Blutrot - Sternenpfotes story

„Sternenjunges, wach auf!“, dröhnte eine Stimme in mein Ohr. Ich rollte mich auf die andere Seite und ignorierte das Pieksen von Farn in meinem Peltz. „Stern, heute werden wir schüler!“, fuhr die kiekisige, nun vor Aifregung hohe Stimme fort. Das warf mich endgültig aus dem Nest. Die Ernennung! Wie konnte ich das vergessen? Ich krachte gegen Nachtjunges Nase, der sich über mich beugte. “Autsch, pass auf!“, maunzte ich. “Selber“, knurrte Nachtjunges und kämmte dich sein Tiefschwarzes Fell mit den Zähnen. “Ich werde der beste Jäger aller Zeiten!“,.drang da die Stimme Sonnenjunges on die Kinderstube. „Grrr! Und ich die beste Kriegerin“, schnurrte Kohlejunges, meine Schwester. “Mit deinen kurzen Brinen wirst du nie jagen.“ Sonnenjunges knurrte. Meine Beine sind lange genug!“ Da schob sich ein feuerfarbener Kopf aus der Kinderstube. “Meine Kleinen, hört auf euch zu zanken und richtet euch her! Zu Sonnenhoch halte ich die Ernennung ab.“ Alle vier Jungen kamen auf die Beine. „Ja Mama!“, quikten sie, ihre Stimmchen überschlugen sich vor Aufregung. "Aber bis Sonnenhoch dauet es noch ewig!", quäkte Sonnenjunges. Seine Mutter schnurrte. "Das kommt dir nur so vor. In Wirklichkeit ist es gar nicht mal so lange bis dahin." Sonnenjunges aber hörte nicht auf si und jagte im Kreis herum, versuchte seinen gelbbraunen Schweif zu fangen. Ich konnte nicht wiederstehen und jagte ihn durch das Lager. Er miaute protestierend, als er über eine Maus auf dem Frischbeutehaufen fiel. "Pass doch auf!", beschwerte sich Fliederduft, die sich mit Kastanienblatt einen Fisch teilte. "'tschulige!", sagte Sonnenjunges hastig und rappelte sich auf. Aber ich hatte ihn schon eingeholt und warf ihn stürmisch auf den Boden. Er versuchte sich zu wehren, aber die Überraschung lag auf meiner Seite. ich nagelte ihn unter meinen Pfoten fest und biss ihm spielerisch ins Genick.

Kopfschüttelnd kam Blitzstern auf uns zu. "Ihr werdet gleich Schüler undd benehmt euch immer noch wie Junge!" Sie schnippte mit der Schwarzspitze über Sonnenjunges Ohren. "Aber wir sind noch Junge, Mami!", erwiederte ich und stürtzte mich auf sie. Blitzstern ging mit leuchtenden Augen in die Hocke und als ich auf ihr landete stieß sie mich geschickt von sich. Ich schüttelte meinen staubigen Peltz. "Das ist unfair! Du bist größer und hattest viel mehr Training." "Dafür werdet ihr auch Schüler", meinte Blitzstern und begann meinen Peltz zu säubern. Ic versuchte zu protestieren aber es war zwecklos. Ich musste mit ansehen wie Erdbeerpfote mit ihrer Mentorin Karottenschweif den steilen Pfad ins Lager erklomm, mit Frischbeute beladen. Ihr peltze schimmerten noch nass, anscheinend waren sie im Meer gewesen. Bei Sonnenaufgang war dort immer am meisten beute, die sich im seichten Gewässer tummelte. "Hallo Stern! Ihr werdet heute zu Schülern, wie aufregend!" Erdbeerpfote kam auf sie zugestürmt. "Ich weiß noch ganz genau, wie ich mich gefühlt habe als mich alle anstarrten, aber es hat sich gelohnt!" Sie zeigte stolz auf den Fisch neben ihr. Sie selbst war auch nicht so lange Schülerin uns war in der Kinderstube meine beste Freundin gewesen. ich hoffte, das würde sich demnächst nicht wirklich ändern, wo wir wieder zusammen in einem Bau schliefen. Eine kleine Eifersucht überkam mich, als Erdbeerpfote zu Magnolienpfote stoltzierte. Die beiden verstanden sich sehr gut, schoss es mir durch den Kopf. Ich verbannte diesen Gedanken und schüttelte Blitzstern ab. Diese sah prüfend zum Himmel. "In wenigen Augenblicken bricht die Zeit der Sonnenhöhe an. Viel glück, meine Tochter." Sie wandte sich ab und suchte ihre anderen Kinder zusammen. In der Schlucht, die als Lager diente, herrschte schon ein reges Treiben. Die Ältesten sonnten sich vor ihrem Bau, Krieger liefen aus und ein und Donnerklaue hatte alle Pfoten voll zu tun, Patrouillen zu organiseiren. Ich ließ mich auf meinen Stammplatz vor dem Blumenhügel sinken, der in der mitte des Lages stand und als Kinderstube diente. Blitzsten saß auf dem Vorsprung vor ihrem Bau, der sich am höchsten von allen Schlafhöhlen befand. Einige Krieger saßen im Schatten unter dem großen Fliederbusch, bei dem der Frischbeutehaufen war, und gaben sich die Zungen. In der Spalte, die das Lager von der engen Schlucht trennte, in der ein wilder Fluss entsprang, zwängten sichKäferpfote und Eisenfuß mit von Wasser treifenden Moos, dass sie bei den Ältesten ablieferten. "Sternenjunges! Ich habe dich heute noch gar nicht gesehen", ertönte da eine tiefe Stimme hinter mir und ein Schatten ragte über mir auf. Ich fuhr herum und blickte in belustig funkelnde bernsteinaugen.