zu mir herunter und umarmte mich kurz zur Begrüßung. Ich wurde rot, es waren so viele Schüler um uns herum, aber keiner schien uns zu beachten. Warum auch? Trotzdem fühlte ich mich etwas unwohl.
„Sehen wir uns nach der Schule? Dann kannst du mir erzählen, was Collin jetzt schon wieder hat.“ er winkte mir noch einmal zu und verschwand dann mit einem Kumpel im Schulgebäude. Auch ich machte mich auf den Weg zum Unterricht.
„Sag mal war das heute morgen Jonathan aus dem Jahrgang über uns, der dich umarmt hat?“ wollte Olivia in der ersten Pause wissen.
„Pssst, sag das doch nicht so Laut.“ zischte ich sich an und wurde prompt wieder rot. „Aber ja das war er, ich hab euch doch erzählt, dass wir befreundet sind.“
„Du erinnerst dich doch aber auch hoffentlich an das, was wir dir über ihn und Mädchen erzählt haben?“ fragte Lucy besorgt.
„ja klar, aber wie gesagt, ich will ja nichts von ihm. Außerdem wirkt er gar nicht so auf mich.“ überlegte ich laut.
„Er hatte wirklich schon lange keine Freundin mehr, oder Liv?“ fragte Lucy.
„Stimmt, jetzt wo du´s sagst und Geheule wegen ihm habe ich auch schon lange nicht mehr auf dem Flur gehört.“ damit war das Thema für die beiden beendet und wir konnten uns anderen Themen zuwenden.
Als der Unterricht beendet war, trödelte ich extra langsam und ließ mir viel Zeit dabei, meine Sachen in die Tasche zu packen. Ich hatte nicht sonderlich große Lust auf eine weitere Autofahrt mit Collin.
Doch als ich aus dem Gebäude trat, war er noch nicht da. Dafür wartete Jonathan anscheinend auf mich.
„Musst du nicht im Bus sitzen?“ fragte ich ihn. Es klang, zugegebener Maßen nicht besonders nett, war so aber gar nicht gemeint gewesen.
„Der Bus fährt ja zum Glück mehrmals am Tag.“ er grinste. „Du hast geschrieben, dein Wachhund holt dich von der Schule ab. Ist es etwa wegen gestern?“
„Wachhund? „ fragte ich verwirrt. „Ach du meinst Collin.“ ich grinste. „Ja, es ist wegen gestern, er scheint dich nicht für einen besonders guten Umgang zu halten.“ erklärte ich ihm.
Ich sah, dass Collin bereits mit dem Auto vorgefahren war und sah seiner Miene an, dass ich mich wohl besser schnellstens ins Auto bewegen sollte.
„Ich schleiche mich nachher raus und komm zu dir rüber, okay?“ rief ich ihm zu, dann ging ich mit schnellen Schritten zum Auto.
Wir hatten auch die gesamte Rückfahrt über schweigend nebeneinander gesessen. Kaum zuhause angekommen, war ich in mein Zimmer gegangen. Dort tigerte ich eine Weile im Raum umher, bis genug zeit vergangen war, dass Collin wieder in seinem Zimmer an seinem PC sitzen würde. Leise öffnete ich meine Zimmertür, vorsichtig schaute ich mich im Flur um, es war niemand zu sehen. Mit schleichenden Schritten ging ich bis zur Treppe, der schwere, alte Teppich auf dem Boden dämpfte praktischerweise meine Schritte.
Als ich die Tür sah, war ich mir siegessicher. Was sollte Collin jetzt noch tun können, um mich daran zu hindern das Haus zu verlassen? So schlau schien er dann doch nicht zu sein. Es war zwar das erste Mal, dass ich mich über ein Verbot, dass man mir erteilte hinwegsetzte, aber er hätte doch damit rechnen können, dass ich versuchen würde, mich wegzuschleichen.
Leider war er, wie ich dann feststellte, doch so schlau gewesen, damit zu rechnen, denn die Tür war verschlossen. Da half kein rütteln und ziehen an der Klinke.
Zu allem Überfluss erschien dann auch noch Collin mit einem selbstgefälligen Grinsen auf dem Gesicht, um mir meine Schmach zu beweisen.
„Glaubst du wirklich, ich würde es dir so leicht machen?“ fragte er. „Und du hast übrigens vergessen, dass hier überall Kameras sind, du kannst also noch so sehr herumschleichen, sehen werde ich dich trotzdem.“
Wütend starrte ich ihn an. Dann ging ich stillschweigend die Treppe hoch, jedoch nicht ohne ihn „ganz ausversehen“ mit der Schulter zu treffen. Ich spürte wie er zusammenzuckte.
Wieder oben in meinem Zimmer überlegte ich weiter. Durch die Tür konnte ich nicht gehen. Mist, Mist, Mist, fluchte ich im Stillen.
Dann schweifte mein Blick aus dem Fenster rüber zu dem Garten von Jonathans Familie.
Moment mal, das Fenster!, überlegte ich. Ich öffnete es und schaute nach unten. Nein, zum herausklettern war es zu hoch, ich war immerhin im ersten Stock. Dafür war ich viel zu unsportlich, das würde ich niemals heil überleben.
Ich überlegte weiter. Die Küche lag im Erdgeschoss, und ich hätte die Ausrede, mir etwas zu trinken holen zu wollen. Einen Versuch war es wert.
Im Flur schaute ich mich nun gründlich nach den Kameras um. Tatsächlich entdeckte ich eine.Ich stellte mich so hin, dass sie mich auf jeden Fall aufzeichnen würde und schaute mit grimmiger Miene nach oben.
„Kein Sorge, ich hole mir nur etwas zu trinken.“
Ich war mir nicht sicher, ob auch Ton aufgezeichnet wurde, aber sicher konnte Collin Lippenlesen, verwundern würde es mich jedenfalls nicht.
Tatsächlich kam ich ohne Zwischenfälle in der Küche an. Die Küche hatte mehrere kleinere Fenster, eines über der Spüle, und zwei weitere über den Arbeitsflächen.
Ich entschied mich gegen das Fenster über der Spüle und schaute durch die beiden übrigen. Vor dem einen draußen war eine Art Busch, das war ungünstig, aber bei dem anderen stand eine Bank. Perfekt, dann würde ich auch wieder hereinkommen können ohne zu klingeln. Ich grinste.
Schnell öffnete ich das Fenster und kletterte auf die Arbeitsfläche.
Irgendwie kamen mir Zweifel. War es wirklich das Richtige? Ja, dachte ich entschlossen und verdrängte die skeptisch Gedanken.
Ich ließ mich vom Fensterbrett auf die alte, von der Sonne ausgebleichten Holzbank fallen und stieg von ihr herunter auf den Rasen. Sicherheitshalber sah ich mich noch einmal um. Immerhin musste ich einmal um das Haus herum, um zur Ausfahrt und damit auch zum Ausgang zu kommen.
Doch auch das gelang ohne Zwischenfälle.
Eine Stunde später saß ich bei Jona im Garten, vor uns hatten wir jeweils eine heiße Schokolade und ich musste schon sagen, dass sie tausend mal besser schmeckte, als alle die ich in Deutschland jemals probiert hatte. Sie war irgendwie cremiger, vielleicht sahniger.
„Du hast also Hausarrest und hast dich tatsächlich aus dem Fenster hinausgeschlichen?“ fragte er grinsend. Er hatte mich das schon gefühlte hundert Mal gefragt und mit jedem Mal schien es ihn mehr zu amüsieren.
„Das hätte ich dir gar nicht zugetraut. Fein gemacht.“ Er tätschelte mir den Kopf, ähnlich wie man es bei einem braven Hund tun würde. Ich wurde wieder einmal rot und verfluchte mich dafür. Warum ließ mich nur jede Berührung erröten?
Kurz darauf trat Hermine, so sollte ich Jonas Mutter nennen, zu uns hinaus.
„Kommst du auch zu der Halloween-Party?“ fragte sie mich freundlich.
„Was für eine Party?“ ich hatte von keiner gehört, deswegen klang ich etwas verwirrt.
„Hast du ihr nicht davon erzählt?“ sie schaute vorwurfsvoll zu ihrem Sohn, bevor sie sich zu mir wandte. „Wir, oder besser Jonathan gibt jedes Jahr eine große Feier an Halloween, wo er gefühlt jedes Mal die halbe Schule einladet.“
Ich war etwas enttäuscht. Warum hatte er mir nichts davon erzählt? Er hätte mich ja nicht gleich einladen müssen, zumal ich sowieso nicht gerne auf Partys ging, aber zumindest erwähnen hätte er sie können. Ich hatte eigentlich gedacht, dass wir Freunde seien. Natürlich ließ ich mir aber nichts anmerken.
„Ich wollte es noch erzählen.“ verteidigte er sich nun. „Das musst du mir glauben.“ Er schaute mich mit durchdringenden Augen an und ich konnte nicht anders, als ihm glauben.
Es dämmerte bereits als ich mich verabschiedetet. Den restlichen Nachmittag über hatte ich mir Dinge über die Party erzählen lassen, es klang wirklich nach einem riesigen Spektakel.
„Wenn du Lust hast, kannst du mir ja bei den Vorbereitungen helfen, dann habe ich nicht so viel Arbeit.“ witzelte er herum, während er sich mit der Hand durch seine blonden Haare fuhr. „Und natürlich bist du auch herzlichst eingeladen. Du kannst auch jemanden mitbringen wenn du möchtest.“
„Spielst du damit etwa auf Collin an?“
„Nicht nur. Aber versuch, dich wieder mit ihm zu vertragen. Das macht dein Leben deutlich leichter.“
„Hmm. Mal schauen was für eine Laune er jetzt hat.“ wich ich aus. Vermutlich wieder einmal keine besonders gute.
Ich hatte es bis zum Küchenfenster geschafft, ohne entdeckt zu werden. Jedenfalls dachte ich das. Doch als ich auf die Bank steigen wollte, bemerkte ich, dass das Fenster geschlossen wurde. Eine leichte Panik stieg in mir auf. Ich drückte einmal dagegen, in der Hoffnung, dass es nur angelehnt war – Fehlanzeige.
Dafür öffnete sich das Fenster nebenan, das Fenster über dem Gesträuch.
„Schon wieder zurück?“ erklangt die Stimme meines Gastbruders. Er stand, angelehnt am Fensterrahmen, als hätte er mich schon eine Zeit beobachtet.
Ich überlegte erst, wieder zu schweigen, doch dass würde mir nicht helfen.
„Hast du das Fenster zugemacht?“ fragte ich stattdessen.
„Natürlich wer sonst.“
Natürlich, wer sonst, dachte ich.
„Ich lasse dieses Fenster hier offen, damit du hereinkommen kannst, aber dann reden wir.“
Widerwillig stimmte ich zu, was blieb mir auch anderes übrig?
Er trat ein paar Schritte zurück, sodass ich ihn nicht mehr sah.
Ich legte die Hände auf das Fensterbrett, ich kam gerade so heran, und versuchte genügend Abstand von dem Gestrüpp zu halten, da ich kleine spitze Dornen in ihm sah.
Trotz strampeln, springen und Versuchen mich hochzuziehen gelang es mir nicht, aufs Fensterbrett zu klettern. Ich war nicht kräftig genug um mich aufzustemmen und nicht athletisch genug zu klettern. Collin schien das alles köstlich zu amüsieren.
„Das ist nicht witzig!“ fauchte ich ihn an.
„Doch, doch das ist es. Dabei könntest du es dir einfach machen.“
„Und wie bitte?“ fragte ich ihn genervt.
„Wie hattest du ursprünglich vor wieder hereinzukommen?“
„Durch das andere Fenster.“ Ich verstand nicht, was er mir sagen wollte.
„Und was hätte es da leichter gemacht?“
Ich wollte ihm schon eine schnippische Antwort geben, als mir aufging, was er meinte. Natürlich, die Bank! Mit etwas Mühe ließ sie sich bestimmt verschieben.
Und tatsächlich, keine drei Minuten später stand ich, ziemlich dreckig und ramponiert, vor Collin. Ich hatte den Kopf gesenkt, ich wollte ihn nicht anschauen, seine hochmütige Miene hatte mir vorhin schon gereicht.
„Ich bin in einer halben Stunde in deinem Zimmer.“ Ich blickte auf. Er stand am Türrahmen und war, bevor ich ihm eine Antwort geben konnte verschwunden.
Wir saßen beide auf meinem Bett, beziehungsweise saß Collin eher vor meinem Bett auf dem Boden, während ich auf dem Bett saß, ein Kissen in den Händen und den Rücken an der Wand lehnte.
„Wenn ich dir Hausarrest gebe, dann kannst du doch nicht einfach abhauen.“ er drehte sich halb um, sodass er mich anschauen konnte. „Immerhin bin ich für dich verantwortlich, solange meine Eltern nicht im Haus sind.“ er klang dieses Mal überhaupt nicht wütend, was mich ein wenig erstaunte.
„Du kannst mir nicht einfach Hausarrest geben! Das ist nicht fair!“ ich war noch immer nicht in der Stimmung mich mit ihm zu vertragen.
„Das Leben ist nicht fair, außerdem hast du es sehr wohl verdient, weil du nicht nach Hause gekommen bist.“
„Was?! Ich war nur bei Jona und es war noch hell, als ich nach Hause gekommen bin.“ verteidigte ich mich.
„Nur? Ich habe dir gesagt, dass er nicht unbedingt ein guter Umgang ist.“ er klang langsam genervt.
Ich antwortete nicht.
„Emma?“ er klang leicht besorgt. Lag wohl daran, dass meine Lippe zu zittern anfing. Ich presste meine Hände auf den Mund, damit er es nicht mehr sah.
„Es ist wirklich zu deinem besten.“ während er das sagte, stützte er sich mit den Händen an der Bettkante auf.
„Du musst mich nicht bevormunden. Ich kann mir meine Freunde selber suchen! Wie bereits gesagt, ich bin nicht so verkorkst wie du!“
„Da wäre ich mir nicht so sicher.“ er grinste.
„Sehr witzig, wirklich Collin. Auf jeden Fall lasse ich mich nicht einsperren!“ betonte ich noch einmal.
„Ich werde den Arrest für diese Woche nicht aufheben“ Er klang bestimmt.
„A-aber“
„Kein Aber!“ fiel er mir ins Wort.
Ich überlegte, nächste Woche war schon Jonas Halloween-Party und wenn ich hinwollte musste ich mir noch ein Kleid besorgen, es gab eine indirekte Kostüm-Pflicht, aber ich hatte weder etwas annähernd Partytaugliches, noch irgendetwas Kostüm-artiges. Da die Party am Dienstag war, diese Woche nicht raus durfte, blieb mir nur noch der Montag. Das würde knapp werden.
„Was überlegst du?“ Collin stand inzwischen vor dem Bett.
„Nicht so wichtig, aber ich muss eigentlich noch etwas besorgen.“ Ich versuchte es zur Abwechslung mal mit einem Unterwürfigen Ton.
Tatsächlich schien es anzuschlagen. „Was denn? Und wofür?“
„Für eine Party.“ Ich sagte ihm mit Absicht nicht die gesamte Wahrheit, um ihn nicht wieder aufzuregen.
„Willst du nicht lieber erst einmal um Erlaubnis fragen, ob du überhaupt hingehen darfst? Und zumal ich weiß, dass es garantiert die Party von unseren Nachbar ist, sie feiern immerhin jedes Jahr.“
Ich wurde rot. Mist, er wusste einfach zu gut über alles Bescheid.
„Als Friedensangebot mache ich dir einen Vorschlag.“ Er setzte sich zu mir aufs Bett. „Du kannst zu der Party gehen, ich werde dich Freitagnachmittag in die Stadtfahren, aber dafür will ich, dass du mir Bescheid gibst, bevor du Nachmittags bleibst. Okay?“
Ich stimmte nickend zu. Ein besseres Angebot würde ich wohl nicht bekommen.
„Und“ fügte ich hinzu. „Du mischt dich nicht mehr ein, mit wem ich mich befreunde!“
„Okay“ seufzte er ergeben.
Ich nahm mein Kissen und warf es auf Collin. Es traf ihm an Kopf.
„Wofür war das denn?“ fragte er verwirrt.
„Damit du nicht immer so steif da sitzt!“ lachte ich.
Er schaute mich mit zusammengekniffenen Augen an.
„So denkst du also über mich?“ fragte er pikiert. Dann grinste er über das ganze Gesicht und nahm plötzlich mein Gesicht in beide Hände um es dann in ein Kissen zu drücken. Keuchend versuchte ich Luft zu holen, aber ich musste so lachen. Das war nun wirklich etwas was ich Collin nicht zugetraut hätte.
Re: Just be Friends?
Also ^^
Ich finde die Geschichte weiterhin total spannend, man ist sich ziemlich unsicher wie es weitergehen soll, und das finde ich wirklich gut.
Nebenbei: Was ich aber bemerkt habe, ist, dass du oft die Verben, die wie Nomen verwendet werden, klein schreibst wie beispielsweise:
Ein klopfen [...]
statt
Ein Klopfen[...]
Ansonsten ist mir nichts aufgefallen, außer dass du manchmal in der Zeit wechselst, wie schon erwähnt
Auch finde ich deinen Schreibstil ziemlich ... mitreißend, wenn man das so sagen kann ^^
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel *.*
Ich finde die Geschichte weiterhin total spannend, man ist sich ziemlich unsicher wie es weitergehen soll, und das finde ich wirklich gut.
Nebenbei: Was ich aber bemerkt habe, ist, dass du oft die Verben, die wie Nomen verwendet werden, klein schreibst wie beispielsweise:
Ein klopfen [...]
statt
Ein Klopfen[...]
Ansonsten ist mir nichts aufgefallen, außer dass du manchmal in der Zeit wechselst, wie schon erwähnt
Auch finde ich deinen Schreibstil ziemlich ... mitreißend, wenn man das so sagen kann ^^
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel *.*
Re: Just be Friends?
Okay ich wiederhole mich bestimmt wieder, aber es war so, ist so und wird wahrscheinlich auch so bleiben:
Ich liebe die Geschichte *-*
Zwar sind ein paar kleine Fehler in der Rechtschreibung (wie Stern erwähnt hat) aber das macht nichts. Mir ist der Inhalt sowieso viel wichtiger und der ist spitze
Freu mich schon aufs nächste Kapi
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Zwar sind ein paar kleine Fehler in der Rechtschreibung (wie Stern erwähnt hat) aber das macht nichts. Mir ist der Inhalt sowieso viel wichtiger und der ist spitze
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Honigblüte- Mentor
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Re: Just be Friends?
@stern: danke C: ich versuche auch immer, dass es nicht zu vorhersehbar wird ^^
ja da denke ich wirklich nicht immer dran, dass dann groß zu schreiben xD
@Honig: danke und das freut mich
okay dann kommt mal das nächste Kapitel, ich hoffe ich mache euch Jonathan jetzt nicht madig xD
ja da denke ich wirklich nicht immer dran, dass dann groß zu schreiben xD
@Honig: danke und das freut mich
okay dann kommt mal das nächste Kapitel, ich hoffe ich mache euch Jonathan jetzt nicht madig xD
- Kapitel 8:
Es war Freitag, die Schule war aus und ich saß bei Collin im Auto. Wir fuhren, so wie er es versprochen hatte in die Stadt. Die letzten Tage hatten wir uns nicht gestritten, allerdings auch kaum gesehen.
Nachdem er eine Parklücke gefunden hatte, er konnte wirklich gut einparken musste man hinzufügen, wenn ich an meine Mutter dachte, und ging mit mir zielstrebig zu einem Laden.
„Ich sage dir gleich, dass ich für Shoppingausflüge nicht besonders viel Geduld mitbringe.“ meinte er freundlich und zog mich an der Hand in den Laden.
Mir blieb regelrecht das Herz stehen, als ich das innere des Geschäfts sah. Ich war niemand der oft Klamotten kauft, aber das hier war selbst für mich ein Paradies. Die Kleiderstangen waren überfüllt mit Kleidern aller Farben, manche hauteng, manche mit weiten Tüllröcken oder Petticoats. Weiter hinten waren dann Hüte, Haarschleifen, Masken, Ketten und vieles mehr, dass ich auf den ersten Blick nicht erkennen konnte.
Ich ging zu dem vordersten Kleiderständer und schaute mir die Kleider genauer an. Mein Blick viel auf ein Preisschild. Das Kleid kostete fast 600! Und auch die anderen Kleider waren nicht billiger.
Ich drehte mich zu Collin um.
„Das ist alles viel zu teuer, das kann ich mir gar nicht leisten.“ erklärte ich ihm leise. „Lass uns einen anderen suchen gehen.“
„Hier gibt es die beste Qualität, das hat nun mal seinen Preis. Außerdem musst du das nicht selbst bezahlen.“
„Verstehe ich das richtig, du willst mir ein Kleid kaufen, für eine Party auf die ich deiner Meinung nach gar nicht gehen sollte?“ ich war überrascht. Und ich konnte mich unmöglich von Collin einladen lassen.
„Ja. Und bevor du widersprichst; sie es mal so, bei einer normal Austauschfamilie würdest du mit ihnen Ausflüge machen, ihr würdet in ganz England umherfahren und euch Dinge anschauen, das machst du mit uns nicht, also sparen wir das. Außerdem habe ich dir gesagt, ich habe keine große Lust lange von Laden zu Laden zu gehen, also probiere jetzt was an und such dir ein Kleid aus.“ Demonstrativ bugsierte er mich zu dem Kleiderstapel.
Ich hatte mir niemals träumen lassen, dass es mit Collin so lustig sein konnte. Er hatte absolut keine Ahnung gehabt und war wenig Hilfe, dafür hatte ich genug zu lachen, den so manches Model, dass er mir zeigte, hätte ich nicht einmal angezogen, wenn ich blind gewesen wäre.
Als ich schließlich mit einem Arm voller Kleider in der Umkleide verschwunden war, war mindestens eine Stunde wie im Fluge vergangen.
„Oh Gott, dass sieht aus als ob krank wäre.“ meinte ich halblaut zu mir selbst, als ich mich in dem ersten Kleid im Spiegel betrachtete. Das Kleid war orange mit kleinen schwarzen Polka Dots, durch die Farbe hatte meine Haut einen Gelbstich, der durch den hellen Holzboden noch verstärkt wurde.
„Zeigen“ ertönte von draußen Collins Stimme. Sollte ich mich wirklich zeigen? Es war mir ja schon ein wenig peinlich, aber auf der anderen Seite, hatten wir heute einen guten Tag erwischt, er schien gute Laune zu haben und die wollte ich noch ein wenig aufrecht erhalten. Also zog ich den schweren dunklen Vorhang der Umkleide zurück und präsentierte mich mit einem grinsen.
„Hmm das Kleid sieht gut aus, aber die Farbe, du hast recht das geht gar nicht“ Man merkte ihm an, dass er sich das grinsen nur sehr schwer verkneifen konnte.
Zurück in der Umkleide probierte ich das nächste Kleid an. Es war ein dunkelroter glänzender Stoff, doch leider viel, viel zu kurz, es bedeckte gerade so meinen Po.
Wieder trat ich vor Collin, zupfte dabei die ganze Zeit vorne das Kleid nach unten.
„Also wenn es nach mir geht, kannst du ruhig so etwas kurzes tragen. Jonathan würde das sicher auch begrüßen.“ er hatte ein schelmisches glitzern in den Augen.
„Nein, danke ich glaube ich verzichte.“ meinte ich lachend und ging rückwärts wieder in die Kabine, um ihn nicht meinem Po hinzudrehen.
Das dritte Kleid, dass ich anprobierte passte perfekt und es sah unheimlich gut aus. Es war aus einem schwarzen, weichen Stoff und schmiegte sich am Oberkörper sanft an, ohne aber Hauteng zu sitzen, der Rock war durch einen kleinen Unterrock weit gebauscht und endete knapp oberhalb meines Knies, wobei unten noch halb-durchsichtige Rüschen meine Knie etwas kaschierten. Gehalten wurde das ganze durch zwei schmale Spaghetti-träger.
Als ich wieder aus der Kabine trat, war ich bereits wieder umgezogen.
„Willst du mir das letzte Kleid nicht auch noch zeigen?“ fragte Collin.
Ich schüttelte den Kopf. „Nein es passt gut, nichts zum lachen.“ Ich schaute auf den Preis. Mit knapp 400 war es hier auch eines der günstigeren Kleider.
„Wenn du dir den noch nimmst, dann hast du sogar ein richtiges Kostüm“ Er setzte mir etwas auf den Kopf. Im Spiegel an der Wand sah ich, dass es ein Hexenhut mit einer silbrigen Feder war, die mit einem dunklen Band am Hut befestigt war.
„Gut da das geklärt ist..:“ er nahm mir den Hut wieder vom Kopf und das Kleid aus der Hand und drehte sich zur Kasse um.
„Und was ist mit deinem Kostüm?“ überrumpelte ich ihn. „Jonathan hat gesagt, dass du ruhig mitkommen kannst.“
Er schaute mich mit leicht geschlossenen Augen aus schiefgelegen Kopf an. Es war deutlich, dass es hieß `was für eine Frage`.
Also ließ ich ihn in Ruhe bezahlen.
„Dafür geht’s du jetzt aber noch ein Eis mit mir essen.“ forderte ich ihm vor dem Laden auf. Er seufzte gequält aus.
Als wir in der Eisdiele waren staunte Collin nicht schlecht über die riesige Auswahl.
„Warst du noch nie ein Eis essen?“ fragte ich ihn verwirrt.
„Nein.“ Es klang, als ob er sich dabei nicht besonders viel dachte.
„Warum nicht?“ hackte ich nach. Das war doch eigentlich das normalste der Welt.
„Mit wem hätte ich das den machen sollen? Meine Eltern hatten für so etwas nun wirklich keine Zeit, und Freunde, nun“ er verstummte. Für einen Moment sah er gequält aus, aber sofort hatte er wieder seine übliche Ausdruckslose Miene aufgesetzt.
„Was kannst du den empfehlen?“ fragte er mich.
„Keine Ahnung, ich kenne deinen Geschmack ja nicht.“ grinste ich leise.
Am Ende bestellte er die gleichen zwei Kugeln wie – Cookie und Himbeere.
Ich war am Dienstag Nachmittag ziemlich aufgeregt. Ich wusste absolut nicht warum, was war nur los mit mir?
Ich war bereits seid einer Stunde fertig, wollte aber nicht vor der verabredeten bei ihm sein. Obwohl, vielleicht konnte ich ihm noch helfen? Es wäre auf jeden Fall besser, als hier herum zu sitzen oder? Auf der anderen Seite könnte ich auch aufdringlich wirken. Vor lauter Verzweiflung raufte ich mir die Haare. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
„Dann geh doch einfach schon mal hin.“
Überrascht sah ich Collin, der in der Tür stand. „Vorher gibst du eh keine Ruhe und bevor du dir noch die Haare alle einzeln ausrupfst.“ er strich meine Haare wieder glatt.
„Okay, bis später“ spontan umarmte ich ihn. Als mir das jedoch bewusst wurde, ließ ich ihn schnell los, drehte mich um und verließ den Raum ohne seine Reaktion mitzubekommen.
Mein Kleid hatte ich in einer Tüte dabei, ich wollte es noch nicht anziehen, vielleicht würde ich es sonst beim helfen schmutzig machen.
Jonathan schien erfreut darüber, dass ich schon da war.
„Klar kannst du mir noch helfen.“ Er strahlte übers ganze Gesicht und führte mich in den Garten. An einer Seite standen zwei lange Tische mit Bänken, sie waren mit schwarzen Tischdecken und kleinen Kürbiskerzen dekoriert, gegenüber stand ein weiterer Tisch auf dem später wahrscheinlich Essen und Getränke zu finden sein würden.
„Könntest du vielleicht, während ich die großen Kürbisse aufstelle, dich um die Girlanden da kümmern?“ er zeigte auf eine Kiste mit verschiedenen Girlanden, die auf einer kleinen Leiter standen.
„Einfach irgendwo in den Bäumen verteilen.“
Das war auch etwas, was ich an diesen Teil des Gartens liebte, hier standen, ebenso wie auf dem Grundstück meiner Gastfamilie, viele alte Bäume, allerdings nicht so geordnet in einer Reihe, sondern scheinbar willkürlich verteilt, sodass es eine viel entspanntere Atmosphäre ergab.
Zwar stand ich auf den Leiter etwas wackelig, allerdings schaffte ich es, alles aufzuhängen ohne mir wehzutun.
Nachdem wir fertig waren, wir hatten zwischendurch noch Hilfe von Alice und Lilli bekommen.
Lilli war, wie ich herausfand, genau wie ich 16 Jahre alt und ging sogar in meinen Jahrgang, allerdings hatten wir keine Stunden gemeinsam. Morgens fuhr sie nicht mit dem Bus, weil sie immer von ihrem Freund, der ein Motorrad hatte, abgeholt wurde. Wir verschwanden uns prächtig.
Als die Sonne begann unterzugehen, schlug Jona vor, dass wir uns langsam fertig machen sollten.
„Du kannst dich gerne im Bad umziehen.“ bot er mir an und deute auf die weiße Tür, die von seinem Zimmer abging.
Nachdem ich das Kleid an und meine Haare gebürstet hatte, schaute ich mich in dem großen Spiegel an. Kam es mir nur so vor, oder war ich ganz schön blass? Ich sah ziemlich müde aus, obwohl ich mich hellwach fühlte.
Den Hut noch in der Hand trat ich wieder ins Zimmer, wobei ich am liebsten gleich wieder ins Bad geflüchtet hatte. Jonathan stand an seinem Schrank und ein T-Shirt in seiner Hand, der Oberkörper unbekleidet.
Sofort spürte ich wie mein Gesicht leuchtend rot anlief. Schnell schaute ich nach unten auf meine Fußspitzen, kam aber nicht umher vor meinem inneren Auge noch mal den leichten Muskelansatz zu bewundern. Ich schüttelte den Kopf um diese Gedanken loszuwerden. Was war nur los mit mir?
Er schien jedoch nichts daran zu finden.
„Du kannst dich gerne aufs Bett setzten, dann musst du nicht rumstehen.“ bot er mir an. Dankbar nahm ich das Angebot an, meine Knie waren eh schon weich und kurz davor zu zittern.
Da wurde auch schon die Zimmertür aufgerissen und Lilli trat in den Raum. Sie hatte ein kurzes, blutrotes Tüllkleid an, indem sie mit ihren kurzen blonden Haaren und ihrer hellen Haut einem Wesen der Nacht ähnelte. Das ganze wurde durch ihr rauchiges Make-Up noch unterstützt.
„Du bist ja gar nicht geschminkt!“ sie klang durchaus etwas entsetzt, als sie das sagte.
Ohne meine Antwort abzuwarten nahm sie meine Hand und zog mich aus dem Zimmer in ihres vor einen Tisch mit großem Spiegel. Auf dem Tisch standen eine Menge verschiedene Sachen, mit denen eine Erfahrene Person sicher viel Anfangen konnte, aber ich hatte das meiste davon noch nie benutzt.
„Das ist immerhin eine Party“ sagte sie und hatte schon den ersten Pinsel in mein Gesicht gedrückt.
Als sie fertig war, es hatte noch nicht einmal lange gedauert. Ich war sprachlos. Wenn sie ein verruchtes Wesen der Nacht war, dann stellte ich wahrscheinlich das genaue Gegenteil dar. Meine Augen schimmerten leicht und eine zarte Röte bedeckte meine Wangen, es war alles andere als auffällig, aber dennoch fühlte ich mich gleich viel schöner.
„Danke“ hauchte ich.
„Kein Problem“ lachte sie mit ihrer glockenhellen Stimme.
Die Party war mitten in Gang, doch ich fühlte mich ziemlich verloren. Überall im dunklen sah ich Gesichter die ich nicht zuordnen konnte, da die meisten Partygäste die Jahrgangsstufe über mir besuchten. Keiner schien mich auch nur im geringsten Wahrzunehmen, Lilli war damit beschäftigt, die Getränke und Knabbersachen nachzufüllen und Jona hatte ich seid einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gesehen, seid dem seine Kumpels aufgetaucht sind.
Wahllos ließ ich mich durch die Menge treiben, ohne wirklich viel mitzubekommen. Die Klänge der Musik dröhnten laut in meinen Ohren, und durch das spärliche Flackern der Kerzen sah ich kaum etwas. Mein Ziel war der hintere Bereich des Gartens, wo ich hoffentlich einen Moment der Ruhe und Einsamkeit würde finden können.
Doch daraus wurde nichts, denn ich lief quasi direkt in die Gruppe von Jonathan und seinen Freunden hinein. Immerhin wusste ich jetzt wo er war, versuchte ich positiv zu denken.
Er sagte etwas zu mir und deutete mit der Hand nacheinander auf seine Freunde. Augenscheinlich wollte er sie mir vorstellen, doch ich verstand über die laute Musik kein Wort. Ich musste wohl etwas hilflos drein geschaut haben, denn er beuge sich zu mir hinunter ans Ohr und fragte:
„Und amüsierst du dich?“
Was sollte ich darauf erwidern? Das ich es eigentlich nicht so toll fand, da ich ja niemanden kannte? Allerdings wollte ich nicht, dass er ein schlechtes Gewissen wegen mir bekam oder noch schlimmer sauer auf mich wurde. Deswegen nickte ich nur und bedeutete ihm mit der Hand, dass ich mich weiter bewegen würde.
Fast sofort wandte er sich wieder seinen Freunden zu und ich fühlte eine leichte Enttäuschung in mir aufsteigen.
Als ich endlich den ruhigen Teil des großen Gartens erreicht hatte, fühlte ich, wie ich mich etwas entspannte. Partys waren nun wirklich nicht mein Ding, die vielen Menschen auf so einem engen Raum ließen mich immer etwas anspannen.
Ohne große Achtsamkeit machte ich ein paar Schritte weiter in die Dunkelheit. Nachdem ich ein paar Minuten so herum geschlendert war, hörte ich ,in der Ferne, noch weiter in der Dunkelheit verborgen, ein Stimmengemurmel. Ich war nicht die Person die andere belauschte und wollte mich schon in eine andere Richtung bewegen, als ich meinen Namen hörte.
Vorsichtig und leise näherte ich mich ein paar Schritte. Ich konnte noch immer niemanden erkennen .Zwar hörte ich die Stimmen jetzt etwas besser, aber die Geräusche der Musik, die noch immer im Hintergrund erklangen, konnte ich unmöglich ausmachen, zu wem sie gehörten. Sie waren aber auf jeden Fall tief genug um zu Jungen zu gehören.
„Die kleine braunhaarige..“ sagte die erste Stimme. Meinten die etwa wirklich mich?
„Ich hab dir doch gesagt, sie heißt Emma.“ unterbrach eine zweite Stimme. Ja ich hatte mich also vorhin wirklich nicht gehört und sie sprachen von mir. Ich lehnte mich an den Stamm des Baumes, um mich besser auf das hören zu konzentrieren, auch wenn mir eine innere Stimme sagte, dass das sicher keine so gute Idee war.
„Ja ist doch egal, jedenfalls sie folgt dir ja wie ein Hündchen.“ Ein Hündchen? Wurde ich grade wirklich mit einem Hund verglichen? Niemals legte ich so ein peinliches Verhalten an den Tag wie diese ganzen Blondchen in den Teenie-Filmen. Und außerdem wem sollte ich schon folgen? Etwa Jona? Waren das seine Freunde und er, die sich da über mich unterhielten?
„Hast du sie genauso trainiert, wie die anderen vor ihr?“ Trainiert? Anderen? Wovon redeten sie? Ich war etwas verwirrt.
„Am Anfang dachte ich ja, du könntest sie nicht so schnell in deinen Bann ziehen, sie wirkt irgendwie Intelligenter als ihre Vorgängerinnen. Und der Klugscheißer ist ja auch ihr Gastbruder.“ meldete sich eine dritte Stimmte zu Wort.
„Ha ha unser Jonathan schafft es halt immer wieder sich die Mädels zu eigen zu machen.“ Man hörte ein Schulterklopfen. Und mir wurde schlecht. Hieß das, Jonathan hat mich die ganze Zeit versucht zu manipulieren ? Um dann was zu machen? Was war sein Ziel? Ich erzitterte.
„Und hast du sie schon so weit, dass sie deine Freundin ist?“
„Leute hört mal zu..“ ich erkannte jetzt Jonathans Stimme.
„Also nein, aber hey, bisher hast du es ja immer geschafft.“ meinte einer seiner Freunde.
„Und die Mädchen danach gleich wieder fallen gelassen.“ lachte eine weitere Stimme.
Ich erinnerte mich wieder an Livs und Lucys Warnung. Das Jonathan ständig seine Freundinnen gewechselt hatte. Dass er reihenweise Mädchenherzen brach.
Aber wir waren doch nur Freunde. Nur Freunde. Tränen stiegen in mir hoch. Das hatte ich zumindest gedacht. Ich presste mir eine Hand auf den Mund um nicht laut aufzuschluchzen.
„Obwohl dein Geschmack langsam zu wünschen übrig lässt. Die anderen waren irgendwie nicht so flach.“ Erschrocken bemerkte ich, dass die Stimmen sich bewegten.
Ich presste mich dicht an den Baum. Es war so dunkel, sie würden mich nicht sehen. Aber ich musste leise sein.
Während mir die Tränen immer schneller über die Wange kullerten, liefen sie so dicht an meinem Baum vorbei, dass ich sie hätte berühren können, hätte ich nur die Hand ausgestreckt. Oder sie schlagen können. Dieser Gedanke ließ mich kurz schmunzeln. Dafür schluchzte ich aber auch laut auf. Erschrocken presste ich die Hände fester auf meinen Mund.
Erst schien es, als hätten die Jungs nichts gehört, doch dann bliebt einer stehen und drehte sich zu mir um.
Sie waren schon so weit weg, sie konnten mich unmöglich sehen. Und tatsächlich drehte die Person sich wieder zu den anderen zu. Als sie sich wieder in Bewegung setzten wandte ich kurz den Blick ab, nur um beim nächsten aufschauen erschreckend festzustellen, dass einer, und ich glaubte Jonathan auszumachen, auf mich zukam.
Leise und vorsichtig machte ich ein paar Schritte zur Seite. Ein Fehler, denn Jonathan machte nun schnellere Schritte.
„Bleib bitte stehen.“ sagte er. Wollte er beruhigend klingen? Es gelang nicht.
Ich hatte aber keine Lust mit ihm zu reden und schon gar nicht wollte ich, dass er mein verheultes Gesicht sah. Und wer weiß vielleicht hatte er mich nicht erkannt?
Also drehte ich mich um und rannte weg.
Darüber schien er zunächst verdutzt, denn er blieb stehen. Dann, die Überraschung anscheinend überwunden, setzte er sich in Bewegung und folgte mir.
„Emma bleib doch bitte stehen.“ bat er etwas keuchend. Diesen Gefallen würde ich ihm nicht tun. Ich war immerhin KEIN dressiertes Hündchen.
Ich war fast an der Mauer zu dem Grundstück meiner Gastfamilie, als ich einen Blick über die Schulter warf. Überraschenderweise war ein ziemlich großer Abstand zwischen uns. Ich könnte es vielleicht über die Mauer schaffen, und musste nicht durch die hell erleuchtete Menge. Auch wenn meine Kletterkünste bescheiden waren, wie die Fensteraktion mit Collin gezeigt hatte.
Die Mauer war tatsächlich auf dieser Seite niedrig genug, damit ich mich mit meinen Händen oben aufstützen konnte. Verzweifelte stemmte ich mich hoch und war von mir selbst überrascht, als ich im nächsten Moment oben auf der Mauer hing. Zwar nicht besonders elegant, aber ich war oben.
Schnell zog ich die Beine hoch, als Jonathan an der Mauer ankam.
Er schaute zu mir hoch und ich konnte so etwas wie schlechtes Gewissen in seinem Gesicht lesen. Aber vielleicht war er auch nur sauer, dass ich es herausgefunden hatte und um seinen Ruf besorgt.
„Emma...“ begann er.
„Vergiss es einfach!“ fauchte ich ihn an, von der Intensität der Wut in meiner Stimme waren wir beide erschrocken.
Dann sank ich auf der anderen Seite von der Mauer und lief zum Haus.
Fast war ich etwas enttäuscht das er mir nicht folgte. Aber auch froh, denn inzwischen liefen mir wieder die Tränen in Sturzfluten.
Durch die Tränen, sah ich alles nur sehr undeutlich und so kam es, wie es bei meinem Glück heute Abend nur kommen konnte. Auf der Stufe zur Eingangstür knickte ich mit dem Fuß um. Leise fluchte ich. Warum ich? Wieso war das Leben so gemein zu mir? Ich war doch extra hierher gekommen, damit ich glücklicher sein konnte, als ich es zuhause die ganze Zeit war.
Vom weinen zitternd ließ ich mich mit dem Rücken an der Tür auf den Boden sinken und vergrub die Hände in den Armen. Es war kalt, aber das kümmerte mich gerade herzlich wenig.
Ich hätte sicher ewig so dagesessen und geheult, wäre nicht die Tür aufgegangen. Ganz langsam, sodass ich nicht nach hinten kippte, den ich lehnte mich noch immer an sie.
Und da sonst niemand zuhause war konnte es nur Collin sein.
Re: Just be Friends?
Uuh jetzt wird's spannend
Also madig hast du mir Jonathan nicht gemacht. Seine Freunde sind mir nur etwas unsympathisch... Aber er schien irgendetwas sagen zu wollen. Sie haben ihn nur nicht ausreden lassen. Außerdem wollte er danach mit ihr reden, also scheint sie ihm nicht völlig egal zu sein.
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung
Aja... du hast ein immer wieder mal ein paar Wörter vergessen und "seid" statt "seit" geschrieben. Aber sonst ist es wieder toll
Also madig hast du mir Jonathan nicht gemacht. Seine Freunde sind mir nur etwas unsympathisch... Aber er schien irgendetwas sagen zu wollen. Sie haben ihn nur nicht ausreden lassen. Außerdem wollte er danach mit ihr reden, also scheint sie ihm nicht völlig egal zu sein.
Ich freu mich schon auf die Fortsetzung
Aja... du hast ein immer wieder mal ein paar Wörter vergessen und "seid" statt "seit" geschrieben. Aber sonst ist es wieder toll
Honigblüte- Mentor
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Re: Just be Friends?
Haha dann ist ja okay ^^
Okay ich werds dann beim überarbeiten ausbessern ^^
Dann gibt es mal Kapitel 9:
Ich weiß, es ist seehr kurz, aber es ist vorbereitend ;D
Okay ich werds dann beim überarbeiten ausbessern ^^
Dann gibt es mal Kapitel 9:
- Kapitel 9:
Kapitel 9
Ohne ein Wort reichte er mir die Hand und half mir auf. Er sagte nichts dazu, dass ich auf dem kalten Boden saß und nichts zu den Tränen. Dafür war ich ihm sehr dankbar auch wenn ich es ihm nicht sagen würde.
In der Eingangshalle war es dunkel, zumindest schien nur das Licht des Mondes und der entfernten Party durch die großen Fenster.
Ohne ein Wort zu meinem Gastbruder ging ich in mein Zimmer. Ich war einfach nicht in der Lage für Erklärungen.
Etwa 10 Minuten später musste ich dann erkennen, dass Collin auch eine sehr sanfte und einfühlsame Seite haben konnte. Er kam in mein Zimmer, ich lag mit in den Kissen verstecktem Gesicht auf dem Bett und hatte dampfenden Tee dabei.
„Du kannst Tee kochen?“ Ich war wirklich überrascht, ich hatte ihn noch nie in der Küche gesehen. Naja außer das eine mal, als er auf mich gewartet hatte.
Er sagte nicht dazu, was hätte er auch außer einem bissigen Kommentar erwidern können?
Obwohl das sicher auch nicht das schlechteste Gewesen wäre. Vielleicht hätte es mir ja gut getan ihn mal wieder anzuschreien.
„Woran denkst du gerade?“ Unterbrach Collin meine Gedanken. Woran ich dachte? Nicht warum ich weinte oder was auf der Party vorgefallen war?
Ich antwortete ihm ehrlich: „Ich dachte daran, dass ich dich gerne anschreien würde.“
Er schien verdutzt. „Mich? Aber ich bin doch diesmal gar nicht schuld oder?“ Einen Moment schien er wirklich zu zweifeln.
Ich schüttelte zur Antwort den Kopf. Ich wollte nicht darüber reden.
Collin, der sich inzwischen auf mein Bett gesetzt hatte, streichelte mir zögernd über die Haare.
Es erinnerte mich daran, wie Jonathan das selbe gemacht hatte, als ich ihm erzählt hatte, wie ich vor Collin geflüchtet war. „wie ein dressiertes Hündchen“ halten die Stimmen in meinem Kopf.
Ich hielt es nicht aus. „Lass das!“ blaffte ich Collin an, der etwas erschrocken die Hand sinken ließ und ein Stück von mir wegrutschte. Seine Augen schienen sich zu verfinstern.
„Entschuldige“ sagte ich leise und wieder füllten sich meine Augen mit Tränen.
„Was haben sie mit dir gemacht?“ Er klang gleichzeitig distanziert und besorgt, was mich verwirrte.
Jetzt schaute er überrascht. „Aber warum...“ er ließ den Satz unbeendet.
„Sie haben nichts gemacht, sie – sie – sie haben nur g-geredet.“ schluchzte ich. „S-sie haben Jonathan gelobt, dass er sich – dass er sich wieder so gut ein Mädchen dressiert hat.“ meine Stimme brach am Ende fast weg und ich ließ meinen Kopf in die Kissen sinken.
„Dabei will ich ja noch nicht mal seine Freundin sein, sondern nur mit ihm Befreundet sein.“ Ertönte es gedämpften aus meinen Kissen.
„Ach, du willst nicht?“
Ich schaute auf. Irgendwie schien Collin überrascht.
„Wieso sollte ich?“
„Alle Mädchen wollen das.“ War er betrübt darüber? „Aber warum trifft es dich dann so? Du hättest es ihnen ja genau so sagen können“
Verstand Collin nicht, dass es trotzdem weh tat, auch wenn ich nicht in Jonathan verliebt war, so wie es anscheinend die anderen Mädchen gewesen waren. Das ich nicht benutzt werden wollte?
„Verstehe schon:“ sagte Collin da. Verstand er wirklich? Oder dachte er etwas völlig anderes?
„Aber es ist ja nicht so, als ob ich dich nicht gewarnt hätte.“
Das durfte doch nicht war sein!
„Hättest du mit dem Besserwissen nicht bis morgen warten können?“ fragte ich ihn genervt. Wenigsten schluchzte ich nicht mehr.
„Nein, das war jetzt notwendig. Glaub mir, dass wirkt jetzt besser. „ Ich starrte ihn Finster an, worauf er lächelte.
„Woher wusstest du eigentlich, dass er so, so etwas tun würde?“
„Weil das bisher bei jedem Mädchen so war, dass er in seine Nähe ließ.“
„Und deswegen hasst du ihn so sehr?“ fragte ich ihn.
„Nein.“ seine Antwort war zu kurz angebunden, dass mir klar wurde er wollte eigentlich nicht darüber reden. Aber ich wollte es jetzt endlich wissen.
„Warum dann? Und sag mir nicht, dass du ihn nicht hasst. Ich weiß, dass du es tust.“
„Komplizierte Geschichte.“ wich er aus.
„Ich bin nicht so dumm wie du denkst.“
„Und lang.“ versuchte er es weiter.
„Ich kann eh nicht schlafen.“ konterte ich und rutschte auf meinem Bett ein Stück zur Seite damit er sich bequemer hinsetzten konnte.
„Also gut, du wirst eh keine Ruhe geben.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
Ich weiß, es ist seehr kurz, aber es ist vorbereitend ;D
Re: Just be Friends?
Also erstmal zu Kapi 8: ich habe schon viel zu viele Bücher gelesen, um zu glauben, dass er sie nur ausgenutzt hat :3
Ansonsten bin ich dazu so eingestellt wie immer XD
oh Gott, wieso? ;A; ich will diese Geschichte hören, wieso hört es immer so auf D:
Sonst habe ich irgendwie nichts gesehen... ich glaube meine Grammatikkünste verlassen mich ;P
freu mich schon aufs nächste Kapi
GLG
Ansonsten bin ich dazu so eingestellt wie immer XD
oh Gott, wieso? ;A; ich will diese Geschichte hören, wieso hört es immer so auf D:
Sonst habe ich irgendwie nichts gesehen... ich glaube meine Grammatikkünste verlassen mich ;P
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GLG
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