Der erste Clan

Schnee's Familie:
Schnee- weiße Kätzin, schwanger
Kratzbein- dunkelgrauer Kater
Rabe's Familie:
Rabe- schwarzer Kater
Gras- cremefarben- gesteifte Kätzin
Fuchs- orange-weiß gefleckter Kater
Tupf- schildpattfarbene Kätzin
Tatze- riesiger Tigerkater
Klaue- Tigerkater
Mond- hellgrauer Kater
Bonnie's Familie:
Bonnie- kleines, hellgraues Hauskätzchen mit schwarzen Tupfen im Gesicht
Mirco- getigerter Hauskater
Joshie- orange- weiß gefleckter Hauskater
Minka- kleines, etwas rundliches schildpattfarbenes Hauskätzchen
Misu- getigerter, riesiger Hauskater mit unglaublicher Kraft
Streuner:
Katzen, die auf der Suche nach Beute umherziehen, alleine oder in Gruppen bis zu maximal vier Tieren

Schnee rannte durch das Unterholz zurück zu ihrer Höhle, in der sie, ihr Gefährte Kratzbein und bald auch ihre Jungen wohnen würden. Sie hatte drei Mäuse und ein mageres Kaninchen gefangen, doch mit jedem Tag wurde es schwerer- genau wie sie.
"Kratzbein?", rief sie, "Kratzbein!" Nun hatte sie den Namen schon fünfmal gerufen und es kam keine Antwort. Mit dem Gedanken "wahrscheinlich ist er noch jagen" legte sie sich auf das Stroh, doch in dem Moment sah sie etwas in der ecke funkeln. Sie wusste sofort was es war. "Kratzbein!", rief sie erfreut und stürzte sich auf ihn. Da er so dunkelgraues Fell hatte, hatte sie ihn in der Höhle gar nicht gesehen! Er lachte und schubste Schnee leicht von ihm runter. „Ich freue mich ja so auf unsere Jungen!“, schnurrte er leise und rieb sein Gesicht an Schnees Flanke. „Ich wette sie werden wunderschön!“, schwärmte Schnee. Sie legte sich in Stroh und schlief ein. Kratzbein streichelte sanft mit der Pfote über ihren Bauch und legte sich auch hin, um einzuschlafen.

"Es wird der Tag kommen, indem gegen etwas sein müsst, was euch alle zusammenschließt!"
Schneeherz war kalt und sie wusste dass sie träumte. Genau wie sie wusste, dass das eine Propheziehung war ,denn es war die Stimme ihrer toten Mutter. Ja, ihre Mutter.Sie hatte sich immer um all ihre Kinder gekümmert, um Hase, um Stein, um Eis und um Schnee. Einmal hatte ihre Mutter ihren Sohn Hase beim lecken ins bein gebissen und als Schnee einmal mitten im Winter grünen Husten bekam, ist sie losgezogen um Heilkräuter zu holen. Denn sie kannte sich bestens mit Heilräutern aus. Schnees Vater war immer auf der Jagd und fing leckere Kanninchen, gelegentlich auch mal eine Maus. Das waren schöne Zeiten... Plötzlich dachte schnee, dass sie ja bald selbst Mutter würde. Würden ihre Jungen sie auch so lieben, wie sie ihre Mutter geliebt hatte? Würde sie die richtigen Kräuter gegen Husten oder andere Krankheiten wissen und auch finden?"Es wird der Tag kommen, indem gegen etwas sein müsst, was euch alle zusammenschließt!" das war wieder ihre Mutter. Was hatte das zu bedeuten? Und bevor sie weiter darüber nachdenken konnte, schlief sie ein.

Rabe stand bis zu dem Bauch im Wasser und versuchte, Fische zu fangen, was aber nicht sehr leicht war. Sie waren schnell und glitschig, der Grund, warum man kaum einen bekam. Plötzlich hörte Rabe ein ängstliches Maunzen. Er hob den Kopf und sah in die Richtung, wo das Maunzen hergekommen war. Doch er sah nur den Fluss und den Wald. Da! Das Maunzen kam ganz eindeutig aus dem Fluss. "Also müsste die betroffene Katze bald hierher gespült werden, wegen der Stömung", murmelte der Rabe. Und er hatte recht: bald tauchte ein kleiner grauer Kopf aus dem Wasser auf und der schwarze Kater wusste sofort, wer es war. "Mond!", rief er und sprang zu ihm ins Wasser, pachte ihn am nachen zog ihn ans Ufer und fragte ihn: "was sollte das?" Mond antwortete kleinlaut:"Ich wollte doch nur Fische fangen. Ich wollte nur ein großer Kater sein." "Wie oft habe ich dir schon gesagt, du bist erst fünf Monde alt?" Rabe war sauer. "Ich bin dein Vater und dein -naja, fast- Anführer. Und du tust einfach Dinge, die ich dir verbiete? Ich glaube die nächsten drei Tage wirst du bei Tupf verbringen und ihr frisches Moos bringen. Vielleicht erzählt sie dir dann eine Geschichte über ihre Vergangenheit- wer weiß?" Mond hatte schon den Mund aufgemacht um zu protestieren, doch nun sah der kleine Kater seinen Vater böse an und ging. Rabe wusste schon, dass Mond es Gras, seiner Mutter, erzählen würde. Rabe konnte sich schon aumahlen, was sie sagen würde:" wenn das dein Vater sagt, dann musst du es auch tun!" Er lächelte, schnappte nach einem Lachs, der grade den Fluss hochschwamm und - ein Wunder!- erwischte ihn. Glücklich trottete er mit den Lachs, der halb so groß war wie er zu den anderen. Auf dem Weg sah er Mond, der missmutig Moos sammelte. War er doch zu streng gewesen? Er schüttelte den Kopf. nein, ganz sicher nicht. Sein Sohn musste lernen, dass er noch kein ausgewachsener Kater war. Das hatte Fuchs, sein anderer Sohn zum Glück schon begriffen. Er blieb brav bei seiner Mutter und ab und zu kam er mit Klaue und Tatze mit, die ihm zeigten, wie man kämpfte. Tatze und Klaue waren seine beiden Älteren Söhne, die vor zwei jahren auf die Welt gekommen waren. damals waren sie noch nackt, blind, taub und schrumpelig gewesen, kein schöner Anblick...

Rabe betrat die Lichtung von ihm und seiner Familie und rief: "Mama?" Eine schildpattfarbene Kätzin stand auf reckte sich, und begann, Rabe zu lecken. Der fragte: "war Mond schon bei dir, Tupf?" "Ja", sagte sie und machte ein belustigtes Gesicht, "begeistert war er aber nicht. Ich würde ihn nächstes Mal nicht so hart drannehmen."

"Es wird der Tag kommen, indem gegen etwas sein müsst, was euch alle zusammenschließt!" Rabe gähnte. Er hatte so gt geschlafen wie noch nie, nur aus irgedeinem grung schwirrte dieser Satz ihm im Kopf herum. Was mochte er bedeuten? "Es wird der Tag kommen, indem gegen etwas sein müsst, was euch alle zusammenschließt!" Plötzlich wurde er aus seinen gedanken gerissen: "Papa, Papa, gehen wir zum Fluss?" Es war Fuchs. Rabe dachte: "Nein" , doch er sagte:"Ja klar! wer zuerst da ist!" Nach und nach vergaß er den Satz "Es wird der Tag kommen, indem gegen etwas sein müsst, was euch alle zusammenschließt!" und gegen Abend dachte er nur noch an das Schlafen. Doch kaum war er eingeschlafen, kehrte dieser satz wieder: "Es wird der Tag kommen, indem gegen etwas sein müsst, was euch alle zusammenschließt!" Er wachte mit einem ruck auf und schrie: "Wann?Was?Wen????" Tatze wachte auf und sagte verschlafen: "Sei leise, ich will schlafen!" Also legte rabe sich wieder hin, doch diese Prophezeihung blieb ihm nicht aus dem Kopf.

"Joshie!" komm sofort wieder rein, sonst
holst du dir eine Erkältung!", schrie Bonnie nach draußen, ihren Kopf
durch das Katzentürchen gesteckt. "Ach was!", tönte es zurück, "ich
Erkälte mich nicht so schnell. außerdem bin ich grade mit Misu auf
Mäusejagd!" Bonnie muste lachen. Ihr Sohn würde nie im Leben eine Maus
fangen, geschweige dem, sie zu essen! "Weißt du denn wo Mirco und Minka
sind?", rief sie nach draußen. "Na hör mal", rief Joshie zurück, "wir
sind alle schon elf Monde alt. Wir kommen schon alleine klar!" Bonnie
seufzte. Da hörte sie plötzlich die Stimme ihres Gefährten Misu: "So
leid es mir auch tut, Joshie, aber deine Mutter ist die Cheffin. Du hast
eben Pech, nicht wie deine Geschwister zwei Häuser weiter zu wohnen und
nicht ständig bei deiner Mutter zu sein." Der Gedanke daran, wie ihre
Hausleute ihre beiden Kinder wegnahmen brach ihr fast das Herz. "Ach
was!", sagte sie laut, "sie wohnen doch nur zwei Häuser weiter und
können jeden Tag über den Zaun springen. Außerdem habe ich ja noch Misu
und Joshie."
Es war Abend geworden und die Sonne verschwand grade
hiner den bergen, da hörte Bonnie eine Stimme: "Es wird der Tag kommen,
indem ihr gegen etwas sein müsst, was euch alle zusammenschließt!" Sie
erschrak und fragte Misu, der aus dem geschlossenen Fenster starrte, ob
er das grade gesagt hatte. Doch noch bevor dieser "nein" sagen konnte,
wusste Bonnie, dass er es nicht war. Es war eine Prophezeiung! Ihre
Mutter hatte gesagt, dass jede katze mit einem bestimmten alter eine
bestimmte Prophezeiung bekam. Manche besondere Katzen erhielten auch
mehrere. "Es wird der Tag kommen, indem ihr gegen etwas sein müsst, was
euch alle zusammenschließt!" Bonnie wollte eigentlich nachdenken, was
das bedeuten solle, doch dann kamen schon ihre hausleute mit dem ekligem
essen, was sie ihr jetzt neulch immer gaben. Ekelhaft.

Schnee nagte grade an ihrer Maus, als sie im Gebüsch ein leises fauchen hörte. Andere katzen hatten das vielleicht nicht gehört, aber sie hatte äußerst gute Ohren. Sie verharrte ganz still. Da war es wieder. Plötzlich stieg ihr ein furchtbaarer geruch und kurz danach ein noch schlimmerer gedanke in den kopf: Füchse. Sie schrie auf, ließ die maus liegen und rannte zur Höhle. dort rief sie: "Kratzbein?Kratzbein, Füchse!" Keine Antwort. Sie probierte es nochmal: "Katzbein!!!" genau in dem Moment schoss ihr gefährte neben ihr her und rief: "zum Fluss!!! Schnell!" Schneeherz rannte und rannte. Sie wusste nicht wo die Füchse waren, doch Schneeherz konnte sie riechen. ihr schaler Geruch war unverkennbar.

"Los. Lauf. Nimm die weiße. Ich hole den dunklen." Rotschwanz fühlte sich geehrt, dass sein Anführer Narbe ihn gewählt hatte, die weiße zu jagen. Naja, vielleicht lag es auch daran, dass nur er und Kralle zur Wahl standen, und Kralle hatte einen gebrochenen Fuß. Sonst war rotschwanz immer der Gewesen, der auf die weibchen und jungen aufpassen musste. Nun musste das Kralle tun. Rotschwanz lächelte noch einmal triumphierend zu seiner Meute zurück und begann mit der Jagd nach der schneeweißen Katze. Ihr geruch war weiblich und roch nach Blüten und heilkräutern. Aber wie jede katze roch sie schal. und schrecklich nach katerpisse. Nur die hauskätzchen rochn nach Pelzlosencreme- und haus. Das fand Rotschwanz fast noch schlimmer. da war die wieße. Sie überquerte gerade die alte Holzbrücke der Pelzlosen. Rotschwanz beschleunigte sein Tempo und bald war er dicht hinter der weißen, die angefangen hatte, irgendetwas in zu hohen, schrillen Tönen zu schreien. Anfangs war es unerträglich gewesen, doch jetzt htte er seine Ohren daran gewöhnt. Er machte einen schnellen satz und riss ein teil des Schwanzes der weißen auf. Sie schrie in den höchsten Tönen. Er sprang nochmal und landete direkt auf ihr drauf. Doch gerade als er ihre kehle durchbeißen wollte, wurde er weggestoßen. Er jaulte empört auf und verschwand in den Wald.

Schnee atmete erleichtert auf, als das schwere gewicht von ihr gestoßen wurde. Sie guckte sich um und erwartete, Kratzbein zu sehen, doch es war nicht Kratzbein, der sie gerettet hatte...

Rabe starrte die weiße Katze an. sie zitterte vor Angst und ihr Schwanz war aufgerissen, aber sonst war alles heil. Er traute sich nicht sie anzusprechen, sondern legte sich einfach nur in das Gras. Nach ein paar Minuten tauchte ein dunkler Kater auf, der Blutstropfen im Gras verteilte. Der Kater blickte auf, sah die weiße Katze und sackte in sich zusammen.

Der Fremde Kater ist sicher ihr Gefährt, dachte Rabe und umschlich die beiden schlafenden, fremden Katzen. Er hatte ihnen Mohnsamen gegeben, sie behandelt und mit Hilfe von Tupf und Kralle in das Lager seiner Familie geschleppt. Der Kater war sehr leicht, denn er war abgemagert und sein Fell war zerzaust. Die weiße Katze hatte auch zerzaustes Fell, doch sie war wesentlich schwerer, was daran lag, dass sie schon sehr bald Junge bekam. Doch sonst war sie auch abgemagert und machte einen schlechten Eindruck. Wenn ich daran denke, was den Streunern alles passieren könnte! Die Füchse geben sicher nicht so schnell auf…, stellte Rabe erschrocken fest. Doch bevor er noch weiter darüber nachdenken konnte, ergriff ihn vor lauter Erschöpfung der Schlaf.
Schnee schaute sich um. Wo war sie? Was war passiert? Da erblickte die einen schwarzen Kater. Der hatte sie gerettet! Aus ihrer Kehle kam ein leises Schnurren, denn sie wusste, sie war in Sicherheit. Es roch nach Stroh, Felsen, Bäumen und Tau. Das hier muss ein Wald sein! , dachte sie. Da wachte der schwarze Kater auf. „Oh, du bist schon wach. Wie heißt du? Und woher kommst du?“, fragte er verschlafen. „Ich bin Schnee. Ich komme aus einer Höhle, ich glaube, nicht weit von hier. Und wer bist du?“, antwortete sie. „Rabe. Ich wohne mit meiner Familie hier im Wald.“, kam die Antwort. „Gut.“, sagte Schnee und dachte geleichzeitig: Gut? Hast du sie noch alle? Dieser Kater hat dir das Leben gerettet! Du solltest vielleicht etwas Dankbarer sein! „ Ich finde, wir sollten einen Clan gründen.“, purzelte es plötzlich aus dem Mund der weißen Kätzin. „Ich meine, es gibt hier ja so viele Streuner… Und außerdem hatte ich eine Prophezeiung: Es wird der Tag kommen, indem ihr gegen etwas sein müsst, was euch alle zusammenschließt! Ich glaube, es bedeutet, dass wir uns durch die Füchse zusammenschließen und doch gegen sie kämpfen müssen.“ Rabe mache ein erstauntes Gesicht und flüsterte: „ Diese Prophezeiung hatte ich auch!“ Dann sagte er wieder mit fester Stimme: „Ja, ich denke auch, dass wir uns zusammenschließen. Teilen wir es gleich den anderen mit.“
Nachdem Rabe allen die Prophezeiung überbracht und erklärt hatte und gesagt hatte, dass jeder losziehen sollte und Streuner einladen sollten, zu ihrem neuen Clan zu gehören, zogen die Katzen immer in Dreiergruppen los. Rabe befahl Schneeherz zurückzubleiben und Kratzbein, sie zu beschützen, was er aber auch ohne Aufforderung tun würde. Er selbst würde zu den Hauskätzchen gehen und mit ihnen reden.
Bonnie sah ihn schon von weitem kommen. Er war schwarz und sehr dünn. Erst dachte sie, er wollte ein Hauskätzchen sein, da fiel ihr auf, dass er dafür viel zu wild und stolz war. Plötzlich stand er vor ihr. Sie konnte seinen Atem riechen, jede einzelne Zecke in seinem Pelz sehen. Da fing er an zu reden: „Hallo. Mein Name ist Rabe. Ich bin gekommen, um euch zu fragen, ob ihr in einem Clan jagen wollt.“ Er erzählte, was man so in einem Clan machen konnte und dass jeder für jeden da war. Erst wollte sie Nein sagen, doch da erzählte der Schwarze etwas von einer Prophezeiung. Von ihrer Prophezeiung. Da wusste sie, sie musste ihre Zweibeiner verlassen und mitkommen. Schweren Herzens sagte sie: „Wir kommen mit. Joshi, hol sie alle. Erzähl ihnen von der Prophezeiung.“
Als Rabe die ehemaligen Hauskätzchen in ihr Lager führte, sah er voller Freude, dass fast alle Gruppen einen oder mehrere Streuner gefunden haben. Alle Streuner sahen glücklich aus, endlich jemanden gefunden zu haben, der sie führen konnte. Rabe sprang auf einen Fels, denn von dort konnte er die Katzen besser sehen. Er bat sie erst einmal, sich vorzustellen. Zuerst kam seine Familie, dann kamen die Hauskätzchen, dann Schnee und Kratzbein und dann die Streuner: Der große, hell getigerte mit den unglaublich großen Pfoten hieß Fely und sagte, er wäre früher mal Hauskätzchen gewesen. Mit ihm waren Nadja und Süße da, die auch einst Hauskätzchen gewesen waren. Dann war da noch eine tragende Kätzin Namens Luna, die in einer alten, verfallenen Hütte wohnte und noch nie Hauskätzchen gesehen hatte und mit der alten Katze Minu durch den Wald gezogen war. Sie alle waren fest erschlossen, ein Clan zu werden, und Luna schlug vor, einen Anführer und einen Clannamen zu wählen. Alle fanden die Idee großartig und Rabe wurde zum Anführer gemacht. Der Clan hieß nun WaldClan, da ihr Territorium nun der Wald war Bonnie schlug vor, ihre Namen nach einem bestimmten Schema zu machen: zuerst ein Naturname wie Pilz oder Gras und dann einen Hinternamen, wie zum Beispiel pelz oder bein. Da alle Katzen dafür waren hatte Rabe nun viel zu tun: Schnee wurde zu Schneeherz, Kratzbein blieb so, er selbst würde ab jetzt Rabenfeder heißen, Gras wurde zu Grasstreif, Fuchs zu Fuchsschweif, Tupf zu Tupfenfell, Tatze zu Blitzkralle, Klaue zu Klauenfuß, Mond zu Mondblick, Bonnie war nun Graublüte, Mirco war Streifenpelz, Joshie war Sonnenpelz, Minka wurde zu Fleckenfell, Misu zu Kampfkralle, Fely wurde aufgrund seiner Kraft zu Donnerkralle, Nadja wollte erst Dunkelpelz heißen, doch dann entschied die graue sich doch für Eisblüte, Süße war nun Tannenduft, Luna wurde zu Luftherz und Misu zu Dornenblatt. Nun war Rabenfeder glücklich: endlich hatte sein Leben einen Sinn.

Alles war dunkel. Nichts gab es zu sehen, zu hören oder zu fühlen, noch nicht einmal Boden. Nie zuvor hatte Schneeherz sich so einsam gefühlt. Doch irgendetwas, tief in ihrem Inneren sagte ihr, dass sie nicht alleine war und keine Angst haben brauchte. Also wartete Schneeherz. Sie wusste nicht worauf, aber sie wartete. Schließlich sah sie einen hellen Lichtfleck, der immer größer wurde. Sie nahm Umrisse anderer Katzen war, die langsam immer deutlicher wurden. Sie erschrak: Das war ihr Clan! Wo waren sie? Was hatte das zu bedeuten? Die Frage klärte sich, als eine kleine, schwarze Kätzin aus dem Lichtfleck trat und Tannenduft und Eisblüte anguckte. Zugleich riefen die beiden: „Mutter!“ Sie waren ganz außer sich vor Freude. Die schwarze Kätzin trat zu den beiden und aus dem Licht traten nun immer mehr Katzen, jede davon wurde von jemandem erkannt. Auch Schneeherz Mutter und Vater waren dabei, sowie ihre Schwester, die eigentlich hätten tot sein müssen. Alle hatten glänzendes Fell und sie schimmerten leicht durchsichtig. Endlich waren alle Katzen da und Familien hatten sich wiedergefunden, da trat ein alter, grauer Kater in die Mitte, wo immer noch der Lichtfleck war. Er hob an: „Sicher fragt ihr euch, ihr sterblichen, wo ihr seid und was hier passiert. Ich will es euch erklären. Wir sind der SternenClan. Wir waren alle einst Katzen, die auf der Erde lebten und jagten, wie ihr jetzt. Wir sind alle gestorben und hierhergekommen, um im Sternenvlies weiter zu jagen. Hier gibt es keine Schmerzen oder Qualen, nur Glück und Fröhlichkeit. Wir wachen über euch, Tag und Nacht, zu jeder Zeit. Wir wissen mehr über jeden von euch, als ihr selbst es wisst. Doch Wenn ihr streitet oder euch gegenseitig tötet, sind wir zornig und im schlimmsten Fall kommt ihr nicht in das Sternenvlies, um mit uns zu jagen, sondern in den Wald ohne Sterne, ohne Hoffnung, ohne andere Geschöpfe, wo euch jeden Tag schlimme Schmerzen quälen und wo es niemals hell wird.“ Schneeherz lief es kalt den Rücken herunter. „Wir haben beschlossen, damit nicht so viele Krieger sterben, muss es jemanden geben, der sich mit Heilkräutern auskennt und sein Wissen an andere, jüngere Katzen weitergeben kann: die Heilerkatze. Vorerst wird sie von mir unterrichtet werden, später gibt sie ihr Wissen an Katzen weiter, die auch gerne heilen wollen. Die Heilerkatze kann direkten Kontakt mit uns aufnehmen, so wie der Anführer. Die erste Heilerkatze, die es je gegeben hat, soll Schneeherz sein.“ Schneeherz konnte es nicht fassen. Sie sollte alle kranken Katzen heilen? „E-E-Es w-wird mir eine gr-große Ehre s-sein“, stotterte sie fassungslos glücklich. Der graue Kater fuhr fort: „Außerdem soll ein Anführer stark sein und nicht so schnell sterben, daher bekommt er von uns neun Leben.“ „Neun Leben“, flüsterte Rabenstern so vorsichtig, als hätte er grade ein sehr zerbrechliches Ding bekommen, das er nun immer bei sich tragen sollte. Nun erhob sich Schneeherz Mutter und sprach: „Heiler und Anführer werden immer, wenn es Probleme gibt, von uns einen Traum bekommen oder zu uns kommen müssen: in der Höhle, wo Schneeherz und Kratzbein lebten, da leben nun wir, unsichtbar für alle anderen Katzen. Dort müssen Heiler und Anführer schlafen, wir werden ihnen immer helfen. Auch Prophezeiungen werden nur die bekommen, die Anführer oder heiler sind oder dazu bestimmt sind, es zu werden.“ Sie blickte zu Schneeherz. „Nun werdet ihr wieder aufwachen“, war der letzte Satz des alten, grauen Katers, bevor alles wieder schwarz wurde.

Graublüte wusch sich gerade das Fell, da hörte sie plötzlich ein lautes Fauchen. Sie ging dem Ton nach bis sie schließlich drei Kätzchen sah, die sich darüber stritten, wer die Eidechse verscheucht hatte. „Ich war es nicht, ich bin viel zu schlau dafür!“, rief das kleinste. Das neben ihm erwiderte: „Du und schlau! Da lachen ja die Eidechsen! Übrigens kann ich es gar nicht gewesen sein, ich wollte sie ja fangen!“ Graublüte beschloss, einzuschreiten: „So, jetzt hört mal auf zu streiten und erklärt mir, was ihr hier wollt!“ Das hellste, das sich bisher aus dem Streit herausgehalten hatte, sagte: „Wie haben unsere Mutter verloren und suchen jemanden, der auf uns aufpassen kann. Wir sind doch erst fünf Monde alt!“ Als das kleine Kätzchen das sagte, kullerte ihm eine Träne über die Nase. Mitleidig sagte Graublüte: „Nanana, alles wird gut. Hier seid ihr bestens aufgehoben, wir sind nämlich der Wald Clan!“ Sie erzählte den Kätzchen alles über den neu entstandenen Clan. Am Schluss sagte sie. „ihr werdet Hunger haben. Also kommt mit in das Lager. Wie heißt ihr überhaupt?“ Graublüte erfuhr, dass das kleinste, das mit den wunderbaren Flecken auf dem Rücken Dachs, das helle, eine Kätzin, Stroh und der große, getigerte Blut hieß. Bald kamen sie im Lager an. Dort stand Rabenstern vor der Kinderstube. „Rabenstern!“, rief Graublüte, „Neuankömmlinge!“
Schneeherz hörte Rabensterns ruf über die Lichtung schallen: „Alle versammeln sich bitte auf der Lichtung, ich möchte etwas sagen!“ Schneeherz nahm ihre einen Tag alte Jungen und schleppte sie auf die Lichtung. „Gestern sind hier drei kleine Katzen eingetroffen, was ihr sicher schon bemerkt habt. Wir, das heißt ich und Schneeherz, haben beschlossen, dass sie ein Teil unseres Clans werden. Sie können aber noch nicht so gut jagen, sie brauchen noch Training. Alle Katzen, die schon alt genug sind, etwas richtig zu verstehen, aber noch Jagd- und Kampftraining brauchen sind ab jetzt Schüler und haben einen Mentor. Die Schüler werden die Namesendung pfote haben, hat Schneeherz beschlossen. Also, diese drei Neuankömmlinge werden Dachspfote, Strohpfote und Blutpfote heißen. Ich werde Blutpfotes Mentor sein, Graublüte wird Strohpfote unterrichten und Blitzkralle nimmt Dachspfote. Außerdem wird es Zeit, dass Schneeherz sagt, wie ihre jungen heißen. Bis sie richtig verstehen können werden sie die Namensendung junges tragen. Schneeherz, wie sollen deine Jungen heißen?“ Schneeherz trat neben Rabenstern und sagte: „Das kleinste soll Erdbeerenjunges heißen. Das schwarze wird Schwarzjunges und das grau getigerte Eisjunges. Das helle ist nun Goldjunges.“ Alle Katzen auf der Lichtung riefen: „Dachspfote! Strohpfote! Blutpfote! Erdbeerenjunges! Schwarzjunges! Eisjunges! Goldjunges! Dachspfote! Strohpfote! Blutpfote! Erdbeerenjunges! Schwarzjunges! Eisjunges! Goldjunges!“ Als die Versammlung geschlossen war, kamen noch ein paar Katzen zu Schneeherz und beglückwünschten sie und ihre Jungen. Die neuen Schüler waren gar nicht mehr zu sehen, weil sich so viele Katzen um sie drängten, um sie zu beglückwünschten.